Den Hornissen den Stachel gezogen, TuS Ferndorf gewinnt den Rückrundenauftakt beim VTV Mundenheim

(wS/red) Mundenheim/Ferndorf 04.12.2022 | Ferndorf kann sich erst in der zweiten Halbzeit entscheidend absetzen

VTV Mundenheim gegen Tus Ferndorf 22:33 (12:16)

Einen guten Start in die Rückrunde gelang dem TuS Ferndorf gestern Abend beim VTV Mundenheim, die „Munnremer Hornissen“ verloren in den eigenen 4 Wänden mit 33:22, Ferndorf kam zwar nur langsam aus den Startlöchern, hat aber nach hinten raus mächtig Dampf gemacht und auch verdient gewonnen.

Ferndorf, die zwar immer noch 4 Spieler verletzt haben (Gabriel de Rocha Viana war kurzfristig auch erkrankt), haben auch in der Vergangenheit gezeigt, dass sie diese Ausfälle mit dem derzeitigen Kader kompensieren können. Marvin Mundus und Alex Reimann sind ja wieder ins Team zurückgekommen und wurden auch gestern eingesetzt.

Mundenheims Spieler waren ganz heiß auf dieses Match und ließen schon im Vorfeld verlauten „Unsere Jungs werden alles reinhauen und dem Gegner zeigen, wie es ist, im Schulzentrum auf den VTV zu treffen“.

Wieder einmal, aber das kennen wir ja schon, haben die TuS-Fans das Team begleitet, die Brigade C und die Ferndorfer Füchse sorgten mit allen mitgereisten Fans für eine lautstarke Stimmung in der „Hornissen-Arena“.

Gegenüber der Tribüne hingen VTV-Banner mit der Aufschrift „ANGRIFFSLUSTIG-FURCHTLOS-EMOTIONAL“.

Das traf auch in vielen Situationen auf sie zu, wir reden da allerdings nur von der 1. HZ, denn die 2. HZ gehörte uneingeschränkt den Jungs aus der Stählerwiese. Dieses dann doch letztlich einseitige Spiel wurde leider nur von ca. 250 Zuschauern verfolgt, das ist die zweitschlechteste Zuschauerkulisse der gesamten Hinrunde für Mundenheim, nur zum Saisonstart gab es mal 185 Zuschauer. Woran das lag, lässt sich schwer ergründen, es gibt schon mal andere Feierlichkeiten, zudem gibt es einen Weihnachtsmarkt, aber vielleicht haben auch viele gedacht „brauchen wir nicht hin, da gibt es für uns eh`nichts zu holen.

Und wenn man sich auf Sportdeutschland den Teil der einsehbaren Tribüne ansah, waren da leider nur wenige, die mit Klatschen etc. ihre „Hornissen“ anfeuerten.

Die 1. HZ begann direkt mit Fehlversuchen beider Teams, ehe dann Marvin Mundus per Siebenmeter das 0:1 erzielte. Die erste Halbzeit sollte aber geprägt sein von etlichen technischen Fehlern der Ferndorfer, die Robert Andersson zwar ärgerten aber nicht beunruhigten, da Mundenheim auf der gleichen Welle schwimmte.

Am auffallendsten und erfreulichsten war der Einsatz von Rostyslav Polishchuck, den wir in der Vergangenheit seltener sahen, der aber heute direkt zu Beginn auf der Platte stand, Julius Fanger sollte dann später kommen. Und um allen zu zeigen, dass es die richtige Entscheidung vom Coach war, hatte er nach 60 Minuten die zweithöchste Anzahl an Treffern erzielt und sich sicherlich für künftig längere Einsatzzeiten empfohlen, denn seine stets knallharten Kracher schlugen meist unhaltbar ins Munnremer Gehäuse ein.

Durch die Fehlerquote konnte sich der TuS nicht richtig absetzen und als nach 8 Minuten Mattis Michel eine 2-Minuten-Zwangspause einlegen musste, war die Ferndorfer Abwehrkette zu unkonzentriert und so musste man mit ansehen, wie der Gegner sich den Ball schnappte und zwei mal in Lucas Puhls leeren Arbeitsplatz traf. Ferndorf war sichtlich nervös, denn direkt im Anschluss verwarf Marvin Mundus einen Siebenmeter, danach trafen die Gastgeber und in der 12. Minute sah man ein überraschendes 7:4 auf der Anzeigetafel.

Ein Blick auf Robert Andersson verriet aber, dass noch keine Alarmstimmung herrschte, er wusste ja, wo der Fehler lag und Fehler kann man ja bekanntlich abstellen.

Dazu bedurfte es noch nicht einmal einer Auszeit von Robert Andersson, das Team regelte das in Eigenregie. Und das sah folgendermaßen aus, 7:5 durch Rostyslav Polishchuck und das 7:6 und 7:7 durch den Top-Torschützen des Tages, nämlich Josip Eres. Dann wechselte man sich im Torewerfen wieder ab bis zum 11:11. Nun fanden erste Wechsel statt, denn Jörn Persson und Julius Fanger bildeten nun die neue Rückraumachse und das Spiel kippte zu Gunsten des TuS Ferndorf und nachdem Jörn Persson das 11:13 erzielt hatte, sah der Gästetrainer Handlungsbedarf und nahm die Auszeit. Was er seinen Jungs da erzählt hat, wissen wir natürlich nicht, aber es hielt Ferndorf nicht davon ab, durch Josip Eres und Mattis Michel das 11:15 zu markieren.

