(wS/ots) Kreuztal 21.07.2025 | Wie wichtig das richtige Verhalten im Straßenverkehr auch für Kinder ist, zeigte im Frühjahr die Unfallbilanz für das Jahr 2024.
Die Anzahl der verletzten Kinder in Siegen-Wittgenstein stieg im Vorjahr um sage und schreibe 74 %. 99 verletzte Kinder standen letztlich zu Buche. Davon waren 29 Kinder als Fußgänger unterwegs. In nur sieben Fällen ergaben die weiteren Ermittlungen, dass die Kinder den Unfall verursacht hatten. In den anderen Fällen waren die anderen Verkehrsteilnehmer die Unfallverursacher. Die Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde hat weitergehend eine Analyse durchgeführt und stellte fest, dass viele der Unfälle in den Zeiten stattfanden, in denen sich die Kinder auf dem Schulweg oder dem Nachhauseweg befanden oder zu ihren Freizeitaktivitäten unterwegs waren.
Ein Grund, das Fußgängertraining, welches ein fester Bestandteil der Verkehrsprävention der Polizei ist, auch weiterhin intensiv fortzuführen. Die Verkehrssicherheitsberater des Verkehrsdienstes sind an Kindergärten und Schulen unterwegs und trainieren mit den jüngsten Verkehrsteilnehmern das richtige Verhalten als Fußgänger und Radfahrer.
So auch am Freitag (18. Juli) in Krombach mit den Vorschulkindern des dortigen Kindergartens.
Worauf sollen die Kleinen achten? Beim Straßenüberqueren heißt es:
- Stopp am Stoppstein (der letzte (Bord-)Stein, bevor es auf die Straße geht)
- Umsehen (mindestens 2 x in jede Richtung)
- Geradeaus und zügig die Straße überqueren
Speziell am Zebrastreifen sollen die Kinder vor dem Überqueren stehenbleiben („Halt am Zebrastreifen“), denn Kinder im Kindergartenalter können nicht unterscheiden, ob ein Auto steht oder fährt, geschweige denn wie schnell es fährt; sie schauen oft auf die Reifen: Steht der Reifen, steht das Auto. Um das richtig wahrzunehmen, sollen die Kinder stehenbleiben und in Ruhe schauen.
Auch wenn an diesem Tag nur die Kinder eine Schulung erhielten, die Unfallzahlen zeigen es; auch die anderen Verkehrsteilnehmer machen Fehler. Dies bekommen die Kinder ebenso beigebracht. „Rechnet nicht mit dem richtigen Verhalten anderer.“
Dabei ist deren Verhalten, gerade als Vorbild, für die Kinder besonders wichtig.
Der Appell der Verkehrssicherheitsberater: „Nehmen Sie Rücksicht auf die Jüngsten im Straßenverkehr und fahren Sie vorausschauend und defensiv. „Schenken“ Sie Kindern nicht den Vorrang am Zebrastreifen. Damit meinen wir, dass es häufig zu Situationen kommt, in welchen Verkehrsteilnehmende vorausschauend fahren und langsam an einen „Zebrastreifen“ heranrollen. Sie möchten Kinder vorlassen, diese können das jedoch nicht verstehen (auch „Lichthupen“ etc.) und gehen nicht rüber. Wir hatten Unfälle, bei denen dieses Hin und Her dazu führte, dass sich das Kind plötzlich traute, während die Erwachsenen Gas gaben, da das Kind „offensichtlich doch nicht“ herüber gehen wollte. Bleiben Sie normal stehen, nehmen Sie Sichtkontakt zu dem Kind auf und geben Sie dem Kind Zeit, die Situation einzuschätzen und in Ruhe rüberzugehen.
Für die Erziehungsberechtigten haben die Berater folgende Tipps: „Seien Sie Vorbild. Führen Sie die Kinder langsam an den Straßenverkehr heran und begleiten Sie die Kleinen. Dabei gilt: Kinder sollen (zunehmend) selber schauen und vorgehen. Oft möchten sich Kinder bei der erwachsenen Begleitperson versichern, ob sie herüber gehen können. Besprechen Sie mit den Kindern die Situation und lassen Sie die Kinder entscheiden. Geben Sie hierbei den Kleinen ausreichend Zeit.“
Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen es die Polizeibeamtinnen und -beamte schaffen, die Anzahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr wieder deutlich zu minimieren und vor allem zu verhindern, dass die Jüngsten im Extremfall ihre Teilnahme am Straßenverkehr mit dem #LEBEN bezahlen.

Das richtige Verhalten an der Fußgängerampel wurde ebenfalls gemeinsam geübt.

Die Vorschulkinder des Krombacher Kindergartens unterstützen die Themenwoche #LEBEN der Polizei
Fotos: Polizei #polsiwi
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