Starke Schlussphase beschert dem TuS Ferndorf einen hohen Auswärtssieg und die Herbstmeisterschaft

(wS/red) Saarlouis/Ferndorf 27.11.2022 | Die Hinrunde der Saison hat der TuS Ferndorf nach starkem Endspurt gewonnen

HG Saarlouis gegen TuS Ferndorf  27:33 (14:14)

Es ist vollbracht, die Hinrunde der Saison  ist beendet und Ferndorf ist und bleibt alleiniger Tabellenführer in der 3. Liga Staffel SüdWest.

Vor Saisonbeginn wurden Ferndorf, Dansenberg und Hanau als Teilnehmer in der Aufstiegsrunde gehandelt, bei Ferndorf und Hanau trifft das aktuell ja zu, Dansenberg hat sich da ein wenig rausgekickt, aber es kommen ja noch viele Spiele der Rückrunde, wo sich noch Änderungen ergeben könnten. Nach derzeitigem Stand gehen wir aber nicht davon aus, dass sich Hanau und Ferndorf das Ding noch nehmen lassen würden. Robert Andersson würde diesen Ausspruch so sicher nicht formulieren. 😉

Was der TuS da momentan mit gut gefülltem Lazarett auf die Platte legt, ist schon aller Ehren wert. Und wenn dann Niklas Diebel, Karko Karaula und die Kurzzeitverletzten wieder da sind, wird sich Ferndorf zu einem überlegenen Gegner herauskristallisieren.

Lange hielten die Saarländer, die bis Dato beste Heimmannschaft der Staffel mit, doch mit Beginn der Crunchtime ließen Kraft und Konzentration nach. Der Ferndorfer „Hexenmeister“ Lucas Puhl machte ihnen über die komplette Spielzeit das Leben schwer, die Top-Scorer Elyas Noh, Marcel Becker, Lukas Hüller und Tom Paetow waren ein ums andere mal am verzweifeln. Aber ihr Einbruch kam, die HGS hatte den Ferndorfern, die vorher noch viele technische Fehler machten, nichts mehr entgegenzusetzen.

Lucas Puhl 21 Paraden (Archivfoto Andreas Domian)

Je weniger technische Fehler der TuS machte, desto mehr zeigte sich die Überlegenheit des Tabellenführers, der immer noch auf einige Spieler verzichten musste.

Das Ergebnis ist deutlich, aber letztlich auch verdient, so sah es auch der Moderator auf Sportdeutschland.

Der TuS leistete sich vorwiegend in der 1. HZ zu viele technische Fehler, die aber durch die TOP-Leistungen von Lucas Puhl kompensiert wurden. Das die HGS die beste Heimmannschaft der Staffel ist, bekamen die Ferndorfer zu spüren, ca. 900 Zuschauer sahen, dass man den Spielfluss des Gastes einbremsen konnte, was wiederum zu diesen Fehlern führte. Nach dem 0:1 von Julius Fanger wechselte man sich im Torewerfen ab, das Spiel wurde sehr schnell und als Mattis Michel in der 9. Minute das 6:6 markierte, waren schon 5 verschiedene Ferndorfer am Torereigen beteiligt. Das teils „wilde“ Spiel ging genau so weiter, Mattis Michel, Gabriel da Rocha Viana und Rene Mihaljevic , danach auch ein Dreierpack der HGS und Josip Eres und es stand 9:9.

Gabriel da Rocha Viana durfte zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen, Lucas Puhl räumte das Tor und das nutzen die Gastgeber zum 10:9 und 11:9, letzteres sogar ins leere TuS-Tor. Es war die Zeit, in der der HGS-Keeper 3 Paraden am Stück präsentierte, sie selbst aber auch zweimal über das Tor warfen. Wäre da nicht immer wieder Lucas Puhl gewesen, der bis dahin auch schon drei 1:1 Situationen perfekt gemeistert hat, wer weiß, wie sich der weitere Verlauf entwickelt hätte. Es war schon eine zerfahrene 1. HZ, der TuS war wieder am Zug und machte mit Valentino Duvancic, Marvin Mundus per Siebenmeter und Julius Fanger drei Buden und ging dann letztlich mit dem 14:14 in die Kabine. Ferndorf hatte bis hierhin 10 technische Fehler und Puhl glänzte mit unfassbaren 13 Paraden.

Ferndorf hatte Anwurf zur 2. HZ, der Ball brachte aber nichts zählbares, die HGS scheiterte ebenso und dann erzielte Josip Eres das 14:15. Es ging weiter wie in der 1. HZ, Puhl hält, es erfolgt ein erneuter Fehlwurf, danach war der Gegner wieder am Zug, so ging es bis zur 45. Minute und man war nicht schlauer geworden, denn es stand 20:20. Fehler wurden auf beiden Seiten gemacht, alles wirkte nervös, Gabriel da Rocha Viana holte sich die nächsten 2 Minuten ab und kurz zuvor humpelte Marvin Mundus vom Platz. Ein gegnerischer Spieler fiel unglücklich auf sein verletztes Bein und es ging nicht mehr weiter, er hat ja immer noch einen Bänderriss im Fuß, der ist zwar getapt damit er spielen kann, aber das war dann doch zuviel.

