Feuerwehr Bad Laasphe besiegelt einzigartige Partnerschaft mit Staffordshire Fire and Rescue Service

(wS/red) Bad Laasphe 24.09.2016 | Einen ganz außergewöhnlichen Grund hatte der Besuch von 15 Feuerwehrfrauen und –männern der Feuerwehr Bad Laasphe bei ihren Kameraden in Tamworth/England.

Der Auftrag war klar:

Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen dem Staffordshire Fire and Rescue Service – also der Berufsfeuerwehr der Grafschaft Staffordshire – zu dem die Partnerstadt von Bad Laasphe Tamworth gehört, und der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe.

Seit mehr als 35 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Tamworth und Bad Laasphe. So ergab es sich dass sich die Feuerwehren der beiden Städte auch anfingen sich füreinander zu interessieren. Nach einem ersten Kennenlernen folgte bald ein zweiter Besuch und ein Gegenbesuch.

Hierbei stellte sich sehr schnell heraus dass von dem gegenseitigen Miteinander beide Seiten profitieren können. Und so brachen am 8. September die Laaspher Feuerwehrleute begleitet von Mitgliedern des Freundeskreises Bad Laasphe/Tamworth auf, um die Partnerschaft zu besiegeln.

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Donnerstagmorgens um 05.30 Uhr ging es los, um mit dem Bus von Laasphe bis Dünkirchen in Frankreich zu fahren. Hier wurde mit der Fähre nach Dover übergesetzt und anschließend ging die Reise weiter nach Tamworth. Kurz vor dem Ziel wurde der Bus nach sechzehnstündiger Fahrt allerdings von der Polizei „abgefangen“. Nicht etwa weil der Busfahrer sich nicht an die englischen Regeln hielt, sondern weil die Laaspher Wehrleute von den Polizeikadetten in einer Ehrenformation nach Tamworth geleitet wurden.

Nachdem die Unterkünfte bezogen waren, begrüßten die englischen Kameraden, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch in Laasphe waren, ihre Kontinentalkameraden im Kult Pub „Sir Robert Peel“.

Am nächsten Morgen wurden die Laaspher Kameraden von  Becci Bryant, Chefin des SFRS (Staffordshire Fire and Rescue Service) und bislang einziger Feuerwehrchefin im Vereinigten Königreich, in Pirehill Stone, im Hauptquartier des Staffordshire Fire and Rescue Service begrüßt. Hier unterzeichneten dann Becci Bryant und Dirk Höbener als Chef der Bad Laaspher Feuerwehr die Partnerschaftsurkunde im Beisein der beiden Bürgermeister Ken Norchi und Thorsten Spilmann.

Das Besondere an dieser Partnerschaft ist, das dies die erste Partnerschaft zwischen einer Britischen Berufsfeuerwehr und einer Deutschen Feuerwehr überhaupt ist. Anschließend besichtigten die nun auch offiziellen Partner das Ausbildungszentrum des Staffordshire Fire and Rescue Service. Eines von vier Ausbildungszentren in England, die jeder Feuerwehrmann besuchen muss.

Von dort aus fuhren die Laaspher Feuerwehrmitglieder nach Lichfield um in der dort neu gebauten Feuerwache bei einer Demonstration einen Eindruck zu bekommen wie man in England Technische Hilfe nach Verkehrsunfällen betreibt. Anschließend bestaunten die kontinentalen Feuerwehrleute noch ein Demonstrationsfahrzeug für Verkehrserziehung, das in dieser Form auch noch niemand gesehen hatte.

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Twinning Urkunde

Nach einem sehr eindrucksvollen Besuch der Kathedrale von Lichfield am Nachmittag, traf man sich abends zum 23. Tamworth Beer Festival. Hier stellte sich dann doch schnell heraus, dass der Biergeschmack der Kontinentaleuropäer nicht immer den angebotenen Gerstensäften entsprach. Später verlagerte sich das Geschehen wieder ins „Sir Robert Peel“, die Partnergaststätte des in Laasphe bekannten „Zum Hirsch“ um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Nach einem samstäglichen Frühstück in der Feuerwache von Tamworth, wurde die Zeit genutzt um zu fachsimpeln und einige Brandbekämpfungsmethoden kennen zu lernen, die hier anders ausgeführt werden.

Zusätzlich gab es eine Vorführung in verschiedenen Abseiltechniken, die allerdings unterbrochen werden musste, da die englischen Kameraden ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen mussten: Ein Verkehrsunfall mit vermutlich eingeklemmter Person hatte dann doch Priorität. So ist das nun mal bei Feuerwehrs…

Zum Glück für alle Beteiligten waren die Gastgeber nach 5 Minuten wieder da, weil sich die Situation als weit weniger dramatisch als ursprünglich angenommen dargestellt hatte.

Noch bevor die bisher unbeantworteten Fragen gestellt werden konnten, mussten die englischen Kameraden erneut ausrücken, diesmal aber leider ohne ein schnelles Einsatzende.

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Dirk Hoebener und Becci Bryant

Am Sonntag hieß es dann schon wieder Koffer packen.

Doch bevor die Heimreise über den Kanal angetreten wurde traf man sich noch einmal in der Feuerwache von Tamworth um Gastgeschenke auszutauschen und an der Schweigeminute zum Gedenken an den 11. September, der sich an diesem Tag zum 15. Mal jährte, teilzunehmen.
Wie alle Kameraden berichteten war dies ein sehr bewegender Moment.

Danach startete dann die lange Heimreise. Am Sonntagmorgen um 04.00 Uhr hielt der Bus dann wieder in Bad Laasphe.

Obwohl die Fahrt sicherlich lang und anstrengend war, haben die Eindrücke , der Erfahrungsaustausch und die neu geknüpften Freundschaften dafür gesorgt dass alle der Meinung waren dass es sich gelohnt hat und eine Fortsetzung ein absolutes Muss ist.

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