TuS Ferndorf fegt den TuS 04 Dansenberg mit 36:22 aus der Halle und wird Tabellenerster der gesamten 3. Liga

 

(wS/red) Ferndorf 11.02.2024 | Es war eine (be)rauschende Ball“Nacht“ in der der Gegner  förmlich aus der Halle gefegt wurde.

TuS Ferndorf gegen TuS 04 Dansenberg 36:22 (19:9)

Bei der Moderation eines vergangenen TuS-Spiels auf Sportdeutschland haben alle schmunzelnd zur Kenntnis genommen, dass Ferndorf angeblich eine KARNEVALS-Hochburg sei. Die HANDBALL-Hochburg nehmen wir gerne an und distanzieren uns aber gleichzeitig von der anderen Hochburg. 😉

Obwohl, vor Spielbeginn wurden alle überrascht.

Karnevalsstimmung in der Halbzeitpause beim Spiel gegen den TuS 04 Dansenberg.

Im Hexenkessel Stählerwiese ist die Stimmung allerdings mit dem Karneval vergleichbar. Die Jungs auf der Platte geben alles und die riesige Fanschar auf den Tribünen, angefeuert vom „Spielmannszug“ der „Ferndorfer Füchse“ und dem Fahnenmeer und den Gesängen der „Brigade C“ machen ein Tollhaus daraus.

Und in diese Hochburg sind die Jungs aus dem Ortsteil von Kaiserlautern mit ihrem Cheftrainer Thomas Weber angereist, um die Ferndorfer vielleicht ein kleines bisschen ärgern zu können, mehr konnte aufgrund der Tabellenkonstellation nicht drin sein. Ferndorf war der haushohe Favorit und Coach Ceven Klatt nahm diese Rolle auch gerne an. Das Lazarett war nicht mehr so gefüllt wie im letzten Spiel, aber auch das hielt die Jungs im letzten Spiel nicht davon ab, die Punkte zu ergattern. Und so sollten auch diese 2 Punkte gegen Dansenberg in der Stählerwiese bleiben und sie blieben es auch.

Alles, was Trainer Ceven Klatt sich gewünscht und erhofft hatte, ist eingetreten. Er strebte einen Heimsieg nach etwa 2 Monaten Spielpause an und wollte nicht nur den Sieg, sondern auch ein ansprechendes Spiel erleben, das auch seinen persönlichen Wünschen entsprach. Und genau das hat die Mannschaft vor 1233 Zuschauern geliefert. Aus diesem Grund haben die Spieler heute frei. Frei bedeutet in diesem Fall: kein Training, kein Laufen, einfach nichts. Doch schon morgen geht es weiter – mit Training, Training, Training, um sich auf das sicherlich schwere Heimspiel am kommenden Samstag um 19:00 Uhr gegen den TV Gelnhausen vorzubereiten, die derzeit auf dem 8. Tabellenplatz stehen.

Hier das gigantische Einlaufprozedere am Karnevalssonntag.

Karnevals-Match gegen den TuS 04 Dansenberg

Zum Spiel:

Aber eine Meldung noch vorneweg.

Mit diesem hochverdienten Sieg hat Ferndorf nicht nur 2 Punkte geholt, sondern auch den 1. Tabellenplatz in der gesamten 3. Liga übernommen. Damit haben sie Hildesheim aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz 2 verdrängt. Es könnte sich jedoch noch ändern, da Emsdetten auf Platz 3 steht und ein Spiel weniger absolviert hat.

Es war schon ein furioser Auftakt und eine furiose erste Halbzeit. Dansenberg hatte Anwurf und schon in dieser frühen Phase ließ Keeper Jonas Wilde erkennen, dass er einen guten Tag erwischt hatte und nicht nur das, es sollte ein Sahnetag à la bonne heure werden.