Rene Mihaljevic erhielt noch eine 2-Minuten-Strafe, der VTV nutzte die Chance zum 12:15 und wiederum Jörn Person machte mit dem 12:16 einen Strich unter die 1. HZ. Nach diesem Treffer nahm Andersson noch eine Auszeit und dann ging auch schon die Sirene.

Ferndorf begann die 2. HZ mit unveränderter Aufstellung, es gab auch keine Veranlassung eine Position zu verändern. Mundenheim hatte Anwurf, konnte das harzige Spielgerät aber nicht unterbringen, Ferndorf schnappte sich den Ball und beim Versuch über die linke Aussenposition etwas zu erreichen wurden sie fair gestoppt und 2 Ferndorfer und ein Mundenheimer fanden sich am Boden wieder.

Was danach kam, werden die meisten in der Halle nicht so wirklich mitbekommen haben. Während sich die drei Spieler noch am Boden befanden, trafen sich Julius Fanger und Fabian Hecker zu einem ganz kurzen Gespräch im Rückraum. Kurz danach wurde wieder angepfiffen, Fabian Hecker (der Vollstrecker 😉  ) bekam den Ball, auf der linken Seite stürmte Julius Fanger in Richtung Tor, stieg hoch, schnappte den Ball und versenkte diesen tollen Kempa im Kasten zum 12:17, unschwer zu erraten, was die zwei kurz vorher gebabbelt haben. Aber nur so entstehen Kempa-Tore, das sind keine Zufallstreffer, die spricht man miteinander ab und dann klappen sie oder halt auch nicht.

Mattis Michel erhöhte noch auf 12:18 und direkt danach kamen wieder drei unkonzentrierte Aktionen des TuS. Zwei verworfene Bälle und 1 technischer Fehler führten dazu, dass Mundenheim nur 83 Sekunden brauchte, um 3 Treffer zum 15:18 zu erzielen. Nun besann sich aber Ferndorf wieder auf seine Tugenden, die Fehler wurden auf ein Minimum reduziert und die Gastgeber mühten sich nun den Anschluss nicht zu verlieren. Machten sie die Außenpositionen dicht, kam der TuS über die Mitte durch, umgekehrt verlief es ebenso und über die 60 Minuten gesehen erzielten Josip Eres und Alex Reimann alleine 11 Tore, die Außenspieler kalt zu stellen, war an diesem 14. Spieltag nicht möglich.

Wenn wirklich Gefahr vom Gastgeber ausging, war meist der Name Luca Wilbrandt damit verbunden, denn alleine er erzielte von den 22 Toren ganze 9 Stück.

Mitte der 2. HZ kam Tim Hottgenroth ins Tor und löste Lucas Puhl ab, der bis dahin 7 Paraden hatte, bis zum Ende konnte er auch noch 5 hinzufügen, das ist in der Summe ein guter Schnitt. Ferndorf war fortan die tonangebende Mannschaft und nach Josip Eres 18:25 nahm der Mundenheimer Coach seine Auszeit. Doch Ferndorf hatte jetzt Dampf unterm Kessel, unbeirrt zogen sie davon, 4 Minuten später hieß es schon 18:28, ein 10-Tore Vorsprung war hergestellt.

Doch der Drops war gelutscht, nach Marvins 19:29 in der 53. Minute nahm Mundenheim erneut ein Team-Time-Out denn hier lief für sie alles völlig aus dem Ruder, sie waren aber konditionell auch am Ende. Kurz nach ihrem 20:29 foulte Bastian Schleidweiler Fabian Hecker, die Schiris entschlossen sich bei der geringen Farbenauswahl auf ROT, obwohl einige damit nicht einverstanden waren. Den Ferndorfern war es egal, Josip Eres, Linus Michel, Fabian Hecker und Rostyslav Polishchuck waren die letzten Torschützen dieses ungleichen Spiels und der Gegner musste wohl neidlos anerkennen, dass ein abgestiegener Zweitligist wohl doch eine Nummer zu groß ist.

 

Torschützen:

Josip Eres 9

Rosyslav Polischuck und Marvin Mundus je 7

Fabian Hecker, Mattis Michel, Jörn Persson und Alex Reimann je 2

Linus Michel und Julius Fanger je 1

Stimmen zum Spiel:

Co-Trainer Jannis Michel

Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind wir immer besser reingekommen und haben insbesondere unsere Abwehr stabilisiert. Wir konnten dann besonders über Josip einige schnelle Tore werfen. Für Rostyk freue ich mich sehr, da er heute ein wirklich gutes Spiel gemacht hat!
Linus Michel
Ich denke, dass es erstmal wichtig und gut ist, dass wir da gewonnen haben. Und dass wir ein bisschen schwierig ins Spiel gekommen sind, aber dann nachher gut durchgezogen haben.
Jörn Persson
Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und lagen mit 7:4 hinten. Dann haben wir die einfachen Fehler abgestellt, sind besser ins Spiel gekommen und sind mit 12:16 in die Halbzeit. Im zweiten Durchgang sind wir dann kontinuierlich weggezogen und haben verdient gewonnen.
Bericht: petro
Fotos/Collagen: Peter Trojak

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