Hauen und Stechen in Opladen: TuS Ferndorf sichert sich vorzeitig den Meistertitel

(wS/Red) Opladen/Ferndorf 21.04.2024 | Ferndorf auf dem Weg zur 2. Bundesliga: Die Krönungsmesse in Opladen

EIN DORF, EIN VEREIN, EIN ZIEL
Das war die Krönungsmesse des TuS Ferndorf in der Bielerthalle in Opladen. Der TuS krönt sich 5 Spieltage vor Saisonende zum Meister der Süd-West-Staffel.
Es war eigentlich allen klar, denn es war ja nur eine Frage der Zeit, wann die Meisterschaft erreicht wird, denn Ferndorf ist nun mal das Nonplusultra der gesamten 3. Liga. Das neue Ziel heißt jetzt, die Relegation zu schaffen und in die 2. Bundesliga aufzusteigen.

Das dürfte der schwierigste Part in dieser Saison sein, denn dann geht es ans Eingemachte und es wird ganz sicher ein Hauen und Stechen werden.
Dazwischen liegt noch ein kleines Schmankerl, nämlich die Saison mit 59:1 Punkten zu beenden. So hatte es Micha Lerscht in der Saison 2017/2018 schon gemacht und da ist der TuS dann direkt aufgestiegen, neue Modis sehen das heute nicht mehr vor. Ceven Klatt hat diese 59:1 Punkte schon einmal erreicht, es war die Saison 2016/2017 mit dem Neusser HV/HC Rhein Vikings, auch danach kam der Aufstieg in die 2. BL.
Ceven hatte damals den Job von Rene Witte übernommen und der sagte damals „ Ceven ist für mich einer der besten jungen Trainer, die wir in Deutschland haben“.

So, Schluss mit den Lobeshymnen 😉, nun zum Spiel.
„Ferndorf lässt grüßen“, mit „Hacke und Schuffel“ hat sich der TuS zur Meisterschaft kämpfen müssen, das war ein ganz enges Ding, ging aber zum Schluss mit dem 23:21 Sieg für die Ferndorfer doch noch gut aus.
Es war eins der schlechteren Spiele von Ceven Klatts Mannschaft, aber der Tag begann ja schon mit einer Staufahrt nach Opladen, auf der A4 war Stau angesagt und so erreichte die Mannschaft sicherlich ein bisschen genervt die Bielerthalle. Es war auch schon so spät geworden, dass das Spiel nicht pünktlich um 19:30 Uhr angepfiffen wurde, der Pfiff ertönte um 19:46 Uhr und die Jungs hatten nicht wie gewohnt viel Einspielzeit auf dem Feld, es begann also nicht grad berauschend. 351 Zuschauer, dem Lautstärkepegel nach war die Hälfte davon aus Ferndorf angereist, machten die kleine Halle zu einem Tollhaus.

Stimmung pur in Opladen, Ferndorf wird Meister

Ich befand mich am Standort des Hallensprechers und der tat sich in meinem Beisein Gehörschutzstöpsel ins Ohr, so etwas hat dort wohl Seltenheitswert!? Die Trommler der Ferndorfer Füchse, die Fahnen der Brigade C, 2 Jugendmannschaften des TuS mit Anhang und das Gros der anderen Fans machten dieses Spiel zu einem absoluten Heimspiel. Es wurde aber leider nicht so gespielt, heute war der Wurm drin, es war ein Hauen und Stechen, die Fehlerquote der Ferndorfer hätte locker für vier Spiele gereicht und man konnte in der Körperhaltung und im Mienenspiel von Coach Ceven Klatt unschwer ablesen, was er davon hielt.
Über 60 Minuten leistete die Abwehr allerdings eine gute Leistung, wie erklären sich sonst die nur 21 Gegentore. Einen rabenschwarzen Tag dagegen erwischten unsere Torhüter Jonas Wilde und Tim Hottgenroth, Tim war für Lucas Puhl eingesprungen, der erkrankt war.

Am Harz hat`s nicht gelegen.

Beide erreichten nicht annähernd ihre sonstigen Leistungen und kamen über 60 Minuten nur auf 3 Paraden. Aber auch das passte zum gesamten Spielverlauf, das Manko war heute die Offensivleistung, denn Fehlwürfe und viele technische Fehler zogen sich durch das Match und auch Auszeiten brachten keine Veränderungen. Das so ein Tag mal kommen würde, war nach dieser bisherigen brillanten Saison fast klar, aber die Jungs haben noch das Beste daraus gemacht, es war kein gutes Spiel, in der A und B-Note gab es Abstriche, aber sie haben die 2 Punkte geholt, die sie gestern zum Meister gemacht haben und letztendlich zählt nur das. Die Strafe erhielt das Klatt-Team nach gespielten 46:57 Minuten, denn da gingen die Gastgeber durch ein Tor von Konstantin Lutz mit 19:18 in Führung, es war ihre erste in diesem Spiel.

