Reisen in Vergangenheit und Zukunft – Ferienbetreuung garantierte gelungenen Ferienstart

(wS/ne) Neunkirchen 27.07.2022 | In der Neunkirchener Ortsmitte sollen in den kommenden Monaten Geschäftsgebäude, eine Tiefgarage und ein großer Platz zum Verweilen entstehen. Die Grundschüler:innen aus Struthütten und Neunkirchen ziehen mit dem neuen Schuljahr in die Kopernikusgrundschule am Rassberg um. Und an der Grundschule Salchendorf sorgt die Einführung der Verlässlichen Halbtagsschule (VH) für Baumaßnahmen und Veränderungen. Andrea Schumacher-Vogel passte das Motto der diesjährigen Ferienbetreuung diesen Tatsachen an: „Neues bauen – Altes entdecken“ so ihre Idee für die ersten drei Ferienwochen. Und die füllte sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Petra Schorn, einem Team von zehn OGS-Mitarbeiter:innen und -Betreuer:innen und rund 30 Grundschüler:innen mit Leben – und mit vielen spannenden und kreativen Aktionen.

Einen der Höhepunkte bildete der Besuch der beiden Quartiersmanagerinnen Anna Schröder und Denise Hilgenböker. Mit Modellen aus dem 3-D-Drucker im Gepäck zeigten die beiden Planerinnen des Büros STADTKINDER aus Dortmund den Kindern, wie sich die Ortsmitte schon bald verwandeln wird. Da die große Freifläche zum Treffpunkt für Groß und Klein werden soll, luden sie die Erst- bis Viertklässler ein, ihre Ideen einzubringen und sich als junge Architekt:innen zu probieren. Dabei entstanden viele fantasievolle Vorschläge. „Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache“, erinnert sich Andrea Schumacher-Vogel. „Sie entwickelten Baumhäuser, die über Hängebrücken miteinander verbunden sind, einen großen Spielplatz mit Achterbahn, Wasserrutsche, Trampolin, Boulderwand und einem Hochseilgarten. Ganz wichtig war ihnen ein Eisstand in der Ortsmitte.“ Auch die Ideen einer Spendenstation für ukrainische Flüchtlinge, eines

Lagerfeuerplatzes und die Möglichkeit, Schlösser mit Namen und Wünschen aufzuhängen, entstanden auf diese Weise. Die Kreativität fand schließlich Ausdruck in Form eines großen Plakats, das derzeit im ehemaligen Schlecker-Markt in der Kölner Straße 172 zu sehen ist. Nach dem Blick in die nicht mehr allzu ferne Zukunft, reisten die Kinder der Ferienbetreuung kurze Zeit später in die Vergangenheit. Auf dem Programm stand der Besuch des Wodanstollns. Unter dem Oberbegriff „Altes entdecken“ ging es für vier Gruppen bis zu 30 Meter tief „unter Tage“. Mit festem Schuhwerk und Regenjacken, einer Kennmarke mit Nummer und einem Schutzhelm waren die jungen Besucher:innen perfekt ausgerüstet. Und mit Joel Henrichs und Daniel Achenbach hatte man zwei jungeFachmänner gefunden, die die Besichtigung kindgerecht gestalteten und auf jede dervielen interessierten Fragen eine Antwort wussten.

Schon das Hinabsteigen in die sieben Grad kalte Tiefe war ein kleines Abenteuer. Etwa250 Meter des rund 1,5 Kilometer langen Stollens hat der Heimatverein Salchendorfbegehbar gemacht. Eine Strecke, auf der es für die Kinder viel zu entdecken und zuerfahren gab. So lernten sie Hunt und Frosch kennen – einen kleinen Förderwagen undeiner Grubenlampe, die einst im Wodanstolln zum Einsatz kamen. Oder denÜberkopflader, der schon rund 100 Jahre „auf dem Buckel“ hat und mit Druckluft betriebenwird. Er konnte die Arbeit der Bergleute seinerzeit zwar enorm erleichterten, macht abereinen Heidenlärm. Als Joel Henrichs die Maschine startete, mussten sich die (jungen)Besucher:innen die Ohren zuhalten. Doch nicht nur der Lärm, auch die Umstände, unterdenen die Bergleute damals bis zu zehn Stunden in dieser dunklen, engen und feuchtenUmgebung arbeiten mussten, beeindruckte die Kinder nachhaltig und veranlasste sie zuder Feststellung: „Hier möchte ich nicht arbeiten“.

Die Entdeckertour wurde mit zahlreichen historischen Informationen gespickt. So erfuhrendie Kinder, dass der Wodanstolln nach dem Abbau von Eisenerz, im Zweiten Weltkrieg alsLuftschutzkeller genutzt wurde. „Die beiden jungen Stollenführer haben viel Geduld,Sachkunde und Engagement bewiesen“, lobten die beteiligten OGS-Kräfte und danktendem Heimatverein Salchendorf, die spannende Exkursion ermöglicht zu haben.

Während der übrigen Betreuungstage gab es viel Spiel- und Bastelspaß vor Ort – indiesen Ferien am Standort der OGS Salchendorf. Das Motto erlaubte vielfältigeBauprojekte: Häuschen wurden aus Beton gegossen und angemalt, Häuschen aus Saft-oder Milchtüten erhielten Gärten, die dank Kresse grünten. Im echten Schulgarten gab’ssüße Erdbeeren zum Naschen, während Planschbecken und Wasserrutsche fürAbkühlung sorgten – Wasserschlacht inklusive. Außerdem wurde gekickt, getobt und dieZeit mit den Klassenkamerad:innen und Freund:innen genossen, bis sich dieunbeschwerte Ferienbetreuung nach drei Wochen dem Ende neigte.

Das Resümee des qualifizierten OGS-Team, das die Betreuung täglich von 8 bis 16 Uhranbot, fiel durchweg positiv aus: „Trotz des Altersunterschieds war der Zusammenhaltgroß, das Miteinander der Schüler:innen sehr harmonisch. Der Start in die Ferien wargeglückt.“

Der Ausflug zum Wodanstolln bildete einen der Höhepunkte der Ferienbetreuung. Dies war nicht zuletzt den beiden Stollenführern Daniel Achenbach (l.) und Joel Henrichs (2.v.l.) zu verdanken, die die Führung interessant gestalteten.

Gespannt lauschten die Kinder, unter welchen Bedingungen die Bergleute einst arbeiten mussten.

Damit sich die Schüler:innen die zukünftige Ortsmitte besser vorstellen können, erklärte Quartiersmanagerin Anna Schröder das Modell.

Geht es nach dem Willen der Kinder, herrscht in der Ortsmitte bald buntes Treiben mit Spielmöglichkeiten – und leckerem Essen.

Ihre Wünsche haben die Kinder auf einem Plakat zusammengefasst. Wie die Ergebnisse der Jugendkonferenz sind auch diese Ideen im ehemaligen Schlecker- Markt zu sehen.

Fotos: Gemeinde Neunkirchen

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