(wS/BLB) Bad Berleburg 03.08.2021 | Mach-mit-Mittwoch: (Auf)geklärt – sauberes Abwasser
Die Sommerferien sind in vollem Gange, der Mach-mit-Mittwoch der Stadt Bad Berleburg macht allerdings keine Pause. Immer mittwochs stellt die Stadt der Dörfer ein spezielles Thema ganz ins Zeichen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Das Ziel: die Welt gemeinsam ein Stück weit fairer, zukunftssicherer und nachhaltiger gestalten. Deshalb gibt es an jedem Mittwoch neue Anregungen, um die Welt und das Leben auf diesem Planeten ein bisschen besser zu machen. Im 13. Teil geht es um sauberes Abwasser.
Genutztes Wasser ist natürlich stets verunreinigt – egal ob nach dem Duschen, dem Abwasch oder dem Toilettengang. Die Frage ist deshalb nicht, ob Abwasser schmutzig, sondern wie es verunreinigt ist. Die Behandlung von Abwasser ist eine herausfordernde Aufgabe – doch schon ein paar kleine Veränderung im Alltag helfen, das Abwasser weniger schadstoffhaltig in den Abfluss zu geben. Im Abwasser landen Schadstoffe, für die es noch keine Filtermethode gibt. Dies führt zu einer starken Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch Arzneimittelrückstände, Antibiotika aus der Tierzucht oder Chemikalien. Die sind wiederum beispielsweise in Reinigungsmitteln oder Shampoos enthalten. Weil sie sich nicht beseitigen lassen, landen sie irgendwann in den freien Gewässern, versickern, landen im Trinkwasser – und damit auch wieder im menschlichen Organismus. „Für viele Produkte gibt es Alternativen, die Natur, Umwelt und letztlich das Klima schonen“, erklärte die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, Rebecca Dienst.
Um eine erhöhte Schadstoffbelastung zu vermeiden, lässt sich bei Reinigungs- und Kosmetikartikeln auf gleich zwei Möglichkeiten setzen: erstens die sparsame Verwendung und zweitens der Kauf von Produkten mit anerkannten Umweltsiegeln. Dazu zählen beispielsweise der „Blaue Engel“, „Eco Garantie“ oder das „EU Ecolabel“. „Alternativ lässt sich beispielsweise für die Reinigung im Haushalt auf bewährte Hausmittel wie Essig oder Natron zurückgreifen und bei der Körperpflege auf Naturseifen“, verriet die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bad Berleburg, Jessica Durstewitz. Und: Der Verzicht auf feuchtes Toilettenpapier entlastet Kläranlagen und Umwelt gleichermaßen nachhaltig! „Feuchtes Toilettenpapier stellt ein großes Problem dar. Es lässt sich nicht zersetzen und erfordert daher bei der Klärung des Abwassers einen enormen Aufwand – und bringt damit auch erhöhte Kosten mit sich“, wusste der Leiter der Stadtwerke Bad Berleburg, Achim Vorbau. Wer trotzdem nicht darauf verzichten will, kann eine Hygienedusche verwenden oder herkömmliches Toilettenpapier selbst befeuchten. Sollte dies keine Option darstellen, sollte das feuchte Toilettenpapier über den Hausmüll entsorgt werden.
INFOBOX
In Deutschland schreibt das Wasserhaushaltsgesetz vor, dass Schadstoffe aus dem Abwasser so stark reduziert werden müssen, wie es der aktuelle technische Stand ermöglicht. Abwasser entsteht in privaten Haushalten, Industrie, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen und wird zum größten Teil in nahe gelegenen Kläranlagen geleitet und dort gereinigt. Hier landen aber auch Schmutzwasser aus Regen, der nicht ablaufen kann oder anderes Fremdwasser. Die Behandlung des Abwassers funktioniert dabei zu 0,1 Prozent nur mechanisch, zu 1,9 Prozent biologisch ohne gezielte Entfernung von Nährstoffen und zu circa 98 Prozent biologisch mit gezielter Nährstoffentfernung. Deutschlandweit sind rund 96 Prozent der Gebäude an die Kanalisation angeschlossen, in Bad Berleburg im Vergleich 98,8 Prozent.
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