Die Herkulesstaude – schön und gefährlich!

wS/ksw  –  Kreis Siegen-Wittgenstein  –  22.11.2012  —  Halbzeitbilanz der koordinierten Herkulesstaudenbekämpfung von Kreis, Städten und Gemeinden  —  Im August des vergangenen Jahres hatte die Kreisverwaltung einen Förderbescheid der Bezirksregierung in Arnsberg erhalten. Mit den Fördermitteln und einer anteiligen Finanzierung aus Ersatzgeldern standen für vier Jahre insgesamt 80.000 Euro für die Bekämpfung der gefährlichen Herkulesstaude zur Verfügung. Zur Halbzeit der Aktion hatte Kreisumweltdezernentin Helge Klinkert jetzt zu einem Erfahrungsaustausch zum Thema Bekämpfung der Herkulesstaude eingeladen. Insgesamt konnte durch die Aktion der Bestand der auch Riesenbärenklau genannten Pflanze erheblich reduziert werden.

Das Hauptaugenmerk lag auf der Beseitigung der Stauden entlang der großen Fließgewässer in der Region: Eder, Lahn, Sieg, Ferndorf, Littfe, Weiß, Odeborn, Puderbach, Alche, Asdorf (Weibe)  und Heller.

Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises hat dabei nicht in die bereits bestehenden Strukturen der Städte und Gemeinden beim Kampf gegen die Herkulesstaude eingegriffen, sondern lediglich ein gemeinsames Konzept erarbeitet, die notwendigen Ausnahmegenehmigungen zur Bekämpfung der Staude beantragt sowie die anschließende Kartierung vorgenommen.

Die Kartierung der Herkulesstauden-Vorkommen stellt eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Nachkontrolle in den nächsten Jahren dar. Denn wo einmal Stauden standen, sind Samen im Boden und können über einige Jahre wieder keimen.

Zur Unterstützung der Kommunen wurden seitens des Kreises zwei soziale Vereine beauftragt, die tatkräftig bei dem Kampf gegen die gefährlichen Stauden helfen.

Der Einladung der Umweltdezernentin Helge Klinkert folgten Vertreter aller Kommunen, von Straßen NRW,  des Forstes, der Deutschen Bahn sowie des Wasserverbandes Siegen-Wittgenstein. Frank Reichel vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Münster informierte die zahlreichen Zuhörer über Erfahrungen aus anderen kommunalen Bereichen sowie über neueste Erkenntnisse über die Beseitigung des Riesenbärenklaus.

Die Vertreter der Kommunen berichteten, dass der Einsatz und die Hilfe durch die beiden sozialen Vereine in den beiden letzten Jahren ein voller Erfolg war und die Bestände an Herkulesstauden reduziert werden konnten. Dazu habe auch gerade das systematische Vorgehen der letzten Jahre beigetragen. Da die Vermehrung überwiegend über die Fließgewässer erfolgt, wurde die Bekämpfung der Herkulesstaude jeweils vom Oberlauf der Gewässer ausgehend bis zum Unterlauf vorgenommen.

„Die Erfahrung zeigt, dass die Bekämpfung der Herkulesstaude möglich ist. Dabei ist der gezielte Einsatz effektiver Methoden über mehrere Jahre mit Kartierung der Standorte und sorgfältigen Nachkontrollen notwendig“, waren sich die Teilnehmer des Treffens einig. Diese Aufgabe könne nicht isoliert von einzelnen Anliegern, sondern nur gemeinsam mit allen Beteiligten und durch sachliche Information der Bevölkerung in Angriff genommen werden.

Bereits im Herbst 2011 konnten die beiden sozialen Vereine in Absprache mit den Kommunen mit einem ersten Durchgang an den Bachläufen beginnen. Da die Kommunen bereits im zeitigen Frühjahr den Kampf gegen die Herkulesstaude aufgenommen hatten, waren im Herbst nur noch nachwachsende bzw. übersehene Pflanzen sowie die sogenannten Notblüten zu bekämpfen. Insgesamt konnten so ca. 24.000 Pflanzen vernichtet werden.

Im Jahr 2012 wurden dann durch die beiden beauftragten Vereine wiederum mehrere tausend Pflanzen vernichtet, sodass der Gesamtbestand im Kreisgebiet schon wesentlich reduziert werden konnte. An vielen Beispielen lasse sich eindrucksvoll zeigen, dass selbst stark befallene Flächen nach drei bis vier Jahren intensiver Bekämpfung mit viel geringerem Aufwand als angenommen von den Herkulesstauden befreit werden konnten, so das erfreuliche Fazit der Veranstaltung.

Schön und gefährlich: die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt

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