Rhön-Wandertage des Siegerland Turngaus im Land der offenen Fernen

(wS/red) Hilchenbach 18.10.2020 | Turngau-Wanderer unterwegs in der Rhön

Als Ersatz für die im Frühsommer abgesagten Wandertage am Rhein luden Ehrenfried und Juliane Scheel vom Siegerland Turngau (STG) Mitte Oktober zu Wanderungen im Land der offenen Fernen, in die Rhön ein. Von ihrem schönen Hotel im hessischen Hofbieber startete die Wandergruppe jeden Morgen zu ausgedehnten anspruchsvollen Tagestouren.

Noch am Ankunftstag ging es zunächst zum „Füße-Vertreten“ auf einen kleinen Rundweg, der auch durch das kleine Dörfchen Harbach führte. Beeindruckt zeigten sich alle von der imposanten Dorflinde, die mit ihrem Umfang von knapp neun Metern zu den mächtigsten Bäumen in Hessen zählt.

In Harbach vor der Dorflinde

Zu der ersten Tagestour, der Extratour Milseburg, startete die Gruppe direkt vom Hotel. Auf herrlichen Wegen und morgens noch im Nebel hieß das erste Etappenziel Malerdorf Kleinsassen. Dort konnten die Kunstwerke auf dem großen Gelände der Kunststation bewundert werden. Weiter führte der Rundweg im großen Bogen zum Zeltplatz am Stellberg, der sich zur Mittagszeit als hervorragender Rastplatz erwies. Die Milseburg als Namensgeber dieser herrlichen Wanderung forderte von den STGlern Kondition und Durchhaltevermögen, denn bis hinauf zum markanten Gipfel mit der beeindruckenden Kreuzigungsgruppe auf 835 m Höhe hieß es auch steinige Passagen zu überwinden. Der sagenhafte Panoramablick entschädigte für die Mühen des Aufstieges auf diesen trapezförmigen höchsten Berg der Kuppenrhön.

Auf dem Gipfel der Milseburg

Nachdem die erste über zwanzig Kilometer lange Wanderung auf den zweithöchsten Berg der Rhön bestens gemeistert wurde, folgte die Tour auf den höchsten Berg der Rhön, die Wasserkuppe. Wieder vom Hotel aus startend ging es durch das Naturschutzgebiet Oberbernhardser Köpfe, an der Milseburg und dem Bubenbader Stein vorbei bis nach Abstroda. Hier lag auf den letzten 2,5 Kilometern der härteste Teilabschnitt des Aufstieges auf den 950 m hohen Berg vor den Wandersleuten. Die baumfreie Kuppe mit dem Fliegerdenkmal, dem Random, die grenzenlose Weite, den vielen Gleitschirmfliegern und Seglern hinterließ bei allen mächtigen Eindruck. Einen langen Aufenthalt auf der baumlosen großen Freifläche wollte jedoch niemand so richtig genießen, denn auch der Wind hatte in dieser Höhe volle Angriffsfläche. Froh wieder auf etwas windgeschützten Pfaden gehen zu dürfen, folgte der Rückweg dem bekannten und einem der schönsten Streckenwanderwege Deutschlands, dem Hoch-rhöner. Am Ende des Tages zeigten die gps-ausgestatteten Wanderuhren gute 23 Kilometer an.

Vor dem Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe

Das Rote Moor bei Gersfeld stand am dritten Tag auf dem Wanderplan. Start der Rundwanderung war der Parkplatz Moordorf. Von dort ging es am Moorsee entlang auf dem Bohlenpfad im Karpatenbirkenwald weiter zum Aussichtsturm. Nach dem ersten tollen Eindruck des Hochmoores führte der Wanderweg in die spektakuläre Kaskadenschlucht. Wieder auf der Hochfläche trotzte die Gruppe zunächst noch dem starken Wind und dem einsetzenden Regen. Als sich die Gelegenheit bot, entschieden sich alle, die Wanderung abzukürzen, den 923 hoch gelegenen Heidelstein auszulassen und statt der geplanten 18 Kilometer am letzten Wandertag nur 13 Kilometer zurückzulegen. Froh wieder, im Trockenen zu sein, die nasse Kleidung ablegen zu können, etwas Warmes zu trinken oder sich im Wellnessbereich des Hotels wieder aufzuwärmen, verging der Rest des Nachmittags in aller Kürze.

Nach dem Abendessen lauschten Wanderfreunde aus den vier Turnbezirken des Siegerland Turngaus den Worten und Erzählungen von Ludwig Leist. Er informierte die Westfalen sehr unterhaltsam über das Biosphärenreservat Rhön und die Rhöner.

Am Ende der vier wunderschönen Wandertage in der herbstlichen Rhön bedankte sich das Ehepaar Scheel für die ausgezeichneten Ausdauerleistungen, den Spaß und die tolle Gemeinschaft in der bunt zusammengewürfelten Gruppe.

Bericht und Fotos: Juliane Scheel

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