(wS/ne) Neunkirchen 20.11.2024 | Die Gemeindeverwaltung Neunkirchen und die Betreiber des potenziellen Windparks auf dem Gemeindegebiet wollen die Planungen gemeinsam mit weiteren beteiligten Akteuren eng abstimmen. Bereits im Sommer hatten sie dazu einen Runden Tisch einberufen. Im Rahmen der dritten Sitzung fand nun eine Ortsbesichtigung rund um den Pfannenbergturm statt, um die Auswirkungen der Planung anschaulich diskutieren zu können.
Bereits zum dritten Mal kamen jetzt Vertreter der Gemeinde, der Windparkbetreiber, der Waldgenossenschaften als Flächeneigentümer und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate zusammen, um über wichtige Aspekte des geplanten „Windparks Neunkirchen-Pfannenberg“ mit bis zu elf Anlagen zu diskutieren. Diesmal standen die Themen Waldumwandlung und Ausgleichsmaßnahmen, Schallimmissionen und Schattenwurf sowie die Veränderung des Landschaftsbildes auf der Agenda. Da diese Themen bei einem Windpark dieser Größe nicht nur die Neunkirchener selbst betrifft, waren zusätzlich zu der festen Besetzung dieses Mal auch die Nachbarkommunen eingeladen. Außerdem durften sich die Fraktionen des Gemeinderats sowie Heimatvereine aus Neunkirchen aus erster Hand informieren. In großer Runde wurde über die konkrete Ausgestaltung des Windparks diskutiert.
Um sich ein bestmögliches Bild von den mit dem Windpark einhergehenden Veränderungen im Planungsraum machen zu können, luden die Projektverantwortlichen im Vorfeld der Sitzung zu einer Ortsbegehung ein. Am Gasthof im Bereich der „Schränke“ in Siegen-Eiserfeld und von der Aussichtsplattform des Pfannenbergturms aus verschafften sich die Teilnehmenden einen konkreten Eindruck der Flächeninanspruchnahme durch die Zuwegung und die Windenergieanlagen selbst. Nicht alle, aber die meisten der vorgesehenen elf Anlagen sind auf einer der vielen Flächen in der Region geplant, die bereits dem Borkenkäfer oder den zunehmenden Sturmereignissen der letzten Jahre zum Opfer gefallen sind. Stefan Otto, Projektleiter bei den Grünwerken, erklärte, dass für die 0,75 Hektar an Waldfläche, die durchschnittlich pro Anlage dauerhaft in Anspruch genommen werden, 1,875 Hektar Fläche aufgeforstet werden muss.
Dazu würden später widerstandsfähigere Baumarten, voraussichtlich Buchen, Eichen und Kirschbaumreihen, möglichst nahe dem Eingriffsort neu gepflanzt.
„Der Ausgleich ist auch dann in dem Maße notwendig, wenn die Windenergieanlagen bereits auf Kalamitätsflächen errichtet werden. Denn auch bei diesen Flächen handelt es sich offiziell um Waldflächen“, führte Stefan Otto aus. In der Errichtung des Windparks liegt also auch eine große Chance für die Waldgenossen, für die die notwendigen Aufforstungen ansonsten eine enorme finanzielle Herausforderung darstellen.
In der anschließenden Sitzung des Runden Tisches wurden die Erläuterungen vertieft und die Diskussionen fortgesetzt. Für diejenigen, die nicht bei der Ortsbesichtigung dabei waren, hatten die Betreiber Drohnenvideos der geplanten Anlagenstandorte und Foto- Visualisierungen des Windparks von verschiedenen Standpunkten im Planungsraum dabei.
Die Betreiber betonten, dass man sich noch immer früh in der Planung befinde. Viele wichtige Gutachten, etwa zum Baugrund oder Denkmalschutz, lägen noch nicht
abschließend vor. Von daher sei auch die Planung noch lange nicht final. Der Beginn des Genehmigungsverfahrens für den Windpark nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz ist für 2025 geplant, die bauliche Umsetzung soll in 2026/2027 erfolgen.
Wichtig war vielen der Teilnehmenden, dass die Öffentlichkeit nach Abschluss des Runden Tisches und sobald sich die Planung weiter konkretisiert, weiterhin konsequent informiert wird. Genau das sei der Plan, versicherten Betreiber und Gemeindeverwaltung.
So werde es voraussichtlich im nächsten Frühjahr unter anderem eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.
Bürgermeister Marco Schwunk zeigte sich nach der Sitzung zufrieden: „Wir hatten heute erneut eine sehr angenehme Gesprächsatmosphäre. Alle Beteiligten sind ernsthaft bemüht, die Interessen der Menschen vor Ort bei der Planung zu berücksichtigen.“ Bereits im Dezember steht das nächste Treffen der informellen Arbeitsgruppe an. Dann will man sich gemeinsam den Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung der Bürger sowie der Kommunen widmen.
Dem Runden Tisch „Windpark Neunkirchen-Pfannenberg“ ging eine Ortsbegehung mit Vertretern der Gemeinde, der Windparkbetreiber, der Waldgenossenschaften als Flächeneigentümer und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate voraus.
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