„Aufklären und Ängste nehmen“

wS/dk Siegen – 15. März 2013 – Sie ist selten und ihr Name häufig sogar für Betroffene schwer verständlich: Die Krebserkrankung gastrointestinaler Stromatumor, kurz GIST. Bei der unheilbaren Erkrankung verändert sich die Zelloberfläche und es bildet sich ein Bindegewebs-Tumor im Magen-Darm-Trakt, der oft in der Wand eines Organs auftritt. Der 62-jährige GIST-Patient Günter Pulverich aus Siegen möchte nun eine Selbsthilfegruppe gründen.

Unterstützt wird er von Gabriele Gaumann, Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen. In der geplanten Gesprächsgruppe können sich Betroffene nicht nur über ihre Erfahrungen austauschen und Ängste besprechen. Sie sollen vor allem über ihre Krankheit aufgeklärt werden. „Gerade Neuerkrankte haben oft sehr viele Fragen und wissen nicht, wie sie mit der veränderten Lebenssituation umgehen sollen“, weiß Pulverich. Die Krankheit solle jedoch nicht alleiniges Thema der Selbsthilfegruppe sein. Genauso wichtig sei es, gemeinsam Spaß zu haben und etwas zu unternehmen. Denn der Rentner genießt sein Leben trotz Krankheit: „Ich freue mich über jeden Tag, an dem es mir gut geht.“ Symptome wie die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln schränken ihn zwar ein, aber er setzt sich Ziele und will intensiv leben. Ursächlich für die Krankheit GIST ist ein fehlerhaftes Gen, das zu vermehrtem Zellwachstum führt. Von den Betroffenen erfordert die Erkrankung viel Kraft. Als bei Pulverich vor zwölf Jahren der Tumor während einer Darmoperation entdeckt wurde, traf ihn das unerwartet.

„Ich war geschockt und überfordert“, erinnert er sich. Zunächst wussten die Ärzte nicht, worum es sich bei dem Tumor handelte. Im Jahr 2006 wurden bei Pulverich dann Metastasen in der Leber gefunden. Erst nach einer erneuten Operation mit anschließender Untersuchung des Lebergewebes stand das endgültige Ergebnis fest: Pulverich ist an GIST erkrankt. Die Bezeichnung hatte der Rentner noch nie zuvor gehört. „Es macht Angst nicht genau zu wissen, woran man erkrankt ist“, sagt Pulverich. Die Krankheit könne erst seit einigen Jahren eindeutig diagnostiziert werden. Im Laufe der Zeit habe er viel über das Krankheitsbild gelernt. Neben seinem Wissen möchte der Rentner auch seinen Lebensmut an andere GIST-Patienten weitergeben: „Ich träume davon, einmal den Jakobsweg zu gehen.“ Interessierte können sich bei Gabriele Gaumann unter Tel. 0271/ 3336422 informieren.

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