Bühne frei für ein buntes „HaiWi“-Kulturprogramm – Haiger und Wilnsdorf laden in 2022/23 ein

(wS/hai) Haiger-Wilnsdorf 24.08.2022 | Optimistisch und voller Vorfreude blicken die Beteiligten auf die „HaiWi“-Spielzeit 2022/23. „Ich find’s klasse, dass es weitergeht. Also gehen wir mit entsprechendem Elan voran“, sagte Bürgermeister Mario Schramm bei der Vorstellung des 14. „HaiWi“-Kulturprogramms. Sein Wilnsdorfer Kollege Hannes Gieseler berichtete von den vielen Jahren guter Zusammenarbeit, die pandemiebedingt zweieinhalb Jahre pausieren musste: „Hoffen wir, dass wir an alte Zeiten anknüpfen können.“ Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Das Heft mit der Übersicht des Kulturprogramms kann ab sofort in den beiden Rathäusern kostenlos mitgenommen werden. Auch online steht die Datei unter www.haiger.de – Freizeit & Tourismus – Kunst und Kultur zum Download zur Verfügung.

Ab dem 16. September bis zum Juni kommenden Jahres bieten beide Kommunen ein buntes Angebot. Von Theater bis hin zu Konzerten der Philharmonie Südwestfalen ist für jeden Geschmack etwas Passendes im Programm. Bekannte Namen wie Mariella Ahrens, Franziska Dannheim, Ron Williams oder Ann Vriend werden in Haiger und Wilnsdorf auf der Bühne stehen. Für Dezember 2022 haben sich die Stadt Haiger und die Gemeinde Wilnsdorf außerdem etwas ganz Besonderes überlegt: Zum ersten Mal veranstalten sie gemeinsam ein Theaterstück: Den Lustspielklassiker „Das Höhrrohr“ vom Ohnsorg-Theater. Die Veranstaltung findet in der Aula des Wilnsdorfer Gymnasiums statt, da aufgrund von Umbau- und Sanierungsarbeiten die Stadthalle Haiger geschlossen ist. „In 2025 kann spätestens wieder unsere Stadthalle bespielt werden. Bis dahin laden wir in alternative Veranstaltungsorte ein, wie die Evangelische Stadtkirche Haiger, die Kulturkapelle oder das Heimhof-Theater in Burbach“, sagte Haigers Bürgermeister Schramm. „Wenn wir etwas gelernt haben in den letzten Jahren, dann war es flexibel zu sein“, fügte Andreas Rompf, Kulturamtsleiter der Stadt Haiger hinzu und lobte das partnerschaftliche Miteinander unter den Kommunen. Vier Konzerte und ein Theaterstück sind geplant, darunter Künstler, die bei der Haigerer Bürgerschaft bereits in vergangenen Spielzeiten für Begeisterung sorgten. Es wird darauf hingewiesen, dass je nach Nachfrage und Möglichkeiten noch weitere Veranstaltungen in Haiger angeboten werden, die aufgrund des frühen Redaktionsschlusses nicht in dem gedruckten Kulturprogramm berücksichtigt werden können. Der Blick in die Sozialen Medien und auf die Homepage und in „Haiger heute“ lohnt sich weiterhin!

Wilnsdorf plant „eine normale Saison“

In der Gemeinde Wilnsdorf wird die bekannte Struktur beibehalten: „ Wir wagen es und planen eine normale Saison“, sagte Michaela Diezemann, Fachdienstleistung „Kultur“ in Wilnsdorf. Der Schwerpunkt liegt dort wieder auf Komödien. Darüber hinaus stehen das Schauspiel „Mein Blind Date mit dem Leben“ und das gemeinsame Theaterstück des Ohnsorg-Theaters auf dem Programm. Gefördert werden die Theater- und Konzertveranstaltungen der Gemeinde Wilnsdorf wieder von der Sparkasse Siegen. „Wir werden weiterhin gerne unterstützen und freuen uns auf die weiteren 44 Jahre“, sagte Tillmann Reusch im Namen des Sponsors. Zu Gast bei der Pressekonferenz war auch Dr. Alfred Wanka, Erster Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins Wilnsdorf, da der Bürgerbus für Fahrten zu den Wilnsdorfer Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird. Per Anruf könne laut Dr. Alfred Wanka ein Fahrtwunsch mitgeteilt werden. Danach werde gemeinsam eine passende Lösung gefunden. Gegen ein kleines Entgelt können bis zu acht Personen in dem Bus transportiert werden.

