Meike Kritikakis über ihre Erfahrungen mit der Bildungsberatung des Kreises

(wS/si) Kreis Siegen-Wittgenstein 05.05.20 22 | Meike Kritikakis‘ Geschichte ist nicht die ganz große American Dream-Story: „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ – aber eine Erfolgsstory ist sie trotzdem. Denn die Mudersbacherin hat das geschafft, wovon viele träumen: beruflicher Aufstieg. In ihrem Fall vom Teilzeitjob im Einzelhandel
zur Storemanagerin mit Personalverantwortung. Zu verdanken hat sie diesen Erfolg vor allen Dingen sich selbst – einen Schubser in die richtige Richtung gab es allerdings von der Bildungsberatung des Kreises Siegen-Wittgenstein. „Ich habe von einer Freundin von dem Beratungsangebot des Kreises erfahren. Sie hat gesagt,
ich solle mich einfach mal inspirieren lassen und das habe ich dann auch getan“, erzählt die 45- Jährige. Unzufrieden war sie in ihrem bisherigen Beruf eigentlich nicht. „Ausschlaggebend war vielmehr, dass ich nach einer neuen Aufgabe und Herausforderung gesucht habe, nachdem mein Sohn ausgezogen ist um zu studieren. Ich habe mich dann gefragt, ob ich beruflich wirklich da bin, wo ich sein möchte oder, ob ich nicht in der Mitte meines Lebens nochmal was Neues wagen sollte“, so die Mudersbacherin. Meike Kritikakis nimmt die Beratung „Perspektiven im Erwerbsleben“ in Anspruch. Ein vom Land NRW gefördertes Beratungsangebot des Kreises Siegen-Wittgenstein, das neun kostenlose Beratungsgespräche umfasst. „Das war für mich ein Volltreffer! In den Gesprächen mit meiner Beraterin ging es erst mal überhaupt nicht, wie von mir angenommen, um Berufswünsche oder Weiterbildungsangebote, sondern es ging um mich als Person. Ich konnte ganz viel über mich lernen und das hat mir enorm viel gebracht“, berichtet Kritikakis. Beratung mit Hausaufgaben

„Die Beratung setzt konsequent auf die Stärken und Potenziale der Ratsuchenden“, sagt Ilona Grüdelbach. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Marie-Luise Saßmann ist sie für dieses Format der Bildungsberatungen beim Kreis Siegen-Wittgenstein zuständig. Im Beratungsprozess kommen unterstützende Methoden, wie z.B. der NRW-Talentkompass, zum Einsatz. Diese Arbeitsmappe ist prall gefüllt mit Fragen, Geschichten und Aufgaben, die fortan als Orientierung dienen und dabei helfen soll, die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu erkennen und sie gezielt beruflich einzusetzen. „Wir suchen nach dem roten Faden in der Biographie, nach Stärken, nach Potenzialen und prägenden Charaktereigenschaften. Dabei beziehen wir immer auch das Umfeld der Person mit ein. Als Hausaufgabe kann es also auch mal sein, dass die Ratsuchenden ihre Familie und Freunde fragen müssen, was sie glauben, was man für Stärken und Schwächen hat“, erklärt Grüdelbach. Erst ganz zum Schluss geht es dann um die konkrete berufliche Zukunft und um die Frage, welche Qualifikationen eventuell dafür erworben werden müssen. „Ich habe mich auf mich selbst fokussiert und ganz viel Neues über mich herausgefunden. Viele Stärken, die in mir geschlummert haben, wurden mir plötzlich bewusst – so z.B. auch meine soziale Ader und dass ich gerne andere Menschen begleite und fördere“, erinnert sich Meike Kritikakis an ihre Sitzungen.

Die Beraterin des Kreises empfiehlt ihr schließlich eine Ausbildereignungsprüfung zu machen. Berufliche Weiterbildung heißt immer auch Neues lernen. Am Ende stand eine Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer Siegen an: „Das war eine große Herausforderung für mich und hat mich so manche Nerven gekostet, mit Mitte 40 nochmal die Schulbank zu drücken – aber es hat sich gelohnt“, berichtet sie stolz. Mit dem Ausbilderschein in der Tasche dauerte es nicht lange und sie bewirbt sich auf eine Stelle zur Storemanagerin in einem Bekleidungsgeschäft. Sie wird eingestellt und führt seitdem ein kleines Team von Angestellten inklusive eines Auszubildenden, den sie dank der Weiterbildung ausbilden darf. „Durch die Unterstützung meiner Beraterin habe ich erkannt, dass jede Herausforderung gemeistert werden kann und dadurch den Mut gefasst, mich auf eine Stelle zu bewerben, von der ich sonst dachte, sie wäre unerreichbar. Ich bin der Bildungsberatung sehr
dankbar für die professionelle und intelligente Begleitung und kann nur jedem empfehlen dieses kostenlose Angebot wahrzunehmen“, erzählt Kritikakis abschließend.
Und auch ihre Beraterin ist glücklich über den Erfolg: „Nötig war bei Frau Kritikakis nur der Schubser in die richtige Richtung, den sie von uns in Form einer professionellen Beratung bekommen hat. Wir haben sie ermutigt, gepushed und ihr einen Spiegel vorgehalten – alles andere war sie selbst“, freut sich Ilona Grüdelbach. Wer Interesse an einer Bildungsberatung hat, erreicht diese zur Terminvereinbarung unter 0271 333 1152.

Foto: Meike Kritikakis auf dem Dach des Siegener Kreishauses.

Foto: Meike Kritikakis l. im Gespräch mit Ilona Grüdelbach von der Bildungsberatung

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