Siegen – Aktion Blütenzauber gegen Insektensterben – Kostenloses Saatgut für Gartenbesitzer

(wS/red) Siegen 28.03.2019  Aktion „Siegener Blütenzauber“ gegen Insektensterben

Die Umweltabteilung der Stadt Siegen startet im April die Aktion „Siegener Blütenzauber“: Bürgerinnen und Bürger erhalten dabei kostenlos kleine Samentütchen mit Saatgut für Blumenwiesen. Ziel der Aktion ist es, Gartenbesitzer zum Anlegen von Blumenwiesen zu ermuntern und damit dem Insektensterben entgegenzuwirken.

Gleichzeitig möchte die Umweltabteilung mit der Aktion über Möglichkeiten zur naturnahen Umgestaltung von Gärten und über weitere Maßnahmen zum Insektenschutz informieren. „Wir hoffen, dass sich möglichst viele Gartenbesitzer an der Aktion beteiligen und so einen Beitrag für mehr Artenvielfalt und gegen das Insektensterben leisten“, sagt Dr. Martin Wiedemann von der Umweltabteilung der Stadt Siegen. Im November hatte der städtische Umweltausschuss ein Maßnahmenkonzept zum Insektenschutz beschlossen, das die Lebensbedingungen für sogenannte blütenbesuchende Insekten im Stadtgebiet erhalten und verbessern soll. Deshalb legt die Stadt Siegen in Kürze in städtischen Grünanlagen zahlreiche Blühflächen als Nahrungsbiotope für Schmetterlinge, Wildbienen und Co. an.

Die Umweltabteilung sieht aber auch in privaten Gärten großes Verbesserungspotential. „Viele Gärten sind in den letzten Jahrzehnten einförmig und mit vielen exotischen Pflanzen gestaltet worden, sodass sie sich kaum noch als Lebensraum für Insekten eignen“, erklärt Dr. Bernhard Kraft, Leiter der Umweltabteilung. In fast jedem Garten gebe es aber Bereiche, auf denen eine Blumenwiese eingesät werden könnte. „Schon wenige Quadratmeter würden ausreichen, um heimischen Insekten zusätzliche Nahrungsquellen zu bieten.“ Hierdurch könnten auch im Siedlungsbereich zahlreiche Blühinseln entstehen, die heimischen Wildbienen ein Überleben erleichtern. „Gravierende Ursachen für das Insektensterben, wie zum Beispiel die Landwirtschaft, sollten Gartenbesitzer nicht davon abhalten, selbst tätig zu werden und einen Beitrag zu leisten, sei er noch so klein. Denn in der Summe kann dadurch den heimischen Insekten das Überleben erleichtert werden“, appelliert Dr. Kraft.

Bereits 26 Kindertagesstätten, elf Schulen, drei Kleingartenvereine und drei Heimatvereine sind dem Aufruf der Umweltabteilung bereits gefolgt und helfen heimischen Insekten bei ihrer Nahrungssuche, indem sie in den nächsten Wochen Blumenwiesen anlegen. Wer mehr über die Aktion und über Insektenschutzmaßnahmen erfahren möchte, erhält weitere Infos bei Dr. Martin Wiedemann, Telefon: (0271) 404-3447, E-Mail: m.wiedemann@siegen.de, sowie bei Dr. Bernhard Kraft, Telefon: (0271) 404-3448; E-Mail: b.kraft@siegen.de.

Zum Hintergrund
Der Rückgang der Artenvielfalt in der Landwirtschaft und das Insektensterben sind nicht erst durch den überwältigenden Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ in Bayern Themen, die in den Medien und der Politik Schlagzeilen machen. Die Lebensbedingungen für blütenbestäubende Insekten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschlechtert. Als Ursachen für den massiven Rückgang sehen Experten unter anderem den Landschaftsverbrauch, die Intensivierung der Landwirtschaft mit ihrem großflächigen Einsatz von Pestiziden sowie die zunehmende Luft- und Lichtverschmutzung an. Aber auch die häufig einförmige Gestaltung privater und öffentlicher Grünflächen trägt dazu bei, dass der Lebensraum und die Nahrungsgrundlage für heimische Insekten kontinuierlich abnehmen.

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