Hinweis: Zu der gemeinsamen Veranstaltung des Ohnsorg-Theaters wird auch der Haigerer Bürgerbus reisen. Die Fahrten sind kostenlos. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Haigers Veranstaltungen im Überblick:

Das klinget so herrlich..

Ein echter Klassiker ist die Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Ensemble „Oper légère“ mit Franziska Dannheim (Gesang) und Jeong-Min Kim (Klavier) – in Haiger bestens bekannt – stellt das Meisterwerk am 16. September (20 Uhr) in der Evangelischen Stadtkirche vor. Mozarts Kassenschlager Nr.1 lässt als vielschichtiges Mysterienspiel im orientalischen Gewand sämtliche Interpretations-Möglichkeiten zwischen Zauber-Märchen und Freimaurer-Manifest, Aufklärung und Wiener Volkskomödie zu. Dabei stellt Franziska Dannheim mit geschmeidigem Sopran nicht nur alle Partien inklusive Koloratur-Königin der Nacht und Sarastro-Bass vor. Die gebürtige Schwäbin erläutert erfrischend unverkrampft geschichtliche und musikalische Zusammenhänge zu den Gegensätzlichkeiten von Tag und Nacht, Intellekt und Gefühl, Mann und Frau. In den zauberhaften Melodien und im Entwicklungsprozess von Tamino und seinem Alter Ego Papageno taucht wiederholt die Zahl Drei auf – eben aller guten Dinge: Drei Damen, drei Knaben, drei Tore, drei Musikinstrumente – von Jeong-Min Kim am Flügel brilliant präsentiert. „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“!

Franziska Dannheim wurde in Tübingen geboren. Sie studierte Gesang bei Yukako Kinoya in Stuttgart und setzte ihre Ausbildung in Essen bei Anita Salta fort. Ab 1998 gastierte sie mit dem Tango-Quintett „Primavera del Tango“ und gründete 2000 mit Carmela De Feo das Musik-Comedy-Duo „Coco-lorez“. 2006 wandte sie sich wieder der Klassik zu.

Jeong-Min Kim wurde in Seoul geboren und studierte an der Song-Sim Universität. Sie wurde als Jahrgangsbeste ab und wechselte 1994 nach Europa an die Folkwang Hochschule in Essen in die Meisterklasse von Prof. Till Engels. 1997 schloss sie dort mit Auszeichnung ab und belegte im Anschluss den Studiengang Musikpädagogik in Köln. Neben ihrer Dozententätigkeit musiziert sie in verschiedenen Ensembles.

Freitag, 16.09.2022 OPER LÉGÈRE: Die Zauberflöte, Oper von W. A. Mozart, mit Franziska Dannheim und Jeong-Min Kim

Ev. Stadtkirche Haiger, 20.00 Uhr, Eintritt 16 €/Abendkasse 19 €, freie Platzwahl

Von Beethofen bis Ravel

„Ihr Geheimnis: Technische Perfektion und Spiel voller Herzblut! …Mit großer Leidenschaft und grandiosem Können…“ – so urteilte die Nordwest Zeitung über das „Pierrot Streichquartett“, das am 23. September (19 Uhr) in der Stadtkirche seine musikalische Visitenkarte abgibt. Die vier Musikerinnen waren dem Kulturamt vom Haigerer Gitarrenprofessor Johannes Monno empfohlen worden – jetzt endlich klappt es. Die vier jungen Streicherinnen haben ein umfangreiches Repertoire von Bartók über Beethoven, Mozart und Haydn bis Mendelssohn-Bartholdy und Ravel.

Die vier jungen Musikerinnen sind seit neun Jahren als Streichquartett vereint. Namensgeber „Pierrot“ ist die ambivalenteste Figur im Theater – der stumme Clown, Sinnbild einer schier unendlichen Bandbreite von Emotionen. So will auch das Pierrot Quartett Menschen ganz ohne Worte, durch die Musik, emotional erreichen. Ihr Repertoire ist breit aufgefächert, denn der Reiz, mit unterschiedlichen Erfahrungshorizonten, neuen Stücken, neuen Ideen und Visionen immer wieder frisch zusammen zu kommen, verhindert Stillstand und ermöglicht Entwicklung. Seien es Jörg Widmann, György Kurtág, Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven: Verrückt sind die Musikerinnen nach dem Charakter der Stücke, nach dem Klang, der Balance und den Brüchen.

