Waldbesitzer und Jäger einigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen zur Anpassung der Wildbestände

(wS/red) Siegen 30.05.2017 | Vor gut zehn Jahren veränderte der Orkan Kyrill in einer Nacht große Teile unserer Region. Zahlreiche Bäume, ja ganze Wälder fielen um und viele große Lichtungen entstanden. Auch für das Rotwild bildeten sich dadurch hervorragende Äsungs- und Einstandsmöglichkeiten und das führte zu einer deutlichen Ausbreitung auch in bisher freie Gebiete. In der Folge stieg auch die Anzahl an Schäl- und Verbissschäden. Die bisherigen Bejagungsmethoden zeigten sich als nicht ausreichend.

Vertreter verschiedener Institutionen und Einrichtungen unterzeichneten die gemeinsame Vereinbarung „Bewirtschaftung des Rotwildes im Rahmen eines Pilotprojektes Siegen-Wittgenstein im nördlichen Siegerland“. Foto: Stadt Siegen

In vielen Bereichen des Kreises Siegen-Wittgenstein besteht nun ein überhöhter Rotwildbestand mit negativen Auswirkungen für die Land- und Forstwirtschaft. Daher wurde nun eine gemeinsame Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen als Oberste Jagdbehörde, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, der Rotwildhegegemeinschaft Siegerland-Nord, dem Waldbauernverband NRW e.V. und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW über die „Bewirtschaftung des Rotwildes im Rahmen eines Pilotprojektes Siegen-Wittgenstein im nördlichen Siegerland“ geschlossen. Minister Johannes Remmel, Ministerialrat Walter Schmitz, Landrat Andreas Müller, Kreis-Dezernent Henning Setzer, Christoph Bernhausen als Vorsitzender der Rotwildhegegemeinschaft Siegerland Nord, Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein und Lothar Klein für den Waldbauernverband Siegerland-Wittgenstein und die Rotwildsachverständigen Forstdirektor Helmut Ahlborn, Alexander Jung und Patrick Rath kamen jetzt im Kreishaus zusammen, um die gemeinsame Vereinbarung zu unterzeichnen. Ltd. Forstdirektor Diethard Altrogge, der zur Unterzeichnung nicht anwesend sein konnte, ist erfreut, dass eine solche Vereinbarung jetzt zustande gekommen ist: „Eine vernünftige Waldwirtschaft mit Verjüngung, Stabilität und Struktur auf großer Fläche ist nur mit angepassten Wildbeständen möglich.“

Ziel der Vereinbarung ist es, die Höhe des Rotwildbestandes möglichst genau zu bestimmen und in einem überschaubaren Zeitraum an die Lebensraumkapazität anzupassen.
Die Koordinierung der notwendigen revierübergreifenden Bejagungsmaßnahmen erfolgt in einer Steuerungsgruppe unter der Leitung des Kreises Siegen-Wittgenstein.
Landrat Andreas Müller ist zuversichtlich: „Wenn Waldbesitzer und Jägerschaft sich dieser Aufgabe gemeinsam widmen, kann ein Erfolg in wenigen Jahren nicht ausbleiben.“

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