CDU-Kreistagsfraktion will für Förderung der Philharmonie kämpfen

(wS/red) Siegen 22.01.2016 | Die zukünftige Förderung der drei Landesorchester in Westfalen ist weiter von Disharmonien begleitet. Heftige Kritik findet eine Vorlage, die aus den Federn des Vorsitzenden des Kulturausschusses beim Landschaftsverband (LWL), Dieter Gebhard (SPD) und seines Stellvertreters Karl Dittmar (CDU) stammt. Danach soll die Philharmonie Recklinghausen 28,8 Prozent Mehr-Förderung erhalten, die Nordwestdeutsche Philharmonie Herford immerhin mit einem Plus von 26,5 Prozent berücksichtigt werden, während Südwestfalen mit 8,9 Prozent das absolute Schlusslicht bildet.

CDU_LogoThomas Helmkampf (CDU), einer der Vertreter aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein in der Landschaftsversammlung, stimmte am Donnerstag in der Sitzung des LWL-Finanzausschusses gegen den „Gebhard-Dittmar-Pakt“, und damit gegen die seiner Auffassung nach Benachteiligung der Philharmonie Südwestfalen.

„Die Landesorchester brauchen angesichts der Tarifentwicklung für die Musiker mehr finanzielle Unterstützung. Deshalb ist der Vorstoß für eine höhere Förderung in der Sache nur zu begrüßen, die Umsetzung aber mit einer derartigen Ungleichbehandlung zu verbinden, ist nicht richtig“, erläutert Helmkampf seine Haltung.

Bernd Brandemann, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Siegen-Wittgenstein: „Seit dem Jahr 2002 hat der LWL die jährlichen institutionellen Zuwendungen für die fünf westfälischen Landestheater und Landesorchester – trotz stetig steigender Personal- und Betriebskosten – nicht erhöht. Für den Fall der Südwestfälischen Philharmonie gilt sogar, dass der bis dahin gewährte LWL-Zuschuss von 395.228 Euro ab 2003 auf 284.534 Euro gekürzt wurde.
Vor diesem Hintergrund sei sowohl vom LWL wie dem Land seit geraumer Zeit die Notwendigkeit einer höheren institutionellen Förderung vorgetragen worden. „Notwendig wäre eine Anhebung um mindestens 100 T€, wie es offensichtlich jetzt auch für die Neue Philharmonie Recklinghausen vorgesehen ist“, so Brandemann. Die Philharmonie Südwestfalen solle dagegen nach dem vorliegenden Antrag nur eine Zuschuss-Erhöhung von 25.400 Euro erhalten.

Er ruft in Erinnerung, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein das Orchester fördere, aber auch beträchtlich fordere, um auch die Einspielergebnisse zu erhöhen. „Wir stellen also nicht bloß Anträge für einen höheren Zuschuss, sondern hier vor Ort wird ein deutlicher Eigenbeitrag geleistet.“

Hermann-Josef Droege, ebenfalls Mitglied im Kreiskulturausschuss und Vorsitzender des Regionalrates Arnsberg, verweist auf die hohe gesellschaftliche Unterstützung in der Region, die für die Philharmonie Südwestfalen durch die Unterstützung einer Mäzenin wie mit einer Stiftung zur Orchesterförderung erreicht worden sei. „Die jetzt offensichtlich vom LWL geplante Förderstruktur ist gerade auch für Südwestfalen kein Ruhmesblatt.“ Denn mit Konzerten beispielsweise in der Berliner Philharmonie, in Prag, Frankfurt, Heidelberg, Rom oder in der Schweiz gebe die Südwestfälische Philharmonie eine hervorragende Visitenkarte für Südwestfalen und Westfalen insgesamt ab. „Die Südwestfälische Philharmonie ist also gewiss kein Provinz-Orchester angesichts der nationalen und internationalen Auftrittserfolge“, so Droege.

„Wir werden weiter für die Förderung unseres Orchesters streiten“, so Bernd Brandemann. Die kulturpolitische Bedeutung der Philharmonie drücke sich auch in Koproduktionen mit dem Philharmonischen Chor Siegen, der renommierten Kantorei Siegen sowie dem Jugendsinfonieorchester aus, ebenso in den besonderen Schulkonzerten, die fast 10.000 Schüler erreichten und mit denen damit ein altersgerechter Zugang zur klassischen Musik ermöglicht werde. Neue Wege geht das Orchester außerdem z.B. mit der zeitweisen Integration besonders begabter Musikstudenten der Universität Siegen in das Orchester, um erste Erfahrungen im professionellen Klangkörper sowie bei großen Auftritten zu ermöglichen.

Als ein gewisses „Signal“ wird die jetzt von der CDU- und SPD-Fraktion im Westfalenparlament verwendete Formulierung gewertet, „veränderten Bedingungen im kommenden LWL-Haushalt Rechnung zu tragen“.
Der Haushaltsplanentwurf des LWL sieht für 2016 Aufwendungen in Höhe von insgesamt rd. 3.275,6 Mio. Euro vor. Der Ansatz für „Kultur und Wissenschaft“ beläuft sich darin auf 81,2 Mio. Euro, was einem Anteil von 2,5 Prozent entspricht.

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