Kreisweites Radverkehrskonzept / Online-Bürgerbeteiligung war ein großer Erfolg!

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 24.07.2020 | Über 1.000 Ideen eingetragen

Dem Radverkehr in Siegen-Wittgenstein ein richtigen Schub geben – das ist das Ziel von Landrat Andreas Müller: „Mit dem E-Bike-Boom liegt Radfahren auch in unserer bergigen Mittelgebirgslandschaft absolut im Trend. Was noch fehlt ist die dazu passende Infrastruktur. Die werden wir jetzt schaffen: Mit einem kreisweiten Radwegenetz, dass unsere elf Städte und Gemeinden miteinander verbindet – alltagstauglich: für Fahrten mit Rad zu Arbeit oder in der Freizeit.“

Schon ab dem vierten Quartal dieses Jahres soll das Radwegenetz Schritt für Schritt Kontur annehmen. „Wir reden hier nicht nur darüber, vorhandene Radwege auszubessern oder neu zu beschildern, sondern auch davon, ganz neue Wege zu bauen“, unterstreicht der Landrat: „Dafür gibt es Fördermittel, die wir in die Region holen werden.“

Grundlage für das Netz ist das kreisweite Radverkehrskonzept, dass gerade in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden entsteht. Die Online-Bürgerbeteiligung des Kreises ist abgeschlossen – mit einer unglaublichen Resonanz: Mehr als 5.400 Besuche wurden im Online-Portal registriert. Dort konnten Vorschläge für ein Haupt- und Nebennetz kommentiert und mit eigenen Ideen ergänzt werden. Mehr als 1.000 Vorschläge wurden eingetragen. Diese wurden rund 400 Mal kommentiert und mit mehr als 10.000 Likes versehen.

Inhaltlich stand das bisher relativ schwach ausgebaute Radwegenetz mit vielen Lücken im Vordergrund. Oft wurden fehlende Fahrradwege entlang von Hauptverkehrsstraßen angesprochen. Bei bestehenden Radwegen sehen zahlreiche Nutzer Qualitätsmängel.

Landrat Andreas Müller und Sabine Schmidt, beim Kreis zuständig für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, schauen sich gemeinsam die Ergebnisse der Online-Bürgerbeteiligung an.

Eine erste Auswertung der Online-Beteiligung macht deutlich: Es gingen sehr viele Vorschläge für bessere Routen und sinnvolle Alternativführungen ein, aber auch Anmerkungen zu geplanten Streckenführungen, die wegen ihrer Topographie, dem Zustand oder aus anderen Gründen nicht nutzbar sind. Auch konkrete Anregungen bis ins Detail wurden gemacht: von Bordsteinabsenkungen, über Umlaufsperren bis hin zum Grünschnitt an Radwegen. Diese Hinweise werden vom Kreis direkt an die zuständigen Stellen weitergeleitet.

Besonders viele Vorschläge kamen für den Bereich von Siegen über Kreuztal bis Hilchenbach, aber auch für die Verbindung von Bad Laasphe über Puderbach bis Beddelhausen.

Positiv wurden neue Radwege und Fahrradabstellplätze – zum Teil mit Ladestationen – hervorgehoben.

Alle Anregungen nimmt der Kreis zum Anlass, das Haupt- und Nebennetz an den angesprochenen Stellen zu überprüfen und eventuell zu verändern. Dies geschieht immer in enger Kooperation mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. „Das lokale Wissen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort hilft uns, dem Gutachterbüro attraktive und in der Praxis umsetzbare Routen vorzuschlagen und die dazu passenden Maßnahmen zu erarbeiten“, sagt Andreas Müller.

Deutlich wurde bei der Bürgerbeteiligung aber auch, dass viele sich möglichst schnell spürbare Verbesserungen für den Radverkehr wünschen – ein Ziel, das auch der Landrat verfolgt.

Anhand der Anregungen überprüft das Gutachterbüro jetzt den Entwurf für das Haupt- und Nebennetz. Das überarbeitete Netz wird bis zum Spätsommer abgefahren und auf Stärken und Schwächen analysiert. Bis Anfang 2021 wird der finale Entwurf für das kreisweite Radverkehrswegenetz vorliegen. Erste Maßnahmen können aber noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden, so die Prognose der Planer im Kreishaus.

Bis Ende 2020 können die Vorschläge für das Haupt- und Nebennetz, sowie die im Rahmen der Online-Bürgerbeteiligung eingebrachten Ideen und Kommentare weiter unter www.fahrrad-siegen-wittgenstein.de eingesehen werden. Neue Vorschläge und Kommentare sind aber nicht mehr möglich.

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