Landrat Andreas Müller ein Jahr Vorsitzender des Heimatbundes

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 10.06.2020 | Andreas Müller will Heimatarbeit stärken, verjüngen und für alle öffnen

Bilanz und Ausblick nach einem Jahr als Vorsitzender des Heimatbundes

Vor einem Jahr ist Landrat Andreas Müller zum Vorsitzenden des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein gewählt worden. Eines seiner Ziele: den Heimatbund als Unterstützer der örtlichen Heimatvereine weiterzuentwickeln. „Dazu hat es in den vergangenen zwölf Monaten auch bereits zahlreiche Aktivitäten gegeben“, erläutert Müller jetzt in einer Bilanz der bisherigen Arbeit. So fand Ende November eine Infoveranstaltung „Sicherheitskonzepte und Versicherungsschutz für Vereine“ statt. „Die Explosion einer Pfanne auf einem Backesfest in Alchen, die zwei Menschenleben gefordert hat, war nicht nur für mich ein wirklich einschneidendes Ereignis. Nach diesem schweren Zwischenfall war das Interesse an Informationen zu Sicherheitskonzepten und Versicherungsschutz für örtliche Veranstaltungen enorm. Die Aula des Kulturhauses Lÿz war bis auf den allerletzten Platz gefüllt“, erinnert sich der Landrat.

Am 29. Februar fand dann ein Workshop statt, in dem die Restaurierung historischer Gebäude inklusive Praxisbeispielen und Informationen zu Fördermöglichkeiten im Mittelpunkt stand.

Der dritte Workshop, ein Arbeitscafé für Vereine, die Museen oder Heimatstuben betreiben, war für Anfang Mai geplant, musste aber auf Grund von Corona zunächst verschoben werden. Gleiches gilt für ein erstes Treffen für Mitglieder von Heimatvereinen, die sich besonders mit der heimischen Bergbaugeschichte beschäftigen. „Dieses Thema erlebt derzeit eine Renaissance“, hat Andreas Müller bei seinen Besuchen örtlicher Vereine festgestellt. Deshalb will er hier zur Vernetzung und zum Austausch beitragen.

Gleichzeitig macht Müller in seinem Aus- und Rückblick noch einmal deutlich, worum es ihm bei der Heimatarbeit ganz grundsätzlich geht: „Wenn Donald Trump von ‚America first‘ spricht, dann geht es ihm um Aus- und Abgrenzung, um ‚Wir‘ gegen ‚Die‘. Das ist genau das Gegenteil von dem, was ich will. Ich will mit Heimatarbeit integrieren und zusammenführen. Ich will, dass Siegen-Wittgenstein Heimat für alle ist, die hier leben – egal, wo sie geboren wurden oder aufgewachsen sind“, betont Müller: „Mehr als ein Viertel der Menschen im Kreisgebiet haben einen Migrationshintergrund. Hinzu kommen zahlreiche Personen, die aus anderen Regionen Deutschlands zugezogen sind – z.B. weil sie hier studieren, arbeiten oder in die Region geheiratet haben. Sie alle sollen sich hier wohl und zuhause fühlen. Für sie soll Siegen-Wittgenstein Heimat sein“, so Müller: Gleichzeitig möchte der Landrat die „Zugezogenen“ auch für ein Engagement in den örtlichen Heimatvereinen gewinnen: „Heimatarbeit soll nicht trennen oder gar spalten sondern Gemeinschaft fördern und den Zusammenhalt vor Ort stärken“, unterstreicht Müller.

Um Heimatarbeit neu und für andere Zielgruppen interessant zu machen, will sich der Heimatbund künftig auch nach außen ganz neu und anders präsentieren. Dafür wurde die wegen Corona eher veranstaltungslose Zeit vom Heimatbund genutzt: Der Vorstand hat eine Kooperation mit der Agentur „Honig der Möwen“ aus Siegen geschlossen, die ein Konzept entwickelt, um weitere Interessierte für die Heimatarbeit zu gewinnen. Die Agentur steht u.a. auch hinter der Modemarke „Moanet“, die sehr erfolgreich Urban Streetwear mit Dorfästhetik verbindet und in einem Laden in der Siegener Unterstadt verkauft.

In der jüngsten Sitzung des Heimatbund-Vorstandes hat Dennis Henkel, Geschäftsführer von Moanet, seine Ideen präsentiert. Diese reichen von einer neuen Geschäftsausstattung über Social-Media-Aktivitäten bis hin zu einer Modekollektion. Auch der Siegerländer Mäckes soll zu neuen Ehren kommen. Das Konzept wurde vom Vorstand des Heimatbundes äußert positiv aufgenommen und wird schon in Kürze gemeinsam präsentiert werden können.

Spätestens im Herbst möchte Andreas Müller dann mit dem neuen Außenauftritt des Heimatbundes an die Öffentlichkeit gehen. Eigentlich war das zum Heimatbund-Geburtstag geplant. Der wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Doch die „Geburtstagsparty“, das „Fest der Dörfer“, wurde Corona bedingt auch auf 2021 verlegt. „So lange wollen wir aber mit den inhaltlichen Veränderungen nicht warten. Deshalb werden wir im Herbst mit dem neuen Außenauftritt des Heimatbundes an den Start gehen und hoffen, so weitere Zielgruppen für die Heimatarbeit in Siegen-Wittgenstein begeistern zu können.“


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