(wS/dia) Siegen 07.07.2022 | Ihr herzliches Lachen, ihre Leichtigkeit, ihr offenes Ohr für jegliche Angelegenheiten – dass sie all das vermissen werden, haben Mitarbeitende des Siegener Sophienheims deutlich gemacht, als sie Einrichtungsleiterin Heidrun Weinell in den Ruhestand verabschiedet haben. Leicht fiel es der 64-Jährigen nicht, das Haus der Diakonischen Altenhilfe Siegerland nebst beruflichen Wegbegleitern, Bewohnern und Angehörigen zu verlassen. Denn das Sophienheim habe sie stets wie ein zweites Zuhause angesehen.
Nach 13 Jahren Dienstzeit bei der Diakonischen Altenhilfe Siegerland wartet nun ein neuer Lebensabschnitt auf Heidrun Weinell. 2009 übernahm sie zunächst für zwei Jahre die Funktion der Pflegedienstleitung im Altenzentrum Freudenberg und arbeitete danach in gleicher Funktion für zweieinhalb Jahre im Siegener Sophienheim. Die Leitung des Hauses in der Südstraße übernahm sie 2013 und führte damit neun Jahre lang das größte Haus der Diakonischen Altenhilfe Siegerland. Geschäftsführer, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie Vertreter der evangelischen Kirche kamen zusammen, um Heidrun Weinell mit Reden, Blumen und Geschenken für ihr Tun zu danken. Sie selbst gratulierte ihrem Nachfolger Pasquale Sting, der seit 2017 im Sophienheim tätig ist und in den vergangenen zwei Jahren als Pflegedienstleiter an der Seite von Weinell arbeitete.
In Grußworten erhielt Heidrun Weinell Lob und Anerkennung für ihre Führungsqualitäten – unter anderem von Geschäftsführer Bernd Spornhauer. In seiner Rede ging er auf die Fürsorge der 64-Jährigen ein, die sie für die Menschen im Sophienheim an den Tag legte: „Ob die Gründung des Fördervereins im Jahr 2016, die ins Leben gerufene Werkgruppe für die männlichen Bewohner des Hauses, ihr stets offenes Ohr für die Menschen im Sophienheim oder die Organisation des 60. Jubiläums der Einrichtung – ich könnte noch so viele weitere Beispiele nennen, die zeigen, dass Frau Weinell das Wohl von Kollegen, Bewohnern und Angehörigen immer gleichermaßen wichtig war.“ Der Geschäftsführer überschlug, für wie viele Bewohner Heidrun Weinell in ihrer Zeit bei der Diakonischen Altenhilfe Verantwortung getragen hat: „Ich komme auf 800 Seniorinnen und Senioren. Rechne ich die gleiche Anzahl an Angehörigen dazu und auch die Mitarbeitenden dabei, komme ich auf nahezu 2000 Menschen, denen Sie begegnet sind und ihnen geholfen haben.“ Für ihre Treue bedankte sich auch Sigrid Stolz im Namen der Grünen Damen im Sophienheim. „Immer konnten wir mit unseren Anliegen zu dir kommen. Wir wünschen dir, dass Gott seine schützende Hand immer über dich hält und du eine schöne Zeit im Ruhestand verbringst.“ Pfarrerin Annegret Mayr von der Lukas- Kirchengemeinde in Siegen hob die fröhliche Art Weinells hervor: „Ich hatte immer den Eindruck, dass du jeder Herausforderung mit Leichtigkeit begegnet bist und es gleichzeitig geschafft hast, diszipliniert zu bleiben. Diese Eigenschaften ehren dich.“ Jürgen Ritter, Vorsitzender des Heimbeirates im Sophienheim, verabschiedete
Heidrun Weinell mit einem Wortspiel: „Streiche ich die letzten beiden Buchstaben deines Nachnamens, so bleibt das Wörtchen “weine“ übrig. Und zum Weinen habe ich heute allen Grund. Lasse ich die letzten drei Buchstaben weg, so erhalte ich das Wort “Wein“ – und den gebe ich dir nun zum Abschied mit und wünsche mir, dass du ihn genießt und an uns denkst.“ Stellvertretend für den Förderverein des Sophienheims sprach Vorsitzender Dr. Peter Wittmann: „Mit dir gemeinsam wurde der Förderverein gegründet. Mit Ideenreichtum hast du unsere Vorhaben mitgestaltet und immer das Wohl der Bewohner an erste Stelle gesetzt. Wir danken für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen dir alles erdenklich Gute.“ Pflegedienstleiterin Sarah Becker, Marianne Solbach vom Sozialen Dienst und Haustechniker Björn Petri dankten der Ruheständlerin vor allem dafür, dass ihre Bürotür immer offenstand und sie damit für jeden und jederzeit ansprechbar war. Bernd Spornhauer freute sich, dass die Nachfolge der bisherige Pflegedienstleiter Pasquale Sting übernimmt. Der Geschäftsführer verdeutlichte, dass Sting beste Voraussetzungen für den Dienst mitbringt: „Seit bereits 21 Jahren ist Pasquale Sting in der Diakonischen Altenhilfe Siegerland tätig.“ Ab 2001 war er zunächst als Zivildienstleistender und später als Pflegehelfer im Haus Höhwäldchen in Wilnsdorf tätig. Ab 2006 machte Sting seine Ausbildung im Siegener Haus Obere Hengsbach, arbeitete ab 2011 als Wohnbereichsleiter, bis er 2020 Pflegedienstleiter im Sophienheim wurde.
Heidrun Weinell ging mit gemischten Gefühlen. „Ich glaube, dass ich erst einmal lernen muss damit umzugehen, jetzt so viel Zeit zu haben“, sagte sie schmunzelnd. Zu einem ihrer Vorhaben zählen Reisen mit ihrem Ehemann im Wohnmobil. Skandinavien, Norditalien und Südspanien sollen die ersten Ziele sein. Zu Hause, in Arfeld bei Bad Berleburg, möchte sich Heidrun Weinell intensiver ihrem heimischen Garten widmen, Fahrrad fahren, sticken und mehr Zeit mit ihren Enkelkindern verbringen. Musikalisch begleitet wurde die Abschieds- und Einführungsfeier am Klavier und mit Gesang von Stephan Hild sowie von Mitarbeitenden des Sophienheims, die sich für den Anlass zu einem Chor zusammengeschlossen haben.