Eine Reise zu großen und ganz kleinen Teilchen

wS/uni   Siegen   – 28.11.2012 – Zum Abschluss der Herbststaffel der Kinderuni Siegen ging es um das Higgs-Boson. „Das Brückenbau-Thema hat mir ganz besonders gut gefallen.“ Die elfjährige Frauke aus Setzen war von der Kinderuni insgesamt angetan. Ihr Favorit war aber die Vorlesung von Prof. Dr.-Ing. Alfons Goris. Beim nächsten Mal will sie wieder „mitstudieren“. Alina aus Kreuztal war zum zweitenmal im Audimax dabei. Besonders spannend fand sie „Die fiesen Tricks der fleischfressenden Pflanzen“ von Privatdozent Dr. Christopf Forreiter.

Auch das Thema von Prof. Dr. Peter Matussek „Geboren im Kuhstall: Unser Alphabet“ traf auf großen Anklang. „Ich komme gerne zur Kinderuni, weil man so viel lernt“, meinte der achtjährige Felix aus Littfeld im Vorfeld der vierten und letzten Kinderuni-Vorlesung der bislang 12. Staffel. Gut 450 Acht- bis Zwölfjährige waren im November wieder dabei. Um ins Audimax zu kommen, nehmen Eltern und Kinder zum Teil recht stattliche Anfahrtswege inkauf. So kommen junge Studierende nicht nur aus Siegen und der näheren Umgebung, sondern beispielsweise auch aus  Attendorn, Bad Berleburg, Birken-Honigessen, Drolshagen, Elkenroth, Haiger, Harbach und aus Plettenberg.

Bei der vierten Vorlesung im Wintersemester 2012 nahm der Physiker Prof. Dr. Ivor Fleck die Mädchen und Jungen mit auf eine Reise „von ganz großen bis hin zu ganz, ganz kleinen Teilchen“. Das Thema seiner Vorlesung war topaktuell, sorgte doch in diesem Jahr die vermutliche Entdeckung des sogenannten Higgs-Boson weltweit für Schlagzeilen. „Der Ursprung der Masse: das Higgs-Teilchen“ war inhaltlich anspruchsvoll und dennoch kindgerecht aufbereitet. Anhand von Experimenten, Fotos und Videos gelang es Ivor Fleck, sein junges Publikum mit ans CERN zu den Experimenten am LHC-Teilchenbeschleuniger zu nehmen. Im 27 km langen unterirdischen Ring unweit von Genf  werden Protonen auf Lichtgeschwindigkeit und dann zur Kollision gebracht. Bei diesem „Miniurknall“ entstehen unzählige neue Teilchen. Dabei, so vermuten die Wissenschaftler, wurde nun das Higgs-Boson entdeckt. Dieses Teilchen soll zumindest zum Teil dafür verantwortlich sein, dass es Masse gibt. Masse ist wichtig: Springen wir Menschen auf der Erde in die Luft, landen wir schnell wieder auf dem Boden. Springt ein Astronaut auf dem Mond hoch, kommt er geradezu in Zeitlupe zurück zum Untergrund. Das liegt daran, dass die verhältnismäßig große Erde mehr Masse hat als der im Vergleich kleine Mond; die Erde wirkt mehr Kraft auf den Menschen aus als der Mond.

Zum Abschluss der Kinderuni-Staffel durften die Kinder wieder Papierflieger vom aufsteigenden Gestühl des Hörsaals fliegen lassen. Dafür war das während der vorausgehenden Vorlesungen verboten gewesen. Und so verwandelte sich das Audimax gegen 18 Uhr in einen Flughafen, von dessen Rängen unzählige Flieger starteten, um auf dem Podium zu landen. Nach diesem Spaß erhielten die Kinder ihre Diplome. Die nächste Kinderunistaffel findet im Frühjahr 2013 statt. Dann wird es auch wieder ein Programm für die Begleitpersonen geben. Der Besuch der Uni-Glasbläserei stand bei vielen Eltern und Geschwistern diesmal ganz hoch in der Gunst.

Fotos: Uni

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