Stadtentwicklungsausschuss im Gewerbegebiet Vordere Insbach zu Gast

(wS/red) Hilchenbach 01.06.2016 | Den Ausfall einer geplanten Sitzung nutzten vor kurzem die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehrsplanung, um sich über die Entwicklung im Hilchenbacher Gewerbegebiet „Vordere Insbach“ zu informieren. Begleitet wurden sie von Bürgermeister Holger Menzel und Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis. Zur Begrüßung ließ der Stadtentwicklungsausschussvorsitzende Michael Stötzel kurz die Geschichte des 4,1 ha großen Gewerbegebietes Revue passieren. Alle Grundstücke sind seit 2015 verkauft und mittlerweile 10 Betriebe hier angesiedelt. Grund genug für Michael Stötzel deutlich zu machen, wie wichtig eine Erschließung neuer Gewerbeflächen für Hilchenbach ist. Naheliegend ist dabei die Erweiterung des bisherigen Angebotes jenseits der Kreisstraße K 31 um das Gebiet „Vordere Insbach II“.

Eine Station der Tour war die Omnitron Griese GmbH. (Fotos: Stadt)

Eine Station der Tour war die Omnitron Griese GmbH. (Fotos: Stadt)

Erste Anlaufstelle der insgesamt 14 Teilnehmer im Gewerbegebiet war der aktuellste Neuzugang, die Firma Omnitron Griese GmbH. Diese errichtet dort zurzeit das größte Firmengelände aller ansässigen Betriebe. Andreas Schmidt, der für die Hilchenbacher Niederlassung des hessischen Unternehmens zuständige Prokurist, informierte die Gäste nach der Begrüßung über die Firma Omnitron. In Hilchenbach wird das bisher in Kreuztal ansässige Unternehmen weiterhin individuell nach Kundenwünschen benötigte Akkus und Batterien produzieren. Zu den Hauptkunden gehören medizinische Unternehmen sowie führende Hersteller von Elektronikprodukten. Aber auch Akkus für E-Bikes fertigt die Firma Omnitron. Die technologische Entwicklung in den letzten Jahren ermöglicht der Firma die Expansion. Dabei hat sich Omnitron für einen Verbleib im Siegerland entschieden, da die rund 50 Beschäftigten echte Spezialisten sind, die das Unternehmen unbedingt weiterhin einsetzen möchte. Außerdem sucht Omnitron insbesondere nach Ingenieuren, um seine Weiterentwicklung vorantreiben zu können. Auch dabei setzt das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit der Universität Siegen. Das Omnitron es mit der weiteren Expansion ernst meint, untermauerte Andreas Schmidt mit dem Hinweis, dass sich das Unternehmen während der Bauphase entschieden hat, weitere Kapazitäten durch eine Erweiterung der bereits fast fertiggestellten Produktionshalle zu schaffen. Fertigungsbeginn soll in Hilchenbach am 4. Juli sein, auch wenn die gesamte Baumaßnahme erst im September vollständig abgeschlossen sein wird. Mehrere Millionen Euro wird Omnitron dann in die Gebäude und die Geräte investiert haben. Perspektivisch wird im Gewerbegebiet damit die Möglichkeit geschaffen, die Produktion zu verdoppeln. Besondere Bedeutung kommt insofern auch dem hier neu eingerichteten hochmodernen Labor zu. Entsprechend beindruckt waren die Kommunalpolitiker bei der Besichtigung der verschiedenen Gebäude. Während der Führung gaben Andreas Schmidt und Patricia Hinz als Qualitätsbeauftragte ihren Gästen weitere Informationen und beantworteten zahlreiche Fragen.

Auch die Firma Oerter Hydraulik stand auf dem Programm.

Auch die Firma Oerter Hydraulik stand auf dem Programm.

