„Neue“ gebrauchte Lok mit Rußpartikelfilter für die Kreisbahn

Erste Maßnahme im Rahmen des Flottenoptimierungskonzeptes:

(wS/red) Siegen 30.11.2016 | Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) hat erstmals seit 2009 wieder eine „neue“ Lok gekauft. Damit wurde zugleich erstmals eine Maßnahme im Rahmen des Flottenoptimierungskonzeptes umgesetzt, das in einem Zeitraum von rund zwölf Monaten in diesem und im letzten Jahr erarbeitet worden ist. „Dieses Flottenoptimierungskonzept ist Grundlage für die künftige Ausgestaltung des Lok-Pools und wird helfen, Schulungs- und Wartungsaufwand zu verringern“, erläutert Landrat Andreas Müller, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der KSW.

Landrat Andreas Müller und Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen auf der „neuen“ Vossloh G 1000 BB, der ersten Lok der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein mit Rußpartikelfilter. Foto: Stadt Siegen

Landrat Andreas Müller und Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen auf der „neuen“ Vossloh G 1000 BB, der ersten Lok der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein mit Rußpartikelfilter. Foto: Stadt Siegen

Bei der Neuerwerbung handelt es sich um eine Vossloh G 1000 BB, Baujahr 2009. Sie hat in sechs Betriebsjahren lediglich eine Laufleistung von rund 8.300 Betriebsstunden und konnte für 1,4 Mio. Euro günstig von der HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt in Frankfurt erworben werden. „Unter unseren Einsatzbedingungen hätte die Lok im gleichen Zeitraum rund 10.000 Betriebsstunden mehr gehabt“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn: „Von daher hat die neue Lok eine wirklich niedrige Laufleistung und ist für uns eine hervorragende Neuerwerbung.“

Mit der Vossloh G 1000 BB verfügt die Kreisbahn jetzt erstmals über zwei Loks der gleichen Baureihe. Beide können auch zusammengespannt und dann von nur einem Lokführer gefahren werden. Das versetzt die Kreisbahn ab sofort in die Lage, noch flexibler auf Anfragen zu überregionalen Streckenverkehren zu reagieren.

Weiteres Plus der Neuanschaffung: Die Lok ist die erste Lokomotive der KSW mit einem Diesel-Rußpartikelfilter. „Diese Filter sind aus Gründen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes inzwischen bei Einsätzen von Lokomotiven für Tunnel-Baumaßnahmen gesetzlich vorgeschrieben“, sagt Christian Betchen: „Sie spielen aber auch eine immer größere Rolle bei der Bedienung von Gleisanschlüssen, die in Hallen führen, wie wir das bei einigen heimischen Unternehmen haben.“

Die Lok mit Rußpartikelfilter eröffnet der KSW zudem die Chance auf Aufträge in einem weiteren Feld: „Mit dieser Lok kann sich die KSW auch um Aufträge für Bauzugleistungen im Rahmen der geplanten Tunnelaufweitungen auf der Ruhr-Sieg- und der Sieg-Strecke bewerben“, sagt Landrat Andreas Müller. Diese Maßnahmen sind im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans vorgesehen.

„Bauzugleistungen sind seit jeher ein ergänzendes Betätigungsfeld der KSW“, führt Christian Betchen aus. Diese tragen zu einer besseren Auslastung der Kreisbahn bei, weil die bauintensive Zeit vor allem in den Sommermonaten liegt, in denen die heimische Montanindustrie weniger Bedarf an Transportdienstleistungen hat. Vor diesem Hintergrund rechnet sich die KSW als einziger privater Bahnbetreiber in der Region durchaus Chancen aus, Aufträge im Rahmen des Ausbaus der Ruhr-Sieg- und der Sieg-Strecke zu erhalten.

Die neue Lok ersetzt eine 28 Jahre alte Lokomotive. Diese ist inzwischen technisch veraltet. Ein Weiterbetrieb wäre unter wirtschaftlichen Aspekten nicht zu verantworten. Mit der neuen Lok verfügt die KSW nun über sechs Lokomotiven aus fünf Baureihen.

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