Religiöse Gemeinschaft der Eziden trauert um ihr geistliches Oberhaupt Baba Scheich

(wS/egs) Hilchenbach 04.10.2020 | Die religiöse Gemeinschaft der Eziden trauert um ihr geistliches Oberhaupt. Baba Scheich starb am Donnerstag im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Erbil im Nordirak

Für die Religionsgemeinschaft bedeutet der Tod ihres geistlichen Führers einen herben Verlust. Die ezidische Gemeinschaft hat mit ihrem geistlichen Führer ein Leuchtfeuer verloren. Er verkörperte die Werte wie Weisheit, Freundlichkeit und Toleranz.

Baba Sheikh wurde am Dienstag wegen Nieren- und Herzproblemen in ein Krankenhaus in der nordirakischen Stadt Erbil eingeliefert. Dort starb er zwei Tage später im Alter von 87 Jahren.

Als die Terrormiliz IS 2014 die Region um das Sindschar-Gebirge im Nordirak überrannte, brachte sie Tausende jesidische Männer um. Frauen sowie Kinder wurden verschleppt und versklavt. Viele werden noch vermisst. Ein UNO-Bericht kam zu dem Schluss, dass der IS Völkermord an den Eziden begangen hat. Baba Scheich, mit weltlichem Namen Churtu Hadschi Ismail, war seit 1995 geistliches ezidisches-Oberhaupt und verließ die Heiligen Städte der Eziden – Lalish – wehren des Vormarsch des IS nicht.

Er hat sich stehts in Gottvertrauen dem Unrecht gestellt und hatte immer die Fürsprache der Eziden. Möge sein Erbe nicht mit Füßen getreten werden und sein Werk von der Unabhägigkeit der Eziden weiter blühen. Ezidische Gemeinde Siegen

Fotos: Lars Schneider / wirSiegen.de

 

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