Helmut Berg mit goldener Ehrennadel ausgezeichnet

Die Erinnerung bewahren und zum Frieden mahnen

(wS/red) Siegen/Wilnsdorf 15.04.2017 | Die Erinnerung an die beiden Weltkriege wachhalten und aus dem Erlebten zu Frieden und Versöhnung mahnen. Das ist das Anliegen von Helmut Berg aus Flammersbach. Mit einigen Helfern organisiert Helmut Berg seit 1997 die traditionelle Haus- und Straßensammlung in Flammersbach, einem Dorf mit rund 1000 Einwohnern. Dort lebt er seit vierzig Jahren. In einer kleinen Feierstunde hat Landrat Andreas Müller ihm jetzt dafür die goldene Ehrennadel des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. verliehen. Landrat Müller, gleichzeitig auch Kreisvorsitzender des Volksbundes, würdigte die Arbeit von Helmut Berg im Beisein von Regionalgeschäftsführer Jens Effkemann aus Münster mit der höchsten Auszeichnung, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. vergibt. „Unsere Zeit braucht mehr denn je engagierte Menschen, die sich für das Gemeinwohl, für Frieden und Versöhnung einsetzen. Helmut Berg ist uns darin ein Vorbild. Das verdient Respekt und Anerkennung“ betonte der Landrat bei der Übergabe von Ehrennadel und Urkunde.

von links: Ingolf Jost (Kreisverband Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.), Landrat Andreas Müller, Helmut Berg, Regionalgeschäftsführer Jens Effkemann. (Foto: Kreis)

Geboren in Bad Doberan, als 19-jähriger 1955 in den Westen geflohen, studierte Helmut Berg Sozialarbeit in Köln. Danach lebte und arbeitete er sieben Jahren im Ausland, bevor er wieder nach Deutschland zurückkehrte. Ein Angebot des heutigen Berufskolleg AHS, dort als Lehrer zu arbeiten, führte ihn letztlich ins Siegerland und nach Flammersbach. Viele Jahre war Berg hier als Ratsmitglied (20 Jahre) und Ortsvorsteher (15 Jahre) tätig. 2009 übergab er das Amt in jüngere Hände.

Von ihm ist auch das lesenswerte Heft „Erzählen ist Erinnern“ herausgegeben worden. Flammersbacher Senioren berichten darin als Zeitzeugen von vergangenen Tagen: Bombardierung des Ortes am 1. Februar 1945, Aufbau, Flucht, Vertreibung, Erlebnisse als Soldat. So ist ein buntes Band von Erinnerungen entstanden, um das Erlebte an die jüngere Generation weiterzugeben, „denn wenn wir mehr voneinander wissen, können wir aufeinander zugehen“, so das Motto von Helmut Berg.

Doch auch noch heute ist Helmut Berg vielfach engagiert, hilft und kümmert sich um das, „was ihm“, wie er sagt, „vor die Füße gelegt wird“. So auch die Arbeit für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Anfang jeden Jahres macht er sich in die Flammersbacher Häuser auf, seit einigen Jahren allein. Seine Helfer und Weggefährten konnten ihn aus verschiedenen Gründen nicht mehr unterstützen. Er besucht viele Menschen, hat ein offenes Ohr für ihre Anliegen, hilft, wo er kann.

Auch beim Kreisverband ist Helmut Berg ein gern gesehener Gast. Zusammen mit einigen Flammersbacher Zeitzeugen, die die Bombardierung des kleinen Wilnsdorfer Ortsteils am 1. Februar 1945 miterlebt haben, berichtet er regelmäßig bei Studientagen für Schüler und Auszubildende, die mehrmals jährlich im Kreishaus in Siegen angeboten werden.

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