Grandioser Heimspielstart für den TuS Ferndorf im neuen Jahr

(wS/red) Ferndorf 29.01.2023 | Der TuS Ferndorf gewinnt sein Heimspiel gegen Dansenberg mit 42:27

TuS Ferndorf gegen TuS 04 KL-Dansenberg 42:27 (20:11)

Einen besseren Start für das erste Heimspiel in der Stählerwiese im Jahr 2023 konnte der TuS Ferndorf nicht erwischen.

Allerdings auch durch die Tatsache begünstigt, dass die Gäste nur mit einem 10er-Kader (einschl. Torhüter) angereist sind und dadurch sehr wichtige Leistungsträger nicht an Bord hatten. So fehlte u.a. auch Jan Claussen, der beim Hinspiel noch 11 Tore gegen Ferndorf warf. Das soll die Leistung der Ferndorfer nicht schmälern, aber aufzeigen, woran es u.a. gelegen hat. Aber es ist auch interessant, 1 Woche zuvor war ja Haßloch in Dansenberg zu Gast, sie reisten auch nur mit einem 10er-Kader an und wurden mit 40:25 geschlagen. Gestern war Dansenberg im Siegerland und verlor mit 42:27, also ebenfalls mit 15 Toren Differenz.

Mit einem solchen Rumpfkader ist kaum eine Mannschaft in der Lage ein Spiel zu gewinnen und eine kurzfristige Spielverlegung ist dann auch nicht mehr möglich, da, wie im Beispiel Ferndorf schon über 1000 Tickets verkauft waren.

Wo Robert Andersson vor Wochen nicht wusste, wen er auf die Platte schicken sollte, wo er keinen wirklichen Rechtsaußen hatte, wo Rückraumspieler auf Außenpositionen aushalfen, wo das Lazarett  immer andere Spieler beherbergte, da konnte der Coach mal so richtig aus dem Vollen schöpfen.

Und nicht nur das, aufgrund des Spielverlaufs konnte er allen Spielern seine Einsatzzeiten geben, so bekamen auch die zuletzt zurückgekehrten Niklas Diebel und Marko Karaula ihre Spielzeiten in der 2. HZ. Marko bedankte sich für seinen Einsatz, indem er zwischen der 34. und der 38. Minute gleich drei Kracher in die 2×3 qm der Gäste knallte.

Das Spiel begann vor einer Traumkulisse von 1125 Zuschauern mit einem nicht verwandelten Siebenmeter von Marvin Mundus, die Gäste nutzten ihre Chance aber nicht und so ließen es sich Mattis Michel und Josip Eres nicht nehmen, das 2:0 zu erzielen, danach warfen die Gäste ihr erstes Tor, mussten aber mit ansehen, wie Ferndorf nun einen Viererpack zum 6:1 auspackte. Bedingt durch ein Foul war das Dansenberger Tor verwaist und Julius Fanger stürmte über das gesamte Spielfeld um das Spielgerät ins leere Tore zu wuchten (8.)  Bei Dansenberg war zu diesem frühen Zeitpunkt schon zu sehen, dass sie gegen die schnellen Ferndorfer keine Lösung parat hatten. Ferndorf machte zwar auch Fehler, nach 9:09 erhielt Fabian Hecker für ein rüdes Foul auch direkt die Rote Karte und durfte den Platz verlassen, Minuten später war es Jörn Persson, er erhielt  eine 2-Minuten Strafe, aber das alles brachte den heimischen TuS nicht in Verlegenheit, denn wer aus dem Vollen schöpfen kann, wird dadurch nicht unruhig.

Solange Robert Andersson die Hande in der Tasche hat ist alles in Ordnung.

Die Bemühungen Dansenbergs, irgendwie den Anschluss nicht zu verlieren, waren zum scheitern verurteilt, Roberts Jungs zogen unaufhaltsam davon und nach einem 8:3 in der 13. Minute war in der 22. Minute schon ein 16:7 geworden. Ferndorf behielt diesen Vorsprung von 8-9 Toren und so ging man mit einem beruhigenden 20:11 in die Kabine.

Zur Pause durften die kleinen Grazien zum Tanz auflaufen.