Anschließend besichtigten die Teilnehmer die Firma Oerter Hydraulik. Das 1987 in Hilchenbach gegründete Unternehmen ist ein eigenständiger Familienbetrieb. In der Anfang 2014 im Gewerbegebiet bezogenen neuen Fertigungsstätte beschäftigt die Firma Oerter Hydraulik 18 fest angestellte Mitarbeiter. Das Unternehmen versteht sich als Systemanbieter. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt und konstruiert die Firma Oerter Hydrauliksteuerungen und Hydrauliksysteme, bietet also individuelle Lösungen für individuelle Anforderungen. Diese Spezialanfertigungen werden nach entsprechender Qualitätsprüfung und Simulation der originalgetreuen Einsatzbedingungen ausgeliefert und in allen Industriezweigen verwendet. Auch Serviceleistungen sind ein wichtiges Standbein des Unternehmens. Senior-Chef und Unternehmensgründer Dieter Oerter begrüßte seine Gäste humorvoll als „Entwicklungshelfer“. Er betonte, dass sich sein Unternehmen im Gewerbegebiet wohlfühlt. Dies gilt auch für die Verkehrsanbindung, da die An- und Abfahrt in der Regel über Netphen und nicht über das „Nadelöhr“ Kreuztal erfolgt. Einer seiner Söhne, Jörg Oerter, merkte allerdings an, dass die Internetverbindung im Gewerbegebiet keinesfalls zeitgemäß und daher ein Wettbewerbsnachteil ist. Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis äußerte dazu die Hoffnung, dass der von der Telekom bis zum Frühjahr 2017 zugesagte Ausbau des Hilchenbacher Netzes auch Verbesserungen in der Geschwindigkeit für das Gewerbegebiet „Vordere Insbach“ bedeuten wird.

Bei der Führung durch den Betrieb erfuhren die Teilnehmer interessante Einzelheiten. Besonders hob Dieter Oerter hervor, dass sein Unternehmen bei der Energiegewinnung sowohl auf eine eigene Wärmepumpe mit zusätzlicher Wärmerückgewinnung aus dem Betrieb als auch auf eine Photovoltaikanlage zur Stromversorgung setzt. Diese umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Lösungen tragen mit zum Erfolg der Firma Oerter Hydraulik bei. Auf Nachfrage zeigte sich Dieter Oerter mit der aktuellen Auftragslage zufrieden, auch wenn „das Geschäft zurzeit nicht boomt“. Insofern besteht ein gewisser Bedarf an selbstständig arbeitenden Fachkräften, die schwierig zu finden sind. Daher bietet Oerter Hydraulik Studenten gerne ein Praktikum an, in der Hoffnung, dass diese auch Interesse an einer späteren Einstellung haben. Jedenfalls denkt auch dieses Unternehmen an ein weiteres Wachstum und Erweiterung, was sowohl das aktuelle Gebäude mit 1.400 qm Hallenfläche und 330 qm Büroräumen als auch langfristig eine zusätzlich erworbene Grundstücksfreifläche zulassen würden.

Letzte Station der Rundreise durch das Gewerbegebiet „Vordere Insbach“ war das Unternehmen Landtechnik Menn. Bei diesem Anbieter von Landmaschinen sind 5 Mitarbeiter und ein Auszubildender beschäftigt. Auch diese Firma befindet sich auf Erfolgskurs, denn Bernd Menn betonte, dass er aktuell die Neueinstellung eines Beschäftigten und für 2017 eines weiteren Auszubildenden plant. Die von ihm 2012 erworbene Fläche im Gewerbegebiet bietet dem stetig wachsenden und aufstrebenden Betrieb gute Erweiterungsmöglichkeiten. Neben dem Verkauf von Landmaschinen setzt Bernd Menn auch auf Reparaturen, wobei ihm persönlich nach eigener Aussage größere Fahrzeuge lieber sind als kleine Geräte wie zum Beispiel Rasenmäher. Sein Kundenkreis erstreckt sich weit über das Siegerland hinaus bis nach Wittgenstein, Lüdenscheid und sogar nach Hessen. Bernd Menn, der sein Unternehmen auf seinem Privatgelände in Helberhausen gegründet hatte, dankte der Stadt Hilchenbach und namentlich Kyrillos Kaioglidis für die Chance, sich im Hilchenbacher Gewerbegebiet ansiedeln zu dürfen. Und ein wenig stolz auf den damit verbundenen Werdegang seines Landmaschinenbetriebes betonte der Start up-Unternehmer, dass er schon den Bau seiner Halle mit viel Eigenleistung bewältigt hat und diesen Weg, mit viel Einsatz erfolgreich zu sein, weiter beschreiten wird.

Den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses bot der Besuch von drei Betrieben völlig unterschiedlicher Größenordnung und mit sehr verschiedenen Produkten einen sehr guten Eindruck der Nutzung des Gewerbegebietes „Vordere Insbach“. Entsprechend zeigte sich der Ausschussvorsitzende Michael Stötzel überzeugt, dass alle besuchten Betriebe Bereicherungen für Hilchenbach sind, von denen die Stadt noch sehr viel profitieren wird.

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