Den ersten Wurf der Gäste wehrte er direkt ab und nahm ihnen gleich zu Beginn den Wind aus den Segeln. Der Goalgetter  des heutigen Tages, Josip Eres, verwandelte zum 1:0. Dann war Jonas Wilde wieder am Zug, die nächsten 2 Gästeversuche entschärfte er und Josip Eres verwandelte einen von seinen zwei Siebenmetern zum 2:0. Danach verwirft auch er und Jonas Wilde fischt krakenartig den nächsten Wurf aus der Luft. Es erfolgte das wohl früheste Team-Time-Out der Saison oder noch länger, Gäste-Coach Thomas Weber legte nach gespielten 4:40 Min. die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, mit der Chancenverwertung seiner Jungs konnte er nicht zufrieden sein, denn alle bisherigen 4 Würfe wurden vom „wilden“ Wilde 😉 abgefangen. Die Auszeit brachte für Dansenberg keine neuen Erkenntnisse, denn unser TuS hatte die Akkus auf 100 % und trat auch so auf. 2:1, 3:1, 4:1, 5:1, in der 10. Minute hieß es schon 7:2 und der Gegner fand keine Lücken in der Ferndorfer Abwehr, denn da war ein Stahl-Beton angerührt worden, der den Gegner vor unlösbare Probleme stellte und das nahezu 60 Minuten lang.

Die Ferndorfer Füchse und der Tabellenerste der gesamten 3. Liga mit 64 Mannschaften. Das ist geballte Power, an den Trommeln und auf der Platte.

Wir sahen von den Ferndorfern wenig Fehler, die Abwehr stand, die Offensivleistung passte, wir sahen ein perfektes Rückzugsverhalten und wenn wirklich ein Angriff des Gegner durchkam, stand da immer noch Jonas Wilde im Kasten, er bekam an diesem Tag den Vorzug vor Lucas Puhl und dankte es mit einer bravourösen Leistung. Janko Kevic war Dreh-u. Angelpunkt im Spiel und Daniel Hideg war die Spielfreude förmlich anzusehen, innerhalb von 3 Minuten traf er drei mal in die 6 qm des Gegners.

So ging der Reigen weiter, Dansenberg kam in der 13. Minute nochmal auf 8:5 heran, bis Janko wieder das Zepter übernahm und selbst zum 9:5 vollendete. Er priorisiert nicht die Anzahl der Tore für sich, wenn er den Gegner auf sich zieht und so seine Mitspieler in freie Wurfposition bringen kann, macht er das gerne, für ihn zählt in erster Linie der Sieg ließ er einmal verlauten.

Der Gegner stellte schon sehr früh fest, dass man hier und heute vielleicht nur noch versuchen sollte, nur einstellig zu verlieren, alles andere erschien utopisch, der weitere Verlauf bestätigte diese Annahme. Denn Ferndorf spielte nun Highspeed-Handball und damit begannen sie schon nach Jankos 9:5 in der 16. Minute.

Jetzt wirbelten nur noch die Rot/Weißen, 2 x Valentino Duvancic, 4 x Josip Eres, 2 x Gabriel da Rocha Viana und je 1 x Julius Fanger und Janko Kevic vollendeten zum fantastischen 19:9 Halbzeitstand. Der Gegner wurde förmlich überrannt, denn in den letzten 14 Minuten ließ man nur 4 Treffer von ihnen zu. Jonas Wilde hatte 12 Paraden präsentiert und so ging man strahlend zum Pausentee. Ceven Klatt dürfte nichts zu bemängeln gehabt haben, ohne Fehler spielt kein Team und Kleinigkeiten wird er nicht angesprochen haben.

Foto: Peter Trojak / Josip Eres 11/2 Tore

Aber trotz des furiosen Starts schienen die Hausherren nach Beginn der zweiten Halbzeit nicht richtig wach zu sein. Bis zur 37. Minute gelang ihnen kein Treffer, sie verwarfen den Ball ganze sechs Mal. In dieser Phase erhielt Valentino Duvancic auch eine Zeitstrafe, und die Gäste nutzten die sich bietenden Chancen, um auf 19:12 zu verkürzen. Doch ein Dreierpack von Josip Eres innerhalb von drei Minuten ließ Ferndorf auf 22:12 davonziehen, und die Führung wurde zweistellig für die Gäste.

Trainer Ceven Klatt wechselte kräftig durch und gab Paul Schikora und Fabian Hecker Spielzeit. Letzterer, auch bekannt als „der Vollstrecker“, dankte es mit einem Doppelschlag innerhalb von einer Minute (26:17 und 27:17 in der 47. Minute).

