Attraktivität von Einzelhandelsstandorten ist kein Zufall

wS/ihk  Siegen / Olpe    –   Wo sich Handel und Dienstleistungsunternehmen einig und Immobilieneigentümer bereit sind zu investieren, entwickeln sich auch attraktive Einzelhandelsstandorte. Dies zeigen Beispiele im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK). Peter Enders, Vorsitzender von Olpe Aktiv e. V. und Inhaber mehrerer Modegeschäfte, berichtete jetzt vor dem Einzelhandelsausschuss der IHK Siegen über seine Erfahrungen: „In der Olper Innenstadt haben wir heute praktisch keine Leerstände.

Seit 2001 haben wir etwa 60 Ladenlokale neu vermietet. Weitere 20 sind seit 2006 neu hinzugekommen. Alte Bausubstanz wurde dabei erneuert und den heutigen Anforderungen angepasst. Weil die Eigentümer investiert und moderne Verkaufsflächen geschaffen haben, sind interessante Geschäfte in der Stadt geblieben und sogar neu hinzugekommen“. Als sich Ende der neunziger Jahre Leerstände breit gemacht hätten, so Enders, habe eine Initiative des Einzelhandels dafür gesorgt, dass die Schaufenster nicht leer blieben.

Bis zu 30 Schaufenster wurden vorübergehend von Handwerkern, Vereinen und ortsansässigen Einzelhändlern gestaltet. „Wir haben für frischen Wind gesorgt“. Mit der Olper Mitte wurde später eine ansprechende städtebauliche Lösung für die Innenstadt geschaffen. Diese Maßnahme wurde zunächst intensiv diskutiert. „Unterm Strich war es aber wichtig, dass die Vertreter aller politischen Parteien, die Verwaltung und die Händlerschaft sich arrangiert haben“, erklärte der Unternehmer. „Wichtig ist das ‚Wir-Gefühl’, eine große Einigkeit in der Händlerschaft und mit anderen Akteuren“. Eine gute Entwicklung zeigt in den letzten Jahren unter anderem auch Bad Berleburg.

Dort wurde die Poststraße neu gestaltet und an der benachbarten Bahnhofstraße kräftig investiert. Günther Schmidt, Immobilienmakler aus Bad Berleburg und Mitglied der IHK-Vollversammlung, zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Die Kaufkraftbindung ist wieder gestiegen. Bad Berleburg ist deutlich attraktiver geworden. Schwieriger ist die Sache in Bad Laasphe“, so Schmidt. Bad Laasphe verfüge über eine sehr attraktive Altstadt; könne dort aber wegen der geringen Flächen und der Ausstattung immer weniger die Erwartungen an moderne Geschäftsräume erfüllen. In Siegen vermissen Händler ein „Gesamtkonzept für den innerstädtischen Einzelhandel“.

Der Händlerschaft fehle auch eine geschlossene Interessenvertretung gegenüber der Stadt. Diese sei insbesondere wegen der bevorstehenden Bauarbeiten im Rahmen des Projekts „Siegen zu neuen Ufern“ notwendig. Sorgen bereitet unter anderem der künftige Wegfall der Parkplätze auf der Siegplatte und die mehrjährige Bauphase. Ein Teil der Händler fühlt sich trotz der Informationsabende der Stadt schlecht informiert und nicht genug in die derzeit laufenden Vorbereitungen eingebunden.

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