„Night of Light“ – Veranstaltungstechniker sehen rot

(wS/red) Siegen 21.06.2020 | Siegener Stadtmauer wird zur Klagemauer

Als bundesweiter Appell an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft leuchtet in der Nacht von Dienstag (22. Juni) auf Mittwoch auch die Siegener Stadtmauer am Kölner Tor in der Signalfarbe rot. Demonstrieren vor Ort werden die beiden Siegener Jörg und Thomas Füllengraben zusammen mit ihren Mitarbeitern der Veranstaltungsfirma „deutschewerbewelt“, die mittlerweile in Köln ihren Betrieb führen. An mehr als 2.000 Standorten in 300 Städten wird an diesem Abend für die Betriebe der Branche demonstriert. In allen großen Städten Deutschlands, werden in der Nacht ausgewählte Gebäude und Bauwerke zur „Night of Light“ rot illuminiert. Und die Krönchen-Stadt ist als Oberzentrum in Südwestfalen ausgewählt worden.
Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Konzerte, Festivals – überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam kulturelle Darbietungen zu erleben, oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Selbst kleine Events und Messen, die momentan zwar wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt nicht wirtschaftlich durchführbar sind. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Insolvenzwelle riesigen Ausmaßes droht. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Krediten, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden.

Verladen der Technik für den Aktionstag. Foto: Thomas Füllengraben

Ziel dieser symbolischen „Alarmstufe Rot“ ist es, für eine stärkere Wahrnehmung dieser Problematik durch die Politik und Öffentlichkeit zu sorgen. In Siegen wurde die Stadtmauer ausgewählt, quasi zur „Klagemauer“. Möglich macht die Teilnahme die Stadt Siegen, die Thomas Füllengraben die Erlaubnis für die „Night of Light“ unterm Krönchen erteilt hat. In der Zeit von 22.00 Uhr bis 01.00 Uhr in der Nacht strahlt die Mauer für die Aktion.

Für medientechnische Dienstleistungen wird 2020 ein massiver und langanhaltender Einschnitt werden. Messen und Events werden für lange Zeit eher nicht mehr stattfinden, ein Neustart ist nicht in Sicht. Für Füllengraben muss ein Hilfsprogramm für die Betriebe der Branche erfolgen, um gemeinsam ein Konzept zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Betrieben zu entwickeln. Für die Initiatoren der „Night of Light“ steht die gesamte Veranstaltungswirtschaft auf der roten Liste der aussterbenden Branchen: „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht. Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich“, lassen die Betriebe der Veranstaltungstechnik verlauten.

Dies trifft übrigens nicht nur die Veranstalter oder Eventlocations, sondern auch Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker Künstler oder auch Einzelunternehmen benachbarter Branchen. Die „Night of Light“ ist ein Hilferuf zur Rettung der Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft. Ein dringender Appell eines Wirtschaftszweigs, der echte Hilfe anstelle von Kreditprogrammen benötigt und einen Branchendialog mit der Politik fordert, um gemeinsam einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Weg aus der Krise zu finden. In den sozialen Medien können die Menschen in Siegen-Wittgenstein unter dem Hashtag #nightoflight2020 sich aktiv über die Kampagne informieren.

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