„Route 57“ ist „regionales Gemeinschaftsprojekt“

wS/ksw  Siegen-Wittgenstein  –    Mit deutlichen Worten begrüßt Landrat Paul Breuer die Kampagne „Route 57“ zur besseren Verkehrsanbindung Wittgensteins und Erschließung und Entlastung des nördlichen Siegerlandes. „Der neue Name bringt auf den Punkt, was diese Initiative auszeichnet: Die Verkehrsanbindung ist ein regionales Gemeinschaftsprojekt, das von vielen tausend Menschen in der Region seit Jahrzehnten sehnsüchtig erwartet wird. Die Menschen wollen diese Route!“ Richtig sei auch, dieser bisher häufig schweigenden Mehrheit die Chance zu geben, sich mit diesem Slogan mit der verkehrspolitischen Zukunft der Region zu identifizieren.

Breuer: „Wichtig ist, dass man es jetzt nicht bei der bloßen Begrifflichkeit belässt. Alleine deshalb, damit selbst ernannten Sprachexperten keine Chance geboten wird, mit abstrusen Begriffsstreitereien vom Thema abzulenken.“ Der neue kommunikative Ansatz biete eine gute Grundlage, nun Taten folgen zu lassen.

Es gehe um die Standortqualität der Wirtschaft und um Arbeitsplätze, aber auch um die Lebensqualität und das Lebensgefühl der Menschen insgesamt. So sei in der aktuellen Diskussion zur Stadtkernsanierung in Hilchenbach sehr deutlich geworden, wie sehr die Anwohner unter dem Druck der verkehrlichen Belastung leiden. Sie fühlten sehr deutlich, wie die erhebliche innerörtliche Verkehrsbelastung ihr unmittelbares Lebensumfeld entwertet. „Jetzt muss auf die Betroffenen aktiv zugegangen und mit ihnen gesprochen werden. Ihre Sorgen und Nöte hinsichtlich der Verkehrsbelastung gilt es zu dokumentieren und endlich nachhaltig zu thematisieren!“, so der Landrat. Breuer schlägt vor, zu diesen Fragestellungen entlang der bestehenden Straßen B508/B62 im nördlichen Siegerland und in Wittgenstein eine repräsentative Umfrage vornehmen zu lassen.

Eine besondere Belastung stelle die fehlende Klarheit über den künftigen Zeitplan für die Realisierung der Route dar, die das Land herstellen müsse. Breuer: „Es darf nicht dazu kommen, dass die Menschen resignieren und den Glauben an die Politik verlieren, weil der Eindruck entsteht, dass man immer nur vertröstet wird.“ Ein Beispiel hierfür seien die Verzögerungen beim Bau der Südumgehung Kreuztal. Weil nun ein neues aktuelles Arten- und Naturschutzgutachten erstellt werden soll, wird sich das Verfahren um ein weiteres Jahr verzögern, hatte der Landesbetrieb Straßen NRW jetzt mitgeteilt.

Um Klarheit über den Zeitplan zu bekommen, hatte Landrat Paul Breuer sich an Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger gewandt, der sich jedoch zu einem Zeitplan nicht äußern wollte. „Herr Voigtsberger ist als Landesverkehrsminister der in Auftragsverwaltung für den Bund zuständige Minister für die Umsetzung des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen in Nordrhein-Westfalen. Möglicherweise fühlt sich am Düsseldorfer Kabinettstisch ja aber auch noch ein anderer Minister zuständig.“

Breuer möchte aber darüber hinaus mit den von der B508/B62-Planung betroffenen Dörfern diskutieren: „Wir wollen nicht polarisieren, sondern auf die wirksamste und schonendste Lösung hin optimieren. Kompromisse sind angesagt.“

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