Ausbildungsinspektion ehrt verstorbenen Kameraden

Lehrsaal für Führungslizenz nach maßgeblichem Initiator benannt

(wS/red) Erndtebrück  13.01.2016 |Kürzlich trat das Personal der Einsatzführungsausbildungsinspektion 23 (EinsFüAusbInsp 23) zu einem Ereignis der besonderen Art an. Zur Erinnerung an den maßgeblichen Initiator der lehrgangsgebundenen Ausbildung zur Führungslizenz, Oberstleutnant Dirk Dressler, wurde die Simulatoranlage nach seinem „Erfinder“ benannt und mit einer Gedenktafel versehen.

Oberstleutnant Dressler verstarb am 2.12.2013 nach schwerer Krankheit. Bis zu diesem Zeitpunkt war er langjähriger Angehöriger der EinsFüAusbInsp 23 und dort zuletzt als Fachbereichsleiter Führungslizenz eingesetzt. Oberstleutnant Dressler entwickelte die Idee, die bis Dato dezentral durchgeführte Master-Controller Ausbildung zu zentralisieren und in lehrgangsgebundener Form am Luftwaffenstandort Erndtebrück durchzuführen. Diese Ausbildung beinhaltet den Erwerb der höchsten Lizenz im Einsatzführungsdienst und befähigt den Lizenzinhaber zur Leitung eines Führungsgefechtsstandes im Einsatzführungsdienst, so iwe z.B.am Standort Erndtebrück.

Oberstleutnant Dirk Dressler. Foto: Luftwaffe/Archiv

Oberstleutnant Dirk Dressler. Foto: Luftwaffe/Archiv

Anlass ist traurig, aber auch gleichzeitig schön

„Dieser Anlass ist traurig, aber auch gleichzeitig schön“ sagte Oberst Lars Hoffmann, Kommandeur des Einsatzführungsbereich 2, nach der Begrüßung der angetretenen Truppe. Er bezog sich damit auf die besondere, lange nachwirkende Ehre die Dirk Dressler zu Teil wurde. In einer kurzen Ansprache berichtet Oberst Hoffmann über die 25-jährige persönliche Freundschaft, die ihn mit Oberstleutnant Dressler verband. Neben der einen oder anderen Anekdote betone er: „Dirk Dressler war mein Freund und ein Kamerad der sich stets für die Belange anderer eingesetzt hat.“ An die jüngeren Kameraden gewandt sagte er: “Kameradschaft ist etwas Besonderes und sie ist nicht altertümlich.“ Anschließend übergab er das Wort an Oberstleutnant Nicolas Loerkens, der als damaliger Chef der EinsFüAusbInsp 23 das Wirken von Oberstleutnant Dressler begleitete.

So sieht sie aus, die Gedenktafel zu Ehren des verstorbenen Oberstleutnant Dirk Dressler.

So sieht sie aus, die Gedenktafel zu Ehren des verstorbenen Oberstleutnant Dirk Dressler.

Ausbildung der Führungslizenz genießt einzigartigen Ruf

Oberstleutnant Loerkens ließ in seiner Ansprache das Wirken Dirk Dresslers Revue passieren. Insbesondere die Zentralisierung der Master-Controller Ausbildung ist maßgeblich auf die Idee des engagierten Stabsoffiziers zurück zu führen, die allerdings anfänglich nicht überall Zustimmung fand. „Oberstleutnant Dressler ließ sich aber genau von diesen vielen Bedenken und gegenteiligen Ansichten nicht beeindrucken“, so Loerkens. Dressler entwickelte ein neuartiges Konzept für die Ausbildung, das dann im Jahr 2010 erstmalig in einem Modell-Lehrgang umgesetzt wurde. Von den vormaligen Bedenken war nichts mehr zu hören. „Schon bald erkannte man die vielen Vorteile dieser sehr intensiven Ausbildung“ berichtete der ehemalige InspChef und erklärte weiter: „Dabei genießt die Ausbildung der Führungslizenz am Standort Erndtebrück einen absolut einzigartigen Ruf“. Mittlerweile wird diese Ausbildung sogar durch andere NATO-Partner angefragt.

„Prägen sie sich solche Momente ein, denn sie lenken den Blick auf das wirklich Wichtige “ verdeutlichte Oberst Hoffmann.

„Prägen sie sich solche Momente ein, denn sie lenken den Blick auf das wirklich Wichtige “ verdeutlichte Oberst Hoffmann.

Dirk Dressler ein beispielgebender Stabsoffizier

Aber auch die persönliche Seite Dirk Dresslers unterstrich Oberstleutnant Loerkens mit Nachdruck: „Dirk Dressler war ein beispielgebender Stabsoffizier, der immer ein offenes Ohr für seine Soldaten hatte.“ Er schilderte dabei einen ganz besonderen Soldaten der sich stets für sein Personal einsetzte und dabei selbst vorweg ging. Einen Soldaten, der mit seiner freundlichen, offenen und ehrlichen Art bestrebt war, sein Wissen weiterzugeben und die Angehörigen der Einheit stets zu motivieren. Selbst in Zeiten fortschreitender Erkrankung behielt Dirk Dressler dieses Streben unermüdlich bei.

Hier wird die Tafel einen Ehrenplatz erhalten. Das freut Major Matthias Heinle, Oberstleutnant Nicolas Loerkens, Oberstabsfeldwebel Jörg Lederer und Oberst Lars Hoffmann.

Hier wird die Tafel einen Ehrenplatz erhalten. Das freut Major Matthias Heinle, Oberstleutnant Nicolas Loerkens, Oberstabsfeldwebel Jörg Lederer und Oberst Lars Hoffmann.

Für ihn waren Kameradschaft und Lebensfreude zentrale Elemente seines Schaffens und Wirkens. Oberstleutnant Dressler hat daher sichtbare Spuren hinterlassen, so dass Oberstleutnant Dirk Dressler zu Recht als Vorbild genannt werden kann und die Benennung des Lehrsaals nach ihm nicht nur logische Konsequenz, sondern auch wegweisend für jüngere Soldaten sein sollte. „Prägen sie sich solche Momente ein, denn sie lenken den Blick auf das wirklich Wichtige“ verdeutlichte Oberst Hoffmann im Anschluss nochmals, bevor er die Anwesenden zu einer Gedenkminute aufrief.

Fotos: Peter Hanke

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