Internationaler Tag der Pflege

(wS/red) Siegen 13.05.2016 | 120 Menschen versammelten sich am Donnerstag anlässlich des Internationalen Tages der Pflege zu einer Demonstration und Kundgebung in der Siegener Innenstadt. Aufgerufen hatten die Organisationen „Pflege am Boden“, „Wa(h)re Gesundheit – Da hilft nur noch beten?“, Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte „vdää“ und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft „ver.di“.

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Die Rednerinnen aus der Alten- und Krankenpflege Daniela Höfer, Ruth Endrulat und Sabine Reuter wiesen übereinstimmend darauf hin, dass es in allen Bereichen der Pflege akuten Personalmangel und eine chronische Unterbesetzung gibt. Die Folgen sind häufige Überstunden, fehlende Erholungszeiten, Dauerstress und dadurch ein erhöhtes Krankheitsrisiko, keine Zeit für Familie, Freunde, Hobbys.

Monika Richter vom vdää forderte in ihrem Redebeitrag eine gesetzliche Personal-Bemessung, die Abschaffung der Fallpauschalen als Finanzierungs-Grundlage, eine non-profit-Trägerschaft für alle Krankenhäuser.

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Dr. Astrid Greve (Wa(h)re Gesundheit – da hilft nur noch beten?) beschäftigte sich mit den Folgen für die PatientInnen und BewohnerInnen: „Es fehlt Zeit für Pflege, für Zuwendung, für ein Gespräch über die eigenen Sorgen und Nöte.“

Im Anschluss an die Demonstration fand in der Martini-Kirche eine Diskussionsveranstaltung mit Wolfgang Cremer, ver.di Landesfachbereichsleiter Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen NRW zum Thema: Gesundheitsschutz und gesetzliche Personalbemessung in der Pflege statt. Cremer machte deutlich, dass Aufwertung und Entlastung für die Pflegekräfte auf der Tagesordnung steht. Er verwies auf die am 12.05.16 von ver.di durchgeführte bundesweite Befragung in 295 Krankenhäusern: 35,7 Millionen Überstunden schieben die Beschäftigten in Krankenhäusern vor sich her, allein in NRW sind es 8 Millionen. „Die Arbeit ist trotz der vielen Überstunden und der hohen Einsatzbereitschaft der Beschäftigten nicht zu schaffen. Wir brauchen attraktive Arbeitsplätze und das geht nur mit genug Personal.“

Fotos: ver.di

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