Robert Andersson wird die kleinen Fehler Fehler natürlich angesprochen haben, aber letztlich auch hochzufrieden gewesen sein. Gut, die Rote Karte wird ihm nicht gefallen haben, aber die Schiris haben auch reichlich Strafen verteilt, insgesamt kam man auf 10 Zeitstrafen und einige erzeugten ein Stirnrunzeln.

Die zweite Halbzeit begann etwas zerfahren, doch dann verkürzten die aus dem Stadtteil von Kaiserslautern angereisten Gäste zum 20:12. Freude kommt dadurch nicht unbedingt auf, zumal Ferndorf danach einen neuen Köcher mit Pfeilen auspackte und wild um sich schoss. Das ging so bis zur 40. Minute, in der auch Tim Hottgenroth ins Ferndorfer Tor wechselte, doch da las man auf der Anzeigetafel schon ein absolut beruhigendes 28:15.  Noch einmal, Dansenberg war mit einem Rumpfkader da und wenn Coach Thomas Weber hinter sich schaute, war da eine fast verwaiste Bank, sie konnten einem manchmal leid tun. Aber das sind keine unbekannten Zu/Umstände für Ferndorf, das haben wir auch schon alles hinter uns, unterm Strich sind am Saisonende etliche Teams von so etwas betroffen.

Ausgelaugte Dansenberger steckten aber nie auf, bedingt auch durch Ferndorfer Fehler kamen sie immer wieder zu Gegentreffern und sorgten zumindest dafür, dass sich der Rückstand nicht vergrößerte. Auch nicht, als sie in der Crunchtime (52.) durch Zeitstrafen gleichzeitig 2 Spieler weniger hatten. Ferndorf nutzte diese Chance zwar durch Alex Reimann und Josip Eres zu einem 16-Tore-Vorsprung zum 37:21, aber die „Lauterer“ mühten sich weiter. Ferndorf legte einen niedrigeren Gang ein und schon war aus dem 37:21 in der 54. Minute ein 38:26 in der 57 Minute geworden. Man kann sich nur vorstellen, was für ein enges Spiel es vielleicht geworden wäre, wenn die Gäste mit „Voller Kapelle“ angereist wären.

Doch Ferndorf ließ nur noch einen Treffer der Gäste zu, Josip Eres glänzte noch mit 2 verwandelten Siebenmetern und Niklas Diebel zog den Schlussstrich mit seinem 3 Treffer zum 42:27.

Wie schön liest sich doch ein Spielbericht, wenn es auf allen Positionen gekracht hat, die Außenspieler und das kommt eher selten vor erzielten die meisten, nämlich 21 Treffer, gefolgt von den Rückraumspielern mit 13 Toren und den Kreisläufern mit 8 Toren.

Bester Torschütze war demzufolge auch ein Außenspieler, nämlich Josip Eres, er erzielte 10 Treffer, davon 5 verwandelte Siebenmeter.

Am gesamten Torreigen waren 12 Spieler beteiligt und es war schön zu sehen, dass die Kreisläufer gut zum Zuge kamen. Wenn sie in einem Spiel weniger Treffer erzielen, haben sie ja nicht unbedingt schlechter gespielt. Man sollte sie nicht nur an ihren Toren bewerten, man sollte auch daran denken, dass sie für ihre Rückraumspieler Freiräume schaffen und das ist ebenso wichtig.

Es bleibt festzustellen, dass mit einem kompletten Kader alle Möglichkeiten der Spielgestaltung genutzt werden können und Robert Andersson kann mit diesem Kader ganz anders planen. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung in der diesmal die Aussenspieler dominierten, wir sahen eine gute Abwehrleistung und schnelle Tempogegenstöße, die die Zuschauer lautstark beklatschten.

Es scheint, als wenn Ferndorf wieder mit einer schlagkräftigen Truppe  antreten kann, aber beim nächsten Auswärtsspiel gegen Rodgau Nieder-Roden und dem darauffolgenden Heimspiel gegen Gelnhausen ist nicht mit „Laufkundschaft“ zu rechnen, sie werden Robert Andersson und den Jungs aus der Stählerwiese das Leben schon schwer machen.

27 Gegentore liest sich jetzt vielleicht ein bisschen hoch, aber bei 42 eigenen Toren relativiert sich das wieder. Wenn Ferndorf weiterhin erfolgreich sein will, brauchen sie gute Torhüter und die haben in diesem Spiel mit von uns gezählten 14 Paraden gut abgeliefert.

