Blitzmarathon: 15.777 Überprüfungen – 663 Fahrer waren zu schnell

Dritter bundesweiter Blitzmarathon: Polizei zieht positive Bilanz

(wS/ots) Siegen-Wittgenstein – Die Polizei in Siegen-Wittgenstein zieht nach dem dritten bundesweiten Blitzmarathon am Donnerstag (16.04.2015) insgesamt eine positive Bilanz – die meisten Verkehrsteilnehmer haben sich an die Tempolimits gehalten. Insgesamt 15.777 Fahrzeugführer wurden an den Kontrollstellen im Kreis zwischen 6 und 24 Uhr überprüft – 663 Fahrer hielten sich nicht an die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Archivbild: Hercher

Archivbild: Hercher

Den Negativrekord erzielte ein Pkw-Fahrer auf der Siegener Hüttentalstraße. Bei erlaubten 80 km/h war er außerhalb der geschlossenen Ortschaft mit Tempo 136 unterwegs und damit nach Abzug der Toleranz 56 km/h zu schnell.

Von den 663 Fahrern, die zu schnell unterwegs waren, kommen knapp 600 mit einem Verwarnungsgeld davon. Leider überschritten 69 Fahrzeugführer die zulässige Höchstgeschwindigkeit so deutlich, dass gegen sie Bußgeldverfahren mit all den unangenehmen Folgen (Bußgeld, Punkte, mögliches Fahrverbot) eingeleitet werden muss.

Respekt vor Leben - ich bin dabei!

Respekt vor Leben – ich bin dabei!

Erster Polizeihauptkommissar Achim Hagelauer, er leitet die Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, ist insgesamt mit dem Verhalten der Verkehrsteilnehmer während des Einsatzes zufrieden, bleibt aber auch realistisch: „Natürlich wissen wir auch, dass Auto- und Motorradfahrer gerade während des Blitzmarathons besonders vorsichtig unterwegs sind. In erster Linie geht es uns im Zusammenhang mit diesem Einsatz darum, dass sich die Leute mit dem Thema ‚Geschwindigkeit‘ kritisch auseinandersetzen und auch selbst hinterfragen. Der Blitzmarathon soll das Thema in das Bewusstsein des Verkehrsteilnehmers bringen, denn Geschwindigkeit ist leider immer noch ‚Killer Nr. 1 im Straßenverkehr'“.

Die Polizei geht davon aus, dass die wenigsten, die im Rahmen des Blitzmarathons oder an ganz „normalen“ Tagen während einer Kontrolle mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt werden, notorische und unverbesserliche Raser sind. Dennoch ist die Überwachung des Straßenverkehrs keine Sinnfrage für die Polizei. „Unangepasste Geschwindigkeit und mangelnde Aufmerksamkeit sind Ursachen für schwerste Unfälle auf unseren Straßen, und da müssen wir als Polizei eingreifen“, so Hagelauer. Der Spezialist in Verkehrssicherheitsfragen weiß, dass in über 30 Prozent aller Verkehrsunfälle überhöhte Geschwindigkeit unfallursächlich ist. Das Tempo hat zudem auch einen entscheidenden Einfluss auf die Schwere der Verletzungen von Betroffenen, die bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kommen. Hagelauer dazu: „Es dürfte jedem klar sein, dass der Grad der Verletzungen stark abhängig ist von den gefahrenen Geschwindigkeiten, und die Geschädigten bei Unfällen, vor allem Fußgänger und Radfahrer, im schlimmsten Fall getötet werden.“

Ein simples Beispiel veranschaulicht besonders deutlich, wie wichtig es ist, das Tempo anzupassen: Statistisch gesehen sterben 8 von 10 angefahrenen Fußgängern bei 65 km/h; andererseits überleben 8 von 10 Fußgängern einen Unfall, bei dem das Fahrzeug mit nur 50 km/h angefahren kommt. Der Verkehrsexperte unterstreicht allein aus dem Grund, dass Kontrollen auch zukünftig notwendig sein werden: „Natürlich wollen wir mit den Verkehrsteilnehmern in erster Linie ins Gespräch kommen, wir unternehmen auch große Anstrengungen im Bereich Aufklärung und Prävention. Dennoch können wir es nicht akzeptieren, wenn sich einige Fahrer einfach nicht an die Regeln halten wollen. Hierfür werden wir auch in Zukunft, wenn der Blitzmarathon schon lange wieder in Vergessenheit geraten ist, immer und überall Kontrollen durchführen an Stellen, an denen bekanntermaßen zu schnell gefahren wird oder Menschen grundsätzlich durch den Verkehr gefährdet werden könnten. Uns geht es dabei vor allem darum, das Geschwindigkeitsniveau zu senken, um die Menschen vor tragischen Unfallfolgen zu beschützen.“
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