Apollo: Wieder verstärkt künstlerische Wagnisse

wS/si  – Siegen – Sie hatten einen Traum, als  sich vor zehn Jahren die Kulturvereine der Stadt und Region zum Förderkreis Apollo zusammengeschlossen haben.  In diesen Jahren haben sich die Mitglieder des Fördervereins  tatkräftig nach vorne geträumt, an der Spitze Walter Schwerdfeger, der langjährige Vorsitzende des Förderkreises und jetzige Vorsitzende des Trägervereins.  Der Traum handelte von einem Haus des Theaters, der Musik und des gesellschaftlichen Lebens, das von den Menschen der Stadt und Region besucht und geschätzt  wird, das sich bei gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen selbst trägt und das auch über die Region hinaus zum urbanen Profil dieser Großstadt beiträgt.  Dieser Traum ging in Erfüllung.

„Entscheidend für den Erfolg ist, was auf der Bühne stattfindet“

Apollo ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden. „Doch bleibt für den Erfolg dieses Theaters entscheidend, was auf der Bühne stattfindet“, so Intendant Magnus Reitschuster in seiner Einführungsrede.  „Ich beginne mit dem, was von allen unwichtigen Dingen dieser Welt das Wichtigste ist: das Geld, die Finanzen“, so Reitschuster weiter.  2011 habe das Theater da gestanden, wo es 2007 ohne jegliches Vereinskapital begonnen habe: nahezu bei Null.

Zwischen den Jahren  2011 und 2013 seien dann, so der Intendant weiter,  200 T€ Vereinskapital erwirtschaftet und dadurch  Spielräume eröffnet worden. Dies sei durch quantitative Reduzierung des Programms bei Wahrung der qualitativen Standards, durch harte Rationalisierungs-Maßnahmen im Haus und durch Preiserhöhungen gelungen. Nun könne man wieder verstärkt künstlerische Wagnisse eingehen  und so den den langfristigen Erfolg diesseits und jenseits der Quote sichern.

Künftig 8 000 Besucher pro Spielzeit nicht unrealistisch

Bei reduzierten Vorstellungsangeboten und erhöhten Preisen seien  zwangsläufig die Besucherzahlen gesunken. „Wenn wir von den 7000 Besuchern eines einmaligen zusätzlichen Gastspiels unseres „Dschungelbuchs“ in Herford absehen, hatten wir in der vergangenen „Spar-Spielzeit“ im  Verhältnis zu den durchschnittlichen Gesamtbesucherzahlen einen Rückgang um ca 10%. Ich vermute, dass wir in der Zukunft ca.  80000 Besucher pro Spielzeit erreichen werden. Dies ist gegenüber dem Planziel der Machbarkeitsstudie (45000) eine Übererfüllung des Solls um 80%“, so Magnus Reitschuster.

Konzerte der Philharmonie eine „zentrale Säule“

Als eine „zentrale Säule des Hauses“ bezeichnete Reitschuster  die Konzerte der Philharmonie Südwestfalen. Gegenüber den Konzerten bis 2006, die im Gläsersaal stattfanden, hätten  die Auftritte des Orchesters nahezu verdoppelt werden können. Der frühere Chefdirigent Russel N. Harris habe insbesondere mit den „Young Classics“-Konzerten auf hohem Niveau neue Besucherschichten gewonnen, der neue Chefdirigent Charles Olivieri-Munroe habe für neue künstlerische Profilierung des Orchesters und glanzvolle Konzertleistungen gesorgt. In diesem Zusammenhang betonte Intendant Magnus Reitschuster die hervorragende Zusammenarbeit und seine hohe Wertschätzung für die Arbeit des neuen Chefdirigenten. „Charles Olivieri-Munroe will sich, wie er sagte, ganz auf das Apollo-Theater konzentrieren“, so Reitschuster. „Darüber hinaus konnten wir mit ihm und dem Intendanten Wojnarowicz Einvernehmen erzielen, dass Russel N. Harris im Herbst zwei Konzerte der „British Proms“ dirigiert“.

Zur Biennale und dem Kindertheater erklärte der Intendant: „Ist die Biennale die inhaltliche Spitze der Apollo-Pyramide, so ist das Kindertheater, insbesondere der selbst produziertes Weihnachtsmärchen, die Basis“, führte Reitschuster weiter aus.

„Last-Day-Preise“  sollen Jugendlichen Zugang erleichtern

Weiterhin habe man ab dem  1. November den Zugang der Jugendlichen zum Theater erleichtert. Aus den „Last minute-Preisen“ werden „Last-Day-Preise“: Nicht erst kurz vor Vorstellungsbeginn gibt es alle freien Plätze für Ermäßigungsberechtigte zu Kino-Preisen, sondern schon den gesamten Tag. Jugendliche können also im Lauf des Vorstellungs-Tages für sich und ihre Clique Karten reservieren und sicher sein, dass sie zu Niedrigpreisen abends reinkommen.

In der Spielzeit 09/10 produzierte das Apollo-Theater  mit den Studenten des Fachbereichs Musik der Universität Siegen die Oper „Dido und Äneas“. In der Spielzeit 10/11 gab es das ambitionierte Projekt „SMS Liebe“ mit Hauptschülern, und im Februar 2014 bietet nun das Theater mit dem „AbiTour-Festival“ den Schülerinnen und Schülern in drei Wochen alle Stücke an, die im Zentralabitur 2014 als Wissensstoff vorausgesetzt werden.

Siegerlandhalle

Das Apollo-Theater Siegen erfreut sich zunehmender Beliebtheit auch über die Grenzen der Stadt hinaus. Foto: Apollo-Theater.

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