Aktiv mitwirken

wS/si  –  Diakonie in Südwestfalen  –  02.10.2012  –  Die Referenten waren durchweg männlich, ihre Aufmerksamkeit galt während des Aktionstags „Aktiv gegen Brustkrebs“ aber einem weiblichen Publikum. Bei der Veranstaltung des Brustzentrums Siegen-Olpe lernten Patientinnen im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus Siegen, wie sie eine Brustkrebstherapie selbst unterstützen können. Vor allem die Alternativmedizin war deshalb ein Thema, für das sich viele Zuhörerinnen interessierten.

„Alternativmedizin ist ein Baustein in der Brustkrebsbehandlung“, erklärte Professor Dr. Karsten Münstedt (Leiter des Brustzentrums im Universitätsklinikum Gießen-Marburg). Nach einer Operation könnten beispielsweise Enzympräparate die Wundheilung fördern und die Wirksamkeit einer Chemotherapie verbessern. Vielen Patientinnen würden Massagen helfen, Angstzustände und Depressionen zu überwinden. Bezüglich der Alternativmedizin sagte Münstedt aber auch, dass Patientinnen „häufig für Medikamente zahlen, die nicht wirken oder sogar schädlich sind“. Nicht selten käme es zu Wechselwirkungen, wenn Arzneimittel kombiniert würden. Stets vorteilhaft seien während einer Therapie hingegen Humor und eine positive Einstellung. Dass bestätigte auch Chefarzt Dr. Badrig Melekian vom operativen Standort des Brustzentrums Siegen-Olpe am St. Marien-Krankenhaus Siegen: „Eine Krebstherapie ist keine rein körperliche Sache.“ Die Psyche, der Glaube und zwischenmenschliche Beziehungen würden die Genesung ebenso beeinflussen.

Darüber hinaus erklärte der Mediziner, dass sich die Brustkrebs-Forschung weiterentwickelt hat: „1985 lebten fünf Jahre nach der Operation noch 78 Prozent der Patientinnen – 2010 waren es rund 90 Prozent“, sagte Melekian. „Brustkrebs kann heute besser eingeschätzt und individuell behandelt werden“, erläuterte Chefarzt Dr. Volker Müller vom operativen Standort des Brustzentrums Siegen-Olpe am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus Siegen. Über die Schulmedizin hinaus sei es gut, etwas für sich selbst zu tun. Eine klare Empfehlung sprachen alle Mediziner für Sport aus. „Durch ausreichend Bewegung können Müdigkeit, Schmerzen und Angst reduziert werden“, bestätigte Diplom Sportwissenschaftler Philipp Zimmer (Deutsche Sporthochschule Köln). Für Brustkrebspatientinnen empfiehlt Zimmer unter anderem Aqua-Jogging, Schwimmen, Nordic-Walking oder Fahrradfahren. Dabei gelte aber, es nicht zu übertreiben: „Jede Patientin sollte sich wöchentlich an zwei Tagen eine Ruhepause gönnen“, sagte Zimmer. Denn bei einer Krebserkrankung brauche der Körper länger, um sich zu regenerieren. Sportliche Hinweise wie diese, bekamen die Zuhörerinnen aber nicht nur während der Vorträge.

Die Tipps der Referenten konnten sie in Workshops auch praktisch umsetzen. Beim Nordic-Walking oder einem Zumba-Kurs entdeckten die Besucherinnen neue Fitnessarten für sich. In weiteren Kursen lernten sie, wie man mit einem typgerechten Make-up oder gebundenen Kopftüchern etwas für das Aussehen tun kann.

Praktische Tipps: Während des Aktionstags „Aktiv gegen Brustkrebs“ im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus Siegen lernten die Besucherinnen unter anderem, wie unterschiedlich Kopftücher gebunden werden können.

 

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