Freitag, 23.09.2022 – Pierrot Streichquartett, Klassisches Programm Ev. Stadtkirche Haiger, 19.00 Uhr, Eintritt 16 €/Abendkasse 19 € , freie Platzwahl

„Hautnahe“ Lebensgeschichten

Ein gern gesehener Gast in Haiger ist Ron Williams, der bereits als Martin Luther King und als Nelson Mandela auf der Stadthallenbühne stand. Am 8. Oktober geht es unter dem Titel „Hautnah“ ganz um den beliebten Künstler selbst. Begleitet vom Jörg-Seidel-Trio singt (und erzählt) er im Heimhof-Theater auf der Wasserscheide aus seinem Leben.

Anschaulich und lebensnah gibt er Anekdoten aus seiner Kindheit und Episoden aus seinem bewegten Leben zum besten und verbindet dies mit Liedern, die ihm etwas bedeuten, Soul-Klassiker wie Lean on Me, I Left my Heart in San Francisco, I Can See Clearly Now, Georgia on My Mind, Your Love Keeps Lifting Me Higher oder What a Wonderful Wold und selbstgeschriebenen Liedern, z.B. Preacherman, Lady Liberty und The Power of Love. Das Jörg Seidel Trio schafft den unerwarteten und frischen Sound dazu.

Samstag, 08.10.2022 – HAUTNAH, Ron Williams und Jörg-Seidel-Trio, Heimhof-Theater Burbach-Wasserscheide, 20.00 Uhr, Eintritt 19 €/Abendkasse 23 €

„Deutschland. Ein Wintermärchen“

Freitag, 18.11.2022

Heinrich Heines Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ wird von Benjamin Kernen als Einpersonenstück aufgeführt. Ein Mann mit einem geheimnisvollen Koffer betritt einen kargen Raum, eine Absteige womöglich und beginnt mit der Erzählung seiner Reise durch Deutschland. Während er erzählt, immer wieder unterbricht und mit dem Publikum scherzt, öffnet er den Koffer und entdeckt dabei überraschend neue Sichtweisen auf Deutschland und Heines Vision eines Europas, die bestehenden Nationalismus und althergebrachte Engstirnigkeit nicht nur benennt, sondern überwinden will.

Heines Poesie der Destruktion und die radikale Schärfe seiner Polemik wirken bis heute überaus provokant. „Deutschland. Ein Wintermärchen“ ist ein aktueller Text, den man im Angesicht des Erstarkens nationalistischer Strömungen dringend lesen sollte!

Den Besucher erwartet ein moderner, medial aufbereiteter Abend über die ewige Suche nach dem Sehnsuchtsort „Heimat“, dem Vertrauten in der ständig wechselnden Fremde des Alltags und dem Ankommen bei sich selbst. Benjamin Kernen wuchs in der Schweiz auf und absolvierte von 1989 bis 1992 eine Schauspielausbildung an der Schauspielakademie Zürich.

Deutschland. Ein Wintermärchen, von Heinrich Heine. Inszeniert als Theaterstück.

Kulturkapelle Haiger-Langenaubach, 20.00 Uhr, Eintritt 12 €/Abendkasse 15 €

Kanadischer Wirbelwind

Wo dieser kanadische Wirbelwind mit der kraftvollen Stimme auftritt, da ist beste Unterhaltung garantiert. Das zeigte sich bereits im Herbst 2019 bei Ann Vriends erstem Konzert in der Langenaubacher Kulturkapelle. „A wonderful place“ lautete ihre Beschreibung der außergewöhnlichen Konzert-Location, und „wundervoll“ war auch der Auftritt der Singer/Songwriterin. Die Künstlerin, kurz “AV” genannt, durfte schon mehrfach im ZDF ihr Können unter Beweis stellen – die Fan-Gemeinde, nicht nur im ehemaligen Dillkreis, wächst. Die aus Edmonton, Kanada stammende Sängerin verfügt über eine derart expressive, kraftvolle, soul-getränkte Stimme, dass der Begriff „Ausnahmesängerin“ gerechtfertigt erscheint. Auf ihrem kürzlich erschienenen Mini-Album „Flame“ beweist sie ihre überragende stimmliche Präsenz und kompositorische Finesse. Ihre Musik bewegt sich zwischen groovendem Neo-Soul und nachdenklichem Singer-Songwriter-Pop. Berühmt für ihren charmanten Umgang mit dem Publikum sowie ihren selbstironischen kanadischen Humor, ist „AV“ in der Lage, sowohl das „Mädchen von Nebenan“ zu verkörpern, als auch mit ihren emotionsgeladenen, stimmgewaltigen Vorträgen Begeisterungsstürme zu entfachen.

Freitag, 24.03.2023 ANN VRIEND & Band, Konzert

Kulturkapelle Haiger-Langenaubach, 20.00 Uhr, Eintritt 10 €/Abendkasse 12 €

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