Jetzt war aber auch die Zeit, wo Lucas Puhl ständig präsent war wenn es eng wurde, das Team die technischen Fehler minimierte und Saarlouis eine höhere Fehlerquote hatte. Beim Stand von 20:21 in der 46. Minute nahm Branimir Koloper seine Auszeit, weil er merkte, dass sein Spiel zu kippen drohte. Die Rückraumachse mit dem überragenden Jörn Persson und Fabian Hecker klappte immer besser, sie zogen das Spiel in die Breite und ermöglichten auch Treffer aus der Nahbereichszone. Im weiteren Verlauf wurde das Spiel hektischer, doch Ferndorf ließ sich davon nicht anstecken, denn in Jörn Persson stand da nun einer der die Nerven behielt. Er hatte ein gutes Auge auf seine Mitspieler und ließ dem Gegner kaum nennenswerte Chancen. Die waren jetzt aber auch ausgepumpt und leer und wurden von Roberts Jungs förmlich überrumpelt.

Die Crunchtime gehörte somit zu fast 100 % dem TuS, aus einem 24:25 in der 51. Minute wurde ein unfassbares 27:33 nach 60 Minuten. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, es wurden gewiss über 40 Minuten viele Fehler produziert, aber an denen war jeder beteiligt. Saarlouis spielte in dieser Zeit aber auch sehr gut und zwang uns in diese Fehler hinein. Es war bis dahin auch ein Spiel auf Augenhöhe, aber dann zeigte Ferndorf mehr und mehr seinen Kampfgeist und man sah, was ein Team, dass jeden Tag zwei mal trainiert, zu leisten vermag. Ferndorf war zum Schluss schneller, cleverer und fitter als sein Gegner.

Das Ergebnis geht so in Ordnung, es mag dem einen oder anderen zu hoch erscheinen, aber wenn man einen Jörn Persson in den letzten 2 Minuten noch 3 Buden machen lässt, sieht das schon anders aus.

Jörn Persson 7 Tore (Archivfoto Andreas Domian)

Sie erzielten Tore auf allen Positionen, die Außenspieler kamen auf 9, die Kreisspieler auf 5 und der gesamte Rückraum auf 19 Tore. Lucas Puhl präsentierte den entnervten Saarländern 21 teils hochklassige Paraden und hat damit entscheidend zum Sieg beigetragen.

Bester Torschütze der Gastgeber war Marcel Becker, er erzielte 9/4 Treffer. Auch Spielertrainer Branimir Koloper hatte sich ein Tor gewünscht, er machte es auch, es war das 2:2 in der 3. Minute.

D A S   I S T  F E R N D O R F – D A S  B I S T  D U

Die nackten Zahlen:

Lucas Puhl: 21 Paraden

Torschützen:

Jörn Persson 7

Gabriel da Rocha Viana und Julius Fanger je 5

Josip Eres und Fabian Hecker je 4

Marvin Mundus 3/3

Valentino Duvancic 3

Rene Mihaljevic und Mattis Michel je 1

In den obengenannten ca. 900 Zuschauern wollen wir auch nicht die ca. 40-50 mitgereisten Ferndorffans vergessen zu erwähnen. Sie haben mit lautstarker Unterstützung von 6 XXL-Trommeln der Ferndorfer Füchse die Luft zum vibrieren gebracht und auf Sportdeutschland hörten sich die Trommeln ganz stark nach Heimspiel an. „Danke für`s da waren“

Wir waren auf Stimmenfang:

Robert Andersson

Ich fand, es war ein schönes und gutes Handballspiel und ich bin glücklich über die 2 Punkte. Ich finde, Saarlouis spielt einen guten Handballund hat gute Qualität im Kader, wir hatten im Vorfeld auch Respekt vor diesem Auswärtsspiel. Wir selbst haben zu viele Fehler in der 1. HZ gemacht, das war zu hektisch, wir haben zu viele Bälle weggeworfen. In der 2. HZ standen wir besser in der Abwehr, hatten mehr Tempo und das war heute unser Gewinn. Beim Gegner haben in den letzten 10 Minuten die Kräfte nachgelassen, vielleicht hat uns das geholfen, es waren ja auch 2 wichtige Punkte für uns. Wir haben immer noch viele Verletzte und das zerrt an den Kräften. Wir schaffen es aber trotzdem auch solche Spiele zu gewinnen und das ist im Moment unsere Stärke.

Branimir Koloper

Wir haben 50 Minuten unsere Sache gut gemacht, hatten aber zum Ende zu viele technische Fehler. Dadurch hat Ferndorf dann noch seine 5-6 Tore mehr machen können. Sie spielten konsequenter und am Ende haben sie auch verdient gewonnen.

Zu Lucas Puhls Leistung sagte er: “ Puhl ist ein guter Torwart, er ist sehr erfahren und hat ja auch Zweitligaerfahrung“.

Jörn Persson

In der ersten Halbzeit haben wir zu viele technische Fehler gemacht, deswegen war das Spiel lange eng. Ab der 40. Minute, in der Crunchtime, konnten wir dann nochmal einen Gang höher schalten und waren in der entscheidenen Phase besser und fitter als Saarlouis. Wir sind sehr froh die Hinrunde so beendet zu haben.

Co-Trainer Jannis Michel

Das war gestern ein sehr wichtiger Sieg gegen einen guten Gegner, der große Qualitäten im Angriff hat. In den ersten 40 Minuten haben wir leider ein paar technische Fehler zu viel gemacht, weshalb wir uns lange Zeit nie richtig absetzen konnten. Lucas hat richtig gut gehalten, weshalb wir trotz dieser Fehler Saarlouis nie haben davonziehen lassen. Gut hat mir unsere zweite Welle mit den zwei Kreisläufern gefallen und dass wir sehr viele Tore aus der Nahdistanz geworfen haben, so wollen wir Handball spielen. Marvin ist ein Gegenspieler auf den lädierten Fuß gefallen, wir werden nächste Woche sehen wie viel bei ihm möglich ist.

 

Bericht: petro

Fotos: Verein/Archiv/Peter Trojak

 

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