Siegen – Projektreihe MINT on Tour – Wie schnell aus Schülern Lehrer werden

(wS/red) Siegen 29.03.2019 | Tiphaine Lovato tauscht bei MINT-Projekt die Seiten

Wie schnell aus Schülern Lehrer werden, zeigt sich bei der diesjährigen Projektreihe „MINT on Tour“. Bereits zum achten Mal besuchen die Dozenten und Studenten der Universität Siegen mit ihrer Laborausrüstung über 30 Schulen und wollen durch Mitmach-Experimente Begeisterung für Wissenschaft und Technik wecken.

Dass der Gedanke hinter der Tour fruchtet, beweist Tiphaine Lovato. Die Architektur-Studentin ist seit diesem Jahr Teil des Tutoren-Teams unter Dr. Bernd Klose. Bei der ersten Tour 2012 war sie als Schülerin des Olper Gymnasiums dabei und tüftelte fleißig mit.

Tiphaine Lovato erklärt, wie die Strohhalme am Schwimmkörper zu befestigen sind.

„Besonders der Zusammenbau eines Wärmekissens ist mir total gut in Erinnerung geblieben“, erzählt die Olperin. „Es ging verblüffend schnell und man brauchte nur wenige Materialen, die jeder zu Hause hat.“ Jetzt steht sie als Studentin eines technischen Studiengangs selbst vor den Schülern und versucht ihre ungebrochene Begeisterung für Wissenschaft und Technik weiterzugeben. Denn genau das will das MINT-Projekt erreichen: Begeisterung für Wissenschaft wecken und Impulse zur Berufs- und Studienorientierung setzen. Im Gepäck hat das Team viele unterschiedliche Experimente, die von den Schülern eigenständig durchgeführt werden. Spielerisch, ohne Frontalunterricht oder Leistungsdruck, sollen sie Spaß an Naturwissenschaft und Technik hautnah erleben. Die letzte Station in diesem Jahr war das Siegener Gymnasium Am Löhrtor.

Bei Tiphaine Lovato hat das besonders gut geklappt. „Als das Team der Uni Verstärkung für die MINT-Tour suchte, habe ich mich sofort gemeldet, weil ich noch weiß, wieviel Spaß ich damals hatte“, erzählt die Studentin. An ihrem Architekturstudium mag sie besonders das Zusammenspiel aus Konstruktion und Kreativität.

Dies war auch an diesem Vormittag im Gymnasium Am Löhrtor gefragt: Die Schüler bauten aus einer leeren Aluminiumtube, Strohhalmen, einem Schwimmkörper und einem Teelicht ein Motorboot. Angetrieben wird das „Tubenboot“ lediglich durch schnelle Temperatur- und Druckunterschiede.

Melvin (l.) und Philipp (r.) setzen bei der Gestaltung ihrer Bote auf Symmetrie und Aerodynamik.

Die praktische Umsetzung der Versuche hat sich der Geschäftsführer der naturwissenschaftlich-technischen Fakultät der Uni Siegen, Dr. Bernd Klose, mitunter selbst ausgedacht. „Die Experimente veranschaulichen mit einfachsten Mitteln naturwissenschaftliche Verfahren und Gesetze“, betont Klose. Durch den Einsatz von Gebrauchsgegenständen, die in jedem Haushalt zu finden sind, werden die komplizierten naturwissenschaftlichen Phänomene  greifbar.

Die Schüler der 8. Klasse bringen schon genug Vorwissen mit, um die physikalischen Prozesse zu verstehen und haben gleichzeitig noch viel Spaß an Bau und Gestaltung. „Als Lehrer ist man leider oft an die Lehrpläne gebunden, deswegen ist es toll, dass die Uni regelmäßig mit kreativen Experimenten zu Gast ist“, so Holger Elsner von der Fachgruppe Naturwissenschaften des Gymnasiums.

Das Projekt wird von der zdi („Zukunft durch Innovation“) Regionalinitiative MINT Siegen-Wittgenstein gefördert und vom Bildungsbüro des Kreises gesteuert. „MINT on Tour“ ist nur ein Angebot aus einer ganzen Reihe von Workshops und Projekten. In den Osterferienkursen „Robotik“ und „MINT YouTubing“ sind für Schüler ab der 7. Klasse noch Plätze frei. Weitere Informationen zu den Angeboten und Anmeldungen unter www.mint-siwi.de oder www.siegen-wittgenstein.de.

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