Der Sieg war bereits gesichert, und das ermöglichte es Konstantin Kasch und Arvid Pötz, ins Spiel zu kommen. Die Halle war schon lange in Feierlaune, die 1233 leidenschaftlichen Ferndorfer Fans hatten die Atmosphäre in ein Tollhaus verwandelt. Der „DJ“ mischte zwischendurch ein paar Karnevalshits ein, und die beiden jüngsten Spieler, Arvid und Konstantin, freuten sich sichtlich und genossen das Bad in der Menge. Aus einer möglichen knappen Niederlage für die Gäste wurde nichts, denn der TuS ließ nicht locker. Im Gegenteil, angefeuert von den lautstarken Gesängen der Tribünen und den Ferndorfer Füchsen, die ihre elf Trommeln kräftig bearbeiteten, legten sie einen beeindruckenden Endspurt ein und fegten die Gäste letztendlich verdient mit 36:22 aus der Halle.

Alle Spieler wurden eingesetzt und zeigten eine beeindruckende Leistung, wobei jeder einzelne auch Tore erzielte. Das ist das, was man eine geschlossene Mannschaftsleistung nennt. Der momentan noch kleine Kader (bestehend aus 2 Keepern und 9 Feldspielern) wurde durch Konstantin Kasch und Arvid Pötz verstärkt. Beide erzielten jeweils ein Tor, wobei es für Arvid sein erstes Tor im Trikot der 3. Liga war. Er kämpfte sich durch und erzielte mit einem krachenden Wurf in der 56. Minute das 32:20.

Fotos: Andreas Domian / Collage: Peter Trojak

Insgesamt sahen wir ein großartiges Handballspiel, bei dem kaum zu spüren war, dass Ferndorf mit einem dezimierten Kader antrat. Konstantin Kasch und Arvid Pötz fügten sich perfekt ins Team ein und lieferten eine starke Leistung ab. Josip Eres war der Spieler mit den meisten Treffern, auch wenn er zwei Siebenmeter verschoss. Jonas Wilde erlebte einen Traumtag, mit 12 Paraden in der ersten Halbzeit und 7 in der zweiten. Insgesamt waren es 19 Paraden, was einer beeindruckenden Traumquote von 46,34 % entspricht – Chapeau!

Man hört gelegentlich in der Halle oder auch draußen ein „na und, er wurde doch manchmal nur angeworfen“. Ja, aber durch seine Präsenz verkleinerte er das Tor und verhinderte dadurch Treffer – so einfach ist das.

Torschützen:

Josip Eres 11/2

Daniel Hideg und Valentino Duvancic je 4

Julius Fanger, Janko Kevic und Gabriel da Rocha Viana je 3

Mattis Michel 2/2

Fabian Hecker und Paul Schikora je 2

Arvid Pötz und Konstantin Kasch je 1

 

Grafik: Peter Trojak

Thomas Weber (Coach TuS Dansenberg)

Glückwunsch an Ferndorf, das haben wir uns etwas anders vorgestellt, wir wollten eigentlich unsere Angriffe etwas länger ausspielen und geduldiger auf unsere Chancen warten, das haben wir nicht geschafft oder gemacht. Wir sind nach der Halbzeit etwas besser rausgekommen, haben aber wieder unseren Plan verlassen. Aber das ist unser Problem, dass wir es nicht schaffen, den Ball eine Station weiter zu bekommen.

Ceven Klatt

Ich bin heute zufrieden, wir haben einen souveränen Heimsieg geholt, Grundlage dafür ist die gute Abwehr in der 1. HZ, die Jungs haben da sehr viel investiert und haben sehr gut gearbeitet. Jonas hat hinten sehr gut gehalten, am Ende denke ich, war es ein verdienter Sieg, auch in der Höhe. Ich freue mich heute so ein bisschen für unsere „Youngsters“, freue mich, dass es möglich war, sie so lange spielen zu lassen. Sie haben gezeigt, dass auch sie gut Handball spielen können. Toll auch die Unterstützung von den Zuschauern, wir haben uns ja auch schon mehrere Wochen drauf gefreut und sind auch zufrieden mit den 2 Punkten.

Glückwunsch zu tollen 19 Paraden


Bericht und Videos: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian

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