Crossover – Das andere Adventskonzert

(wS/red) Freudenberg 29.11.2022 | Auch Weihnachten ist irgendwie Crossover – da kreuzen sich die Stimmungen – von Andacht bis Ausgelassenheit. So wie beim Crossover-Konzert, dem etwas anderen Adventskonzert in der evangelischen Kirche in Freudenberg. Als im ausverkauften Gotteshaus Soulsängerin Judith Adarkwah „Feliz Navidad“ anstimmt, steht das Publikum auf, singt, klatscht und tanzt mit. „Weihnachten ist eben auch eine fröhliche Zeit“, greift Jörn Heller die Stimmung nach dem Auftritt der Soulinterpretin auf. Er trägt zwischen den Liedbeiträgen Texte vor und er findet es schwierig, „daran jetzt lyrisch anzuknüpfen.“ Doch es gelingt ihm, wenn auch etwas makaber, mit der Schilderung von Glühweingenuss, der einem vielleicht dann doch nicht gut verträglich ist. Aber dann wird Heller ernst und spricht vom „Friedefürst“, der in Zwietracht auf der Erde neu geboren werde.

Das ist die Botschaft von Weihnachten und auch dem trägt auch dieses Crossover-Konzert unter der Leitung von Juliane Dreisbach wieder Rechnung. Denn das andere Adventskonzert schlägt, wie es Moderatorin Liane Hötger, beschreibt, Brücken zwischen unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen: Gospel, Klassik, Kirchenmusik, Pop und Soul. Es sind die klassischen Weihnachtslieder, die der Botschaft von Weihnachten besonders Rechnung tragen, so wie das von der Sopranistin Manuela Meyer ergreifend vorgetragene Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ oder auch das „Wiegenlied“ von Reger. Begleitet wurden sowohl die Opernsängerin wie auch die Popsolisten von Streichern des Gossec-Quartetts unter der Leitung von Dominik Engel.

Foto: ev. Kirche Freudenberg

Doch das Adventskonzert ist eben anders und so führen die Mitwirkenden, eine Mischung aus Profikünstlern und Amateuren, das Publikum zwischendurch auch in eine andere musikalische Welt, die mit der Advents- und auch Weihnachtszeit nichts zu tun hat. Die Welt der Pop- und Gospelsongs, in der die Liebe und die Kraft von Erinnerung besungen wird, so wie in dem Lied „In diesem Moment“, ein Duett von Jarmina Frackenpohl und Patrick Wirth. Aber Weihnachten ist ja auch ein Fest der Liebe und darauf zielen populäre Songs wie „Up where we belong“, ein Duett von Elke Stahl und Kai Sauerwald, ab. Und wenn Katharina Stahl „Wie schön du bist“ singt, dann klingt auch etwas die Botschaft von Weihnachten mit, denn Gott, der als Mensch auf die Welt kommt, nimmt jeden von uns so an, wie er ist „mit all seinen Narben und all seinen Farben.“ Auf eigene Art interessant und nicht einfach zu singen erklingen auch bayrische Töne mit dem Lied von Ina Regen „Heast as net“, vorgetragen von Elke Stahl und Jarmina Frackenpohl, auf die das Publikum mit Zwischenapplaus reagiert Vielseitig ist auch das Weihnachtsmedley, dass das Pop Ensemble mit beliebten Liedern wie „Jingle Bells“, „Macht hoch die Tür oder dem Dauerbrenner „Last Christmas“ zum Mitsingen präsentiert. An dieser Stelle sei auch die versierte Band des Abends erwähnt: Tobias Dangendorf und Juliane Dreisbach am Keyboard, Wolfgang Ponwitz (Gitarre), Christoph Reifenberger (Bass), Moritz Mann (Drums) und Gunter Dienst (Saxofon).

Vielseitig präsentiert sich auch Konzertsängerin Anush Mkrtchyan mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, die passend zur Adventszeit das „Ave Maria“ und auch, als Kontrapunkt, den modernen Popsong „Always on my Mind“ vorträgt. Bewegend ist der Vortrag einer herausragenden Judith Adarkwah, die das traditionelle Weihnachtslied „Ich steh an deiner Krippe hier“ in einer ungewöhnlichen Soulversion singt oder den James Taylor Klassiker „Have yourself a merry little Christmas“ auf ihre besondere Art und Weise intoniert. Ungewöhnlich sicher auch, dass der John Lennon Klassiker „Imagine“, gesungen vom Pop-Ensemble, in der Adventszeit bei einem Konzert auftaucht. Doch auch dieser Song beinhaltet den Wunsch, dass die Menschen in Frieden auf Erden zusammenleben. Ein Wunsch, der in diesen Zeiten, gerade auch vor Weihnachten, aktueller ist wie selten zuvor. Und so setzt Crossover in Freudenberg, das etwas andere Adventskonzert, hier ein Zeichen – auch Weihnachten ist irgendwie Crossover.

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