TuS Ferndorf fegt den ThSV Eisenach mit 28:23 aus der Halle

(wS/red) Kreuztal-Ferndorf 23.05.2021 | Überragender Mann beim TuS war Keeper Tim Hottgenroth mit 17 Paraden

Fangen wir an mit den Stimmen VOR dem Spiel:

TuS-Trainer Robert Andersson:
Wenn wir eine gute Wurfeffektivität an den Tag legen, ist es schwer uns zu schlagen

Branimir Koloper / TuS Ferndorf und Ex-Eisenacher
Ein Blick auf die Tabelle verrät, wir brauchen beide Zähler und fühlen uns auch gut in Form, um das umzusetzen.

Markus Murfuni / Trainer ThSV Eisenach
Um in Ferndorf erfolgreich zu sein, müssen wir die Schwankungen nach unserer Corona-Pause ablegen.

Daniel Dicker / Rückraumspieler ThSV Eisenach
In Ferndorf wollen wir uns anders als in Emsdetten präsentieren.

Beim Team-Time-Out

Zum Spiel:
Den Begriff „Start-Ziel-Sieg“ kennt man eigentlich eher aus dem Motorsport als vom Handball. Aber gestern Abend traf das auch mal auf den Handballsport zu, denn Ferndorf ging nach einem Fehlwurf von Eisenach, der sechstgrößten Stadt in Thüringen mit 1:0 in Führung und wie bekannt, gewannen die Hausherren das Spiel hochverdient mit 28:23 und der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung, zumal der TuS in der 58. Minute sogar mit 28:21 führte.

Überragender Spieler der Partie auf TuS-Seite war wieder einmal Mattis Michel, er erzielte die meisten Tore, nämlich zehn, sechs davon waren eiskalt verwandelte Siebenmeter. Die Leichtigkeit, mit der diese Siebenmeter ins Ziel gehen, ist unglaublich, ihn scheint da auch nichts aus der Ruhe zu bringen, WAHNSINN.

Er wird von vielen Gegnern unterschätzt und das ist sicherlich sein Vorteil, Tore vom Kreis werden von ihm krachend versenkt und die Siebenmeter fast streichelartig reingeworfen. Es ist aber auch nicht mehr ungewöhnlich, dass er bester Torschütze wurde, vom 27. bis 30. Spieltag war er ebenfalls der beste Ferndorfer Schütze.

Jonas Faulenbach ist an diesem Spieltag „aufgetaut“, er hat ein megagutes Spiel gemacht und überzeugte mit fünf Toren, war aber auch Vorlagengeber für vier weitere Treffer.

Und dann ist da noch einer, der die Gäste aus der Wartburgstadt schier zur Verzweiflung trieb, es war Tim Hottgenroth, der Ferndorfer Keeper, er hatte den Vorzug vor Marin Durica bekommen und dankte es mit gigantischen 17 Paraden, das entspricht einer Quote von ca. 43 %, das hat schon Premiumqualität. Mit so einer Leistung katapultiert man sich eigentlich in die „Mannschaft der Woche“ der HBL, warten wir es ab.
Acht seiner Paraden führten auch zu direkten Gegentoren und bei manchen konnte man die Uhr danach stellen wann sie fielen. So glänzte er z.B. mit Paraden in der 15, 17. 19. 21. 23. und 25. Minute. An den letzten beiden Spieltagen glänzte er übrigens auch mit jeweils 10 Paraden.

Die 2 Hexer des TuS Ferndorf. v.l. Marin Durica und Tim Hottgenroth

Man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die TuS-Spieler diese 2 Punkte abgeben würden, sie dominierten das gesamte Spiel, bis zur 15. Minute betrugen die Abstände gerade mal 1-2 Tore, danach vergrößerte sich dieser Abstand immer mehr. Aus einem 5:4 durch Torben Matzken in dieser 15. Minute wurde bis zur 25. Minute ein klares 11:6. Es war aber auch nicht so, dass der TuS keine Fehler machte, aber dann sprangen andere in die Bresche oder Tim Hottgenroth kratzte die Bälle vorm Tor weg. Wie will sich auch ein Gegner auf eine Mannschaft einstellen, deren 28 Tore von insgesamt 9 Spielern erzielt wurden!?

Eisenach hatte sich bei der Videoanalyse vom letzten Spiel wohl auf Bornemann eingeschossen, denn seine 11 Tore vom letzten Spiel sorgten schon für Erstaunen in der Liga. Aber wenn es nicht Bornemann ist, dann isses halt Mattis Michel, oder Julian Schneider, oder Josip Eres, oder Jonas Faulenbach oder oder oder. Je mehr Spieler in einem Match an den Toren beteiligt sind, umso schlechter ist die Mannschaft für den Gegner einzuschätzen und das ist ein immenser Vorteil.

