Enkeltrick: Hinterhältige „Helga“ erleichtert Seniorin um 15.000 Euro

(wS/ots) Siegen-Eiserfeld 23.01.2017 | Bereits am Freitagmorgen warnte die Kreispolizeihörde Siegen-Wittgenstein aus aktuellem Anlass vor betrügerischen Enkeltrickanrufen. Im Verlauf des Freitags kam es dann noch zu weiteren Anrufen der hinterhältigen Betrüger. In einem Fall leider sogar erfolgreich: Eine 67-jährige Frau aus Siegen-Eiserfeld wurde dabei nämlich um 15 000 Euro erleichtert.

Dabei verlief auch diese Straftat zum Nachteil der 67-Jährigen nach der üblichen Masche:

Eine vermeintliche Bekannte aus Schleswig-Holstein rief telefonisch bei der Eiserfelderin an und bat darum, ihr Bargeld in Höhe von 35 000 Euro zur Verfügung zu stellen. Sie, „Helga“, befinde sich gerade in Lüdenscheid bei einem Notar und wolle dort eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage kaufen. Nun habe sie die erste Anzahlungsfrist versäumt. Sie müsse daher umgehend 3 000 Euro Zinsen für das Versäumnis der Frist nachzahlen sowie 32 000 Euro für den Erwerb der Wohnung. Diesen Betrag könne sie jedoch aktuell nicht von ihrem Konto abheben, da sie sich beim Notar befinde.

Symbolbild: Hercher

Symbolbild: Kay-Helge Hercher

Wenn sie (=die Angerufene) ihr das Geld leihen könne, würde sie es ihr so schnell wie möglich wieder zurückzahlen. Sie solle jedoch dem Bankpersonal nicht sagen, dass das Geld für eine Bekannte sei, da man es ihr sonst nicht auszahlen würde. Dies habe ihr der neben ihr sitzende Anwalt geraten.

Nachdem sich die 67-Jährige bereit erklärt hatte, in dieser „Notlage“ mit 15 000 Euro auszuhelfen, erklärte „Helga“, gleich käme ein „Herr Hoffmann“ bei der 67-Jährigen vorbei, um das Geld abzuholen. „Vorsichtshalber“, so die hinterhältige Helga, habe sie dessen Personalausweis einbehalten, damit er ihr (Helga) das Geld auf jeden Fall aushändige.

Dann rief zu allem Überfluss auch noch ein angeblicher Mitarbeiter des Bankinstituts der 67-Jährigen an, und teilte der 67-Jährigen mit, dass soeben auf ihrem Konto eine Zahlung über 15.000 Euro eingegangen sei. Er wolle sich erkundigen, ob dies alles seine Richtigkeit habe. Das Geld würde ihr (= der 67-Jährigen) jedoch erst ab Montag zur Verfügung stehen.

Insgesamt erhielt die 67-Jährige rund sechs Anrufe von „Helga“, bei denen die Angerufene immer wieder vertröstet wurde, dass es noch ein wenig länger beim Notar dauern würde. Sie selbst („Helga“) könne leider telefonisch nicht kontaktiert werden, da ihr Handy während ihres Aufenthaltes beim Notar ausgeschaltet sei. Allerdings würde sie persönlich bei ihr vorbeikommen, sobald ihr Besuch beim Notar beendet sei.

Gegen 16 Uhr fand dann die Geldübergabe statt, und zwar auf dem Parkplatz des nahe gelegenen Hallenbades.

Der angebliche Herr Hoffmann kann wie folgt beschrieben werden:

– ca. 175m bis 180m groß
– ca. 50 Jahre alt
– normale Körperstatur
– bräunlicher, dunkler Mantel
– dunkler, gestreifter Schal
– leicht gebräunter Teint, möglicherweise osteuropäischer Herkunft
-dunkle, kurze Haare
– Schnäuzer

Er kam zu Fuß über einen angrenzenden Fußweg marschiert. Vermutlich hatte er seinen Pkw zuvor auf dem nahe gelegenen Edeka-Parkplatz geparkt.

Das ermittelnde Siegener Kriminalkommissariat 2 bittet in diesem Zusammenhang mögliche Zeugen, die sachdienliche Angaben zu dem Geldabheber oder zu dem von ihm benutzten bzw. auf dem Edeka-Parkplatz geparkten Fahrzeug machen können, sich unter 0271-7099-0 zu melden.

Die Polizei schließt nicht aus, dass noch weitere ältere Menschen gleichlautende Anrufe bekommen könnten. Deshalb wird aus aktuellem Anlass nochmals vor dieser besonders perfiden Betrugsmasche gewarnt. Personen, die einen solchen Anruf erhalten, sollten sich schnellstmöglich (Notruf 110) mit der Polizei in Verbindung setzen. Gleichzeitig weist die Polizei in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass Geldgeschäfte unter Familienangehörigen im Regelfall zeitlich nicht so dringend sind, dass eine unmittelbare Entscheidung am Telefon getroffen werden müsste. Solche wichtigen Entscheidungen werden am besten in der guten Stube in ruhiger Atmosphäre unter persönlicher Anwesenheit aller Beteiligten getroffen. Deshalb sollte man sich am Telefon niemals unter Druck setzen lassen.

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