Insektensterben – Insektenschutz Neunkirchens Umweltberater gibt wertvolle Tipps

(wS/red) Neunkirchen 06.05.2019 | In Deutschland gibt es immer weniger Insekten. Als erste Langzeitstudie hat sich die sogenannte Krefelder Studie dem Thema angenommen.

Sie stellte für die die Jahre 1989 bis 2016 in über 60 Schutzgebieten einen Rückgang der „Fluginsekten-Biomasse“ um 75 Prozent fest. Betroffen sind beispielsweise Schmetterlinge, Bienen, Wespen, Motten und andere flugfähige Arten.

Doch ist es nicht nur die Masse der Insekten, die geringer wird, es sind auch die Artenzahlen. Von den 33.000 verschiedenen Insektenarten, die es in Deutschland gibt, werden inzwischen etwa ein Viertel auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt.

Da sich einige Vogelarten, aber auch Amphibien und Fledermäuse von Insekten ernähren, führt dies auch zu deren Gefährdung und Rückgang.

Die Zahl der Insekten ist in den vergangenen Jahren drastisch gesunken. Im Rathaus ist nun ein Flyer erhältlich, der Tipps für mehr Artenreichtum im eigenen Garten gibt. Foto Gemeinde Neunkirchen

Das Insektensterben ist nicht nur auf eine Ursache zurückzuführen. Die industrielle Landwirtschaft spielt mit ihrem Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und Herbiziden, sowie der Ausdehnung von Monokulturen wohl eine große Rolle, nicht jedoch in unserer Region. Aber auch die Flächenversiegelung durch den Bau von Straßen, Siedlungen und Industrieanlagen zerstört die Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Und wo keine Pflanze ist, die es zu bestäuben gilt, ist selbstverständlich auch kein Tier. „Entsprechend spielen auch eine zu intensive Grünflächenpflege zur falschen Zeit, Giftorgien in Privatgärten (Glyphosat) sowie „tote Gärten“ eine Rolle“, informiert Neunkirchens Umweltberater Matthias Jung. Schließlich werde auch der Nährstoffanreicherung der Pflanzenwelt durch diffuse Stickstoff- und Phosphateinträge eine große Ursache für den Rückgang beigemessen.

Aber was kann jeder Einzelne tun? Neben dem Verzicht auf Glyphosat im eigenen Garten, kann allein durch ein verändertes Mähverhalten oder die Schaffung von Wildblumenwiesen viel erreicht werden. „Was spricht dagegen, den Rasen nicht gleich zu Beginn des Frühjahrs zu mähen oder einen Teilbereich als Wildwiese stehen zu lassen?“, regt Jung an.

Ein Garten, der nicht auf Ordnung getrimmt wird, bietet Tieren in Reisighaufen, Baumresten oder Naturstein- bzw. Trockenmauern Rückzugsmöglichkeiten und neue Lebensräume. Auch in sogenannten Insektenhotels finden Wildbienen und Wespen ein neues Zuhause. Allerdings ist hier von allermeisten handelsüblichen Modellen abzuraten. Welche Möglichkeiten sich bieten, Lebensräume für Insekten zu schaffen, hat Umweltberater Matthias Jung in einem Flyer zusammengefasst. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 02735 767-302 an ihn wenden.
Anzeige/WerbungJetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier

[plista widgetname=plista_widget_slide]