Das erklärt auch vielleicht die guten Leistungen der vergangenen Wochen, wenngleich da zwar nicht alle Spiele gewonnen wurden, aber man kämpfte sich aus den Abstiegsrängen auf einen 13. Platz hoch und hat den Blick weiter nach oben gerichtet.

Als man nach dem 14:11 zum Pausentee wieder aus den Kabinen kam, ging es genau so weiter, wie in der 1. HZ, der TuS war spielbestimmend und erlaubte dem Gegner nicht viel. Eisenach hat jetzt aber nicht wirklich schlecht gespielt, aber Ferndorf war da abgezockter und die Abwehr stand wie ein Bollwerk. Es gab Spieltage, an denen beim TuS über die Außenpositionen nicht viel lief, oder dass vom Kreis oder Rückraum wenig Tore erzielt wurden. An diesem Spieltag war das anders, es wurden von fast allen Positionen Tore erzielt, auch schon mal ins leere Tor, so wie Julian Schneider es in der 53. Minute machte. Diese Würfe aus allen Positionen hatte Robert Andersson ja auch im Vorfeld gefordert und seine „Bitte“ ist nicht überhört worden, die Mannschaft hat geliefert und Robert sagt DANKE. In der 58. Minute führte Ferndorf sensationell mit 28:21, aber eine kleine Ergebniskorrektur zum Endstand von 28:23 ließ man noch zu.

Da konnte Markus Murfuni seine Defensive oder Offensive umstellen wie er wollte, Ferndorf konnte auf jede Situation reagieren. Für Robert Andersson wird es ein gutes Spiel gewesen sein und es machte auch Lust auf mehr.

TuS Ferndorf Pressekonferenz. Markus Murfuni und Robert Andersson

Markus Murfuni
Glückwunsch an den TuS Ferndorf,in meinen Augen war es auch ein verdienter Sieg. Ich kann meinen Jungs aber auch keinen Vorwurf machen, kämpferisch waren sie gut, sie haben gerackert und alles gegeben. Uns fehlte zum Schluß hin die Cleverness und die 100-prozentigen Chancen um zu Toren zu kommen. Wir haben über den Kreis zu viele Tore reinbekommen, das war nicht gut.

Robert Andersson

„Wir waren von Beginn an spielbestimmend. Eine stabile Abwehr mit einem überragenden Torhüter bildete den Grundstein. Nach vorn haben wir effektiv gespielt und abgeschlossen. Es war eine hervorragende Leistung heute und wir haben auch verdient gewonnen

Statistik:

Tor: Tim Hottgenroth mit 17 Paraden, von 40 Würfen hielt er 17.

Torschützen:

Mattis Michel 10/6

Jonas Faulenbach 5

Julian Schneider 4

Josip Eres 3

Torben Matzken 2

Lucas Schneider, Andreas Bornemann, Thomas Rink und Christopher Klasmann je 1

Zu guter Letzt wurde auch der neue hauptamtliche Geschäftsführer der TuS Handball GmbH vorgestellt. Es ist der 31-jährige Maximilian (Max) Huxoll. Aufgewachsen ist er im Lemgoer Land, ein Städtchen, wo auch ERSTklassiger Handball gespielt wird. Es zog ihn aber weiter in den Osten, er wurde Fußball-Geschäftsstellenleiter beim FC Carl-Zeiss-Jena, bis zu seinem 14. Lebensjahr hat er auch selbst Fußball gespielt, sein Vater übrigens auch. Als Hobby/Sport gab er Golfen an, na ja, da ist er ja im Siegerland gut aufgehoben, sein Handycap hat er uns nicht verraten, aber das ist bei Hobbygolfern sicherlich auch zweitrangig. Aber auch da war er tätig, nämlich als Golfbetriebswirt / Clubmanager beim Golfclub Ravensberger Land.

Max Huxoll

v.l. Dirk Stenger, Max Huxoll, Mirza Sijaric und Axel Körver

Er kennt sich also mit den großen und kleinen Bällen bestens aus und ist somit gut gerüstet für die spannende Aufgabe beim Handball-Zweitligisten TuS Ferndorf. Er befindet sich noch in der „Einführungsphase“ und wird dann ab dem 01. Juli seinen neuen „Job“ antreten. Dirk Stenger und Mirza Sijaric werden ihn ohne Zeitdruck begleiten und ihm mit Tat und Tat zur Seite stehen. Man redet da von einem Zeitfenster von vlt. 6 Monaten, das liegt dann so im Bereich der Rückrunde der nächsten Saison, aber auch darüber hinaus stehen ihm Dirk Stenger und Mirza Sijaric beratend zur Verfügung. Das ist sie halt, die „Familie Ferndorf – Familie TuS“.

Bericht und Fotos: Peter Trojak

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