Der Gruftenweg – Erinnerungskultur zur Kaiserzeit

Führung am Sonntag, 9. Oktober

(wS/red) Siegen 28.09.2016 | Eine Führung, die einen Blick in die Siegener Bestattungskultur ermöglicht, bietet jetzt die Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen e.V. an. Im Mittelpunkt steht dabei der unter Denkmalschutz stehende Gruftenweg auf dem Lindenberg-Friedhof.

siegen_wappenAngelegt wurde die Begräbnisstätten ab 1889. Auf einer Strecke von 280 Metern reihen sich 60, teils kunstvoll gestaltete Gruften aneinander, über die die Zeit hinweggegangen ist. Historisch wertvoll ist die Anlage nicht nur aus Sicht des Denkmalschutzes. Sie ist ein Zeitzeugnis, das eine Epoche der Siegener Geschichte anschaulich macht, namentlich die Kaiserzeit, in der Siegen sich als aufstrebende Industriestadt etablierte. Es sind die Unternehmerfamilien und Honoratioren, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihre gesellschaftliche Stellung mit den Grabmonumenten versinnbildlichten. So zum Beispiel die Familie Kreutz, die die Charlottenhütte in Niederschelden begründete, oder Louis Ernst, erster Direktor der Siegener Wiesenbauschule und Reichstagsabgeordneter. Schließlich fand auch Friedrich Reusch, der Bildhauer, der die Siegener Symbolfiguren „Henner und Frieder“ erschuf, auf dem Lindenbergfriedhof seine letzte Ruhe.

Sechs Grabstätten, die als repräsentativ für die Epoche und ihren Zeitgeist gelten können, wurden mit Unterstützung des Stadtarchivs Siegen für die etwa 1 1/2-stündige Führung ausgewählt.

Erstmals angeboten wird die Führung „Der Gruftenweg. Erinnerungskultur zur Kaiserzeit“ am Sonntag, dem 9. Oktober 2016. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr an der alten Kapelle des Lindenbergfriedhofs, Frankfurter Straße 120. Die Teilnahmegebühr beträgt 8 Euro. Anmeldung nimmt die Touristeninfo der GSS e. V. entgegen unter 0271/404-1316.

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