Mundartnachmittag: „Rimcher on Anekdode“ sorgten für Kurzweil

wS/hsw Burbach-Niederdresselndorf – 15.11.2012 – Unter dem Motto „He wird platt geschwatt“ stand auch der 27. Mundartnachmittag des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein. Ganz im Zeichen von „Rimcher on Anekdode“ sowie viel Musik stand das Treffer der jüngeren und älteren Heimatfreunden in der Hickengrundhalle von Burbach- Niederdresseldorf. Weil immer weniger Menschen „Platt“ sprechen, ist es den Verantwortlichen des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein ein großes Anliegen die hiesige Mundart zu erhalten und zu kultivieren. In seiner Begrüßung betonte Heimatgebietsleiter Dieter Tröps, dass die Pflege und Anwendung der örtlichen Mundarten in der Region Siegerland-Wittgenstein eine traditionell hohe Bedeutung habe. Besonders die örtlichen Heimatvereine setzen sich für den Erhalt der Mundarten ein.

In seiner Ansprache betonte Landrat Paul Breuer, zugleich Vorsitzender des Heimatbundes, dass unsere Mundart nicht nur verrät, wie hier im engeren Sinne gesprochen wurde und wird, sondern im weiteren Sinne, wie die Menschen hier gelebt haben und heute leben: „Deshalb sind die heimischen Mundarten entgegen einer immer noch verbreiteten Meinung auch überhaupt nichts Rückständiges, sondern ganz im Gegenteil hochmodern“. Sie seien ein wichtiges Instrument, um in einer globalisierten Welt als Region – und als Einzelner – bestehen zu können und Antworten zu finden.

Breuer: „Es kommt immer darauf an, Profil zu zeigen“. Als gebürtiger Wittgensteiner beherrscht Paul Breuer auch noch die heimische Mundart – das bewies der Landrat in einem Gedicht seines Vaters. Im ähnlichen Dialekt stellten die 13 Mädchen und Jungen der Kindergruppe „Flossbrecher“ des Heimatvereins Aue-Wingeshausen Rimcher aus „Mei Wittjeste“ vor. Passend dazu trugen die Kinder historische Trachten aus dem Wittgensteiner Land.

Nicht nur als Redner, sondern auch als Tänzer machte der stellvertretende Bürgermeister von Burbach, Rudi Georg, eine gute Figur. Neben dem Grußwort für die Gemeinde zeigte der Vize-Bürgermeister sein Können als Aktiver der Volkstanzgruppe des TV „Frisch Auf“ Dresselndorf.
Quasi als Übersetzter von Sejerlänner Platt und Hochdeutsch fungierten vier junge Dolmetscher des HV Wahlbach. Bei „platt or watt“ kam es zu allerlei Verwechslungen. Selbst für den Moderator des Nachmittags und Mundartexperten Dirk Niesel waren einige sprachliche Überraschungen dabei. Einen ausgefallenen Beitrag lieferte die Mundharmonikagruppe des Heimatvereins Salchendorf. Sie hatten nämlich ihre Blasinstrumente in einen Birkenstamm gesteckt und musizierten so.

Begeistert stellte Landrat Paul Breuer fest: „Genauso wie die waldreiche Mittelgebirgslandschaft uns auszeichnet, ist auch die „Sprach-Landschaft“ ein unverwechselbares Merkmal für unsere Region“.

Fotos: Horstgünter Siemon

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