Als nächstes steht nun kommenden Samstag das schwere Auswärtsspiel bei der HSG Rodgau Nieder-Roden an, da erwartet Robert Andersson eine schwere Aufgabe, denn dieses Team lässt sich schwer einschätzen und ist immer für eine Überraschung gut.

Zwischenstände der Begegnung:

9:3 (14.)

16:7 (22.)

20:11 (30.)

24:12 (37.)

32:20 (49.)

38:24 (55.)

42:27 (60.)

Tor:

Lucas Puhl und Tim Hottgenroth 14 Paraden

Torschützen:

Josip Eres 10/5

Marko Karula 5

Paul Schikora, Valentino Duvancic und Gabriel Viana je 4

Niklas Diebel, Julius Fanger und Alex Reimann je 3

Mattis Michel und Rene Mihaljevic je 2

Jörn Persson und Rostyslav Polishchuck je 1

Team-Time-Out

Auf Stimmenfang:

Josip Eres

Wir haben ein gutes Spiel gemacht gegen einen kleinen Kader von Dansenberg und haben das Spiel konsequent zu Ende gespielt. Jetzt bereiten wir uns auf ein schweres Auswärtsspiel in Rodgau vor.

Gästetrainer Thomas Weber

Glückwunsch an Ferndorf zum verdienten Sieg, wir haben aber auch 60 Minuten gekämpft. Es macht ja keinen Spaß, wenn man mit 10 schon hinten liegt und sich dann aufgibt. Das haben wir nicht gemacht und damit bin ich auch zufrieden. In der Summe waren es einige technische Fehler zuviel, die Konzentration lässt dann aber auch nach. Im Großen und Ganzen haben wir uns aber gut aus der Affäre gezogen.

Robert Andersson

Ich finde, wir haben das gut gemacht, wir haben auch den Verletzten, die noch nicht so viel spielen konnten Spielzeit gegeben. Wir haben aber auch viele Fehler gegen diese offensive Abwehr gemacht, trotzdem bin ich mit dieser Leistung zufrieden.

Marko Karaula

Die offensive Abwehr des Gegners gefiel mir, denn ich bin mehr ein 1 gegen 1 Spieler und das ist perfekt für mich. Gegen eine 6:0 Abwehr zu spielen, in der dann vielleicht nur 2m-Spieler vor dir stehen ist auch nicht so toll. Mit meinen 5 Toren in nur einer Halbzeit bin ich sehr zufrieden, mein verletztes Knie macht mir auch absolut keine Probleme mehr.

Valentino Duvancic

Beim Gegner haben die besten Spieler leider gefehlt. Dafür, dass wir mit 15 Toren geführt haben, haben wir es auch gut zu Ende gespielt. Wir haben gewonnen und konnten unser Torverhältnis ausbauen, das ist das Wichtigste. Auf die Frage, ob die 40-Tore-Marke erreicht werden sollte sagte er grinsend „Nein, aber es war schön, dass es geklappt hat“

Marvin Mundus

Gegen einen dezimierten Kader kann es auch schon mal ein enges Spiel werden, aber bei denen hat ja fast der gesamte Rückraum gefehlt. Wir haben dann ja auch gesehen, dass es sehr schnell ziemlich deutlich wurde. Es sind auch „ekelige“ Spiele, wenn die dann auf 3:3 decken, „ich glaube, das habe ich zuletzt in der D-Jugend gespielt“ (grinst). Es hat mich für Marko gefreut, dass er ins Spiel kam und auch seine Tore machte.

Co-Trainer Jannis Michel

Dansenberg war natürlich von zahlreichen Verletzungen gebeutelt, nichtdestotrotz haben sie alles reingeworfen. Unser Spiel war leider von einigen technischen Fehlern geprägt, was aber auch normal ist bei so einem Spiel und der unkonventionellen Deckung. Wir konnten viel probieren und allen Spielern Spielanteile geben, das war gestern das Wichtigste.

Bericht: petro

Fotos: Peter Trojak

Die Szene in der 9. Minute, die zu Fabian Heckers Roter Karte führte, er hat sich dabei selber weh getan.

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