wS/wf. Siegen In Siegen gab es etwas zu feiern – leider nicht für die Sportfreunde Siegen sondern für den Gegner Rot-Weiss Essen am Freitagabend im Leimbachstadion. Die Essener haben durch den 1:2 Sieg ihren Aufstieg in die Regionalliga klar machen können. Mehr als 3000 Essener Fans ließen sich das natürlich nicht entgehen und da die Konstellation vorher bekannt, war, wurde das Spiel vorab durch die Polizei als Risiko Spiel eingestuft.
17 Essener Fanbusse hatten sich auf den Weg nach Siegen gemacht, viele Fans sind auch mit dem Zug oder eigenen PKW angereist. Insgesamt rund 6000 Fans wurden am Freitagabend im Leimbachstadion erwartet.
Am frühen Nachmittag herrschte am Bahnhof Siegen der Ausnahmezustand – Polizei Hundertschaften und Sonderbusse der Transdev beherrschten das Bild am Bahnhof um die zahlreichen Fans aus Essen direkt ins Stadion zu eskortieren.
Im Stadion dann selber wurden die Fans dann strikt getrennt, zum Ärgernis vieler Siegener Fans – Ihr Fanblock wurde einfach aufgelöst. Schon zu Spielbeginn erste Unruhe im Essener Fanblock – unbelehrbare zündeten Fackeln, was natürlich sofort unterbunden wurde.
Das Spiel selber, ein munterer Kick aber halt von den Fans mehr ein Heimspiel für die Essener. In der 8. Minute die frühe Führung für die Sportfreunde Siegen. Nach tollem Zuspiel von Alex Elliott schießt der Holländer Schors überlegt an Keeper Dennis Lamczyk vorbei zur Sportfreunde-Führung.
So entwickelte sich ein munterer aber absolut fairer Kick auf dem Platz, in dem die Essener aber immer mehr Oberwasser bekamen. Die Essener drückten mächtig in Richtung Ausgleich, erspielten im Verlauf nun eine klare Feldüberlegenheit. Die Sportfreunde Siegen standen recht gut in der Defensive.
Bis zur 37. Minute – der Ausgleich. Benedikt Koep ist der Torschütze der Essener und macht mit einem langen Bein aus drei Metern das 1:1. Lukas Lenz, der Ex-Siegener gab die entscheidende Vorlage.
Zur Halbzeit somit gute Stimmung bei den rund 3000 RWE-Fans auf dem Gäste-Block in der Westkurve. Gut 300 weitere Rot Weis Essen Fans fanden auf der Haupttribüne Platz. Gegen diese stimmliche Macht haben die Siegener keine Chance.
Die 2. Halbzeit der im Großen und Ganzen außerordentlichen fairen Partie konnte beginnen.
In der 63. Minute dann das 1:2 für die Mannschaft aus Essen. Leon Enzmann der Torschütze. Nun gab es fast kein Halten mehr für die Essener Fans. Bengalisches Feuer wurde im Fanblock gezündet, die ersten Fans saßen auf dem Zaun. Ein kleiner Vorgeschmack dessen, was zum Spielende im Leinbachstadion abgehen würde.
Der Sportfreunde Siegen Trainer Rudy reagiert, ganz kampflos will man dann doch nicht Essen nach Hause fahrenlassen. Gleich zwei Angreifer, Emrah Uzun und Sebastian Huke wechselt er ein. Das alles bringt nun aber nichts mehr, routiniert spulen die Essener ihr Spiel ab.
Einige Essener Fans halten es nun nicht mehr aus, 2 Minuten vor Spielende stürmen sie in den Innenraum.
Der erste wirklich ernstzunehmende Tumult des Abends. Spieler und Ordner reden auf die Fans ein. Den Ordnern und den Polizeikräften sei dank, wird das Spiel über die Zeit gebracht.
Dann der Schlusspfiff – nun gab es kein halten mehr – die Fans stürmen den Innenraum des Leimbachstadions und feiern ihre Spieler. Essen übernimmt das Leimbachstadion – nur für kurze Zeit. Aber auch hier muss man sagen das das dieses absehbar war und auch diese Situation von den Aufsichtskräften gemeistert wurde. Jubel in jeder Ecke … nein … die Siegener Fans schauten dann doch etwas wehmütig …
Im Anschluss an den Jubel der sehr geordnete „organisierte“ Rückzug der Essener Fans. Die Sonderbusse waren bereitgestellt, die entweder direkt nach Essen abfuhren oder die Fans die mit der Bahn angereist waren zum Bahnhof verbrachten. Die Transdev hatte Sonderbusse eingesetzt und mit Polizeibegleitung im Bus und wieder eskortiert ging es nun Richtung Bahnhof Siegen. Dort wie auch schon vorher wieder eine starke Polizei Präsens.
Gegen 23:00 Uhr machten sich die Polizeieinheiten, die zur Verstärkung der Siegener Polizeikräfte aus dem Ruhrgebiet angerückt waren auf dem Heimweg.
Alles im Allen und trotz weniger Tumulte ein schöner Fußball Abend … leider nicht für die Siegener.
Fotos: SON
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