Meister der Staffel Süd West TuS Ferndorf

Es waren aber nicht nur die bescheidenen Leistungen der Ferndorfer, das knappe Ding hatte auch einen Namen, nämlich TIM TROEGEL, er hat die Rückennummer 12, steht im Opladener Kasten und hielt eine Vielzahl von Bällen, er hatte einen Sahnetag erwischt. Mattis Michel machte ein ganz starkes Spiel und gehörte neben Valentino Duvancic und Josip Eres mit je 5 Treffern zu den besten Torschützen. Eine starke Abwehrleistung zeigten auch Mattis Michel und Fabian Hecker in den letzten 10 Minuten, denn sie ermöglichten es, dass nach einem 20:20 in der 51. Minute nicht noch eine Niederlage hingenommen werden musste, denn die schwebte schon im Raum.

So kam es, dass ab der 54. Minute durch 3 Treffer in Folge von Julius Fanger, Valentino Duvancic und Josip Eres (7m) ein 3-Tore Vorsprung heraussprang. Beim Stand von 20:23 erzielte Opladen noch einen Treffer und so trennte man sich mit einem 21:23. Die 1. HZ hatte man mit 12:15 beendet und die 2. HZ ging sogar mit 9:8 an die Gastgeber. 9 Gegentreffer in einer Halbzeit sind natürlich ein Träumchen, aber nur 8 eigene Treffer sind dagegen unterirdisch. Die zweitmeisten erzielten Tore von Opladen (4) erzielte Maximilian Schmidt, der von Ferndorf nach Opladen gewechselt ist.

TuS Ferndorf wird in Opladen Meister

So, Mund abwischen, Spiel abhaken und vergessen, kommt in der Form sicher nicht wieder vor und sollte auch nicht weiter thematisiert werden. Alle sind sich ihrer Fehler bewusst, wissen auch, dass sie nicht zur Tagesordnung gehören, im nächsten Spiel wird es besser gemacht. Der TuS hat die Meisterschaft gewonnen, jetzt folgen noch 4 Spiele, aber der Druck ist nicht mehr da, der Kopf sollte dadurch freier sein und die Konzentration wird Einzug halten.
Nächste Möglichkeit, es besser zu machen hat die Mannschaft direkt am kommenden Samstag, dann ist der Tabellenneunte HSG Dutenhofen-Münchholzhausen zu Gast in der Stählerwiese.

Da es gerade so gut passt, gratulieren wir dem DENKER und LENKER im TuS-Team, der am heutigen Sonntag Geburtstag hat.

Tor: Jonas Wilde und Tim Hottgenroth 3 Paraden
Torschützen:
Mattis Michel und Valentino Duvancic je 5
Josip Eres 5/4
Janko Kevic 4
Daniel Hideg 2
Marvin Mundus und Julius Fanger je 1

Ceven Klatt zum Spiel: Wir schaffen es nicht, die Emotionen zu entwickeln, die man in so einem Auswärtsspiel braucht. Da haben wir schon ein „Heimspiel“ mit 150 Ferndorfern und haben dann zu wenig Emotionen. Wir haben keine Torhüterleistung, wir haben 2 Paraden über 60 Minuten, bekommen aber trotzdem nur 21 Gegentore, was ja dann auch wieder für unsere Abwehr spricht.

Wir schaffen es aber nicht, uns darüber zu pushen, wir kommen nicht ins Tempospiel. Das sind alles Dinge, die wir viel besser können und die wir auch besser machen müssen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen. Entscheidend für mich die Umstellung, die Phase 16:16, dann machen wir 2 Tore aus den 7 gegen 6 zum 18:16. Und dann die Umstellung im Innenblock mit Mattis und Fabian, wie die das hinten raus mit Kampf und Emotionen sehr gut lösen.

Da muss man dann ein Lob an Mattis Michel und Fabian Hecker aussprechen, wie die das in den letzten 10 Minuten überragend gemacht haben. Vorne ist bis zur 50. Minute nichts zu sehen, aber dann in den letzten 10 Minuten Julius Fanger mit ganz wichtigen Aktionen.

Bilder: Andreas Domian

Bericht und Videos: Peter Trojak

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