DGB-Jugend fordert bessere Mobilitäts- und Wohnbedingungen für Auszubildende

(wS/red) Siegen-Wittgenstein 07.12.2020 | DGB-Jugend fordert bessere Mobilitäts- und Wohnbedingungen für Auszubildende

Die DGB Jugend NRW veröffentlicht bereits seit 13 Jahren einen Ausbildungsreport, in dem die Bedingungen der Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule anhand von Befragungen ermittelt werden. Für das Jahr 2020 haben über 5000 Auszubildende aus NRW an der Befragung teilgenommen. „Mit 1200 Azubis aus unserer DGB-Region in Südwestfalen ist das eine starke Beteiligung und zeigt wie wichtig gute Ausbildungsbedingungen sind“, freut sich Zeyneb Abbas Karim, Jugendbildungsreferentin beim DGB in Siegen. „Die große Teilnahme an der Befragung liefert uns fundierte Informationen und gewährt Einblicke in die Qualität der Ausbildung“, so Zeyneb Abbas Karim weiter. Insgesamt wird deutlich, dass 70 Prozent der Jugendlichen zufrieden sind mit ihrer Ausbildung. 30 Prozent der Befragten geben hingegen an, dass sie unzufrieden sind. „Hier ist noch Luft nach oben“, so die DGB-Vertreterin.

Auch in diesem Jahr bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt, weil sich nicht genügend Bewerber_innen finden lassen. Deshalb liegt das Verhältnis zwischen gemeldeten Berufsausbildungsstellen und Bewerber_innen weit auseinander. Für jede Bewerber_in stehen in Siegen-Wittgenstein demnach 2,13 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Im Kreis Olpe gab es 88 Ausbildungsstellen mehr als im letzten Jahr und 85 Beweber_innen weniger, somit gibt es 2,57 freie Ausbildungsstellen für einen Bewerber. Die Situation in Meschede sieht ähnlich aus. Auch in diesem Ausbildungsjahr wurden mehr Ausbildungsstellen als Bewerber_innen gemeldet, so kommen im Hochsauerlandkreis auf einen Auszubildenden zwei mögliche Ausbildungsstellen. Trotz der guten Relation bleibt die Frage nach der Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage. Gute Ausbildungsbedingungen sind auch ein Garant dafür, dass sich Jugendliche auf angebotene Stellen bewerben. „Auch aktuell gibt es noch gute Chancen sich zu bewerben. Es ist noch nicht zu spät“, so die Jugendbildungsreferentin.

Der Ausbildungsreport hat seinen Schwerpunkt in diesem Jahr auf die Themen „Wohnen und Mobilität“ gesetzt. Zweidrittel der befragten Auszubildenden geben an, dass sie in ihren eigenen vier Wänden leben möchten, dies aber aufgrund zu geringer Ausbildungsvergütung nicht können. Dramatisch ist, dass 22 Prozent der Befragten zudem angeben, dass sie gar nicht von ihrer Ausbildungsvergütung leben können. „In Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt verschärft sich diese Situation noch einmal. Hier müssen mehr bezahlbare Mietwohnungen auf den Markt gebracht und der vorhandene Wohnraum auch für Auszubildende bezahlbar gehalten werden. Darüber hinaus brauchen wir dringend ausreichend attraktive Wohnheime in Form von Azubi-Appartements, die selbstständiges und bezahlbares Wohnen ermöglichen“, so die DGB-Vertreterin.

Die mangelnde bis schlechte ÖPNV Anbindung in unserer ländlich geprägten Region erschwert die Situation der Auszubildenden noch weiter. Deshalb war die Einführung des von der DGB-Jugend geforderten Azubi-Tickets genau richtig. Die Auszubildenden können seit 2019 mit einem vergünstigten Ticket öffentliche Verkehrsmittel in ganz NRW nutzen. Dies ist ein wichtiger Schritt um Mobilität und finanzielle Entlastung zu gewährleisten. Trotz dessen ist das Azubi-Ticket preislich für die Auszubildenden zu teuer. Daher es ist notwendig einen fairen Preis einzuführen.

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