Kreisumlage verhindert die schwarze Null – Stadt Hilchenbach wird 2023 einen Fehlbetrag ausweisen / Steuererhöhung bleibt Bürgerinnen und Bürgern erspart

(wS/hi) Hilchenbach 14.12.2022 | Eines ist klar: Würde die Kreisumlage nicht erneut steigen, könnte die Stadt
Hilchenbach 2023 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Doch der Kreis
Siegen-Wittgenstein plant eine deutliche Erhöhung der Hebesätze, sodass
Hilchenbach ins Minus rutscht. Kämmerer Christoph Ermert geht davon aus, dass
die Summe, die die Stadt im Jahr 2023 zahlen muss, bei über 13 Millionen Euro
liegt.
Deshalb „schließen wir nicht mit einer schwarzen Null ab“, so Hilchenbachs
Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs.
Stattdessen steht unter dem Strich ein rotes Minus in Höhe von 654.100 Euro. „Wir
gehen aber davon aus, dass der Haushalt genehmigungsfähig ist“, erklärt Christoph
Ermert. Gespräche mit der Kommunalaufsicht beim Kreis Siegen-Wittgenstein
haben diesbezüglich schon stattgefunden.
Eine weitere gute Nachricht hat Kyrillos Kaioglidis zu verkünden: „Vor dem
Hintergrund der Preissteigerungen in allen Bereichen wollen wir die Steuern nicht
erhöhen.“ Die Bürgerinnen und Bürger sind ohnehin schon sehr belastet.
Christoph Ermert unterstreicht, dass das Erstellen des Haushalts schwierig „ist und
bleibt“. Erst Covid-19, dann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Inflation,
Energiekrise, Material- und Personalengpässe – viele Faktoren setzen Städte und
Gemeinden unter Druck.
Trotzdem soll sich in Hilchenbach etwas bewegen. Positiv zu bewerten sind daher
die Investitionen in verschiedenen Bereichen, die die Stadt im kommenden Jahr
tätigt. Da ist zum einen der Kulturelle Marktplatz Dahlbruch. Fast 3,3 Millionen Euro
sind dafür 2023 eingeplant. Die Fortschritte an der Baustelle sind inzwischen
deutlich sichtbar. Zum anderen fließen 1,55 Millionen Euro in die Renaturierung des
Langenfelder Baches am Ruinener Weg. Nach dem Abriss des „Hauses
Hüttenhain“ wird der Eingang zum Marktplatz so eine weitere Aufwertung erfahren.
Außerdem investiert die Stadt Hilchenbach knapp 2 Millionen Euro in die
Florenburg-Grundschule, um die Raumnot dort zu beheben.
Der barrierefreie Umbau von Haltestellen ist in vollem Gange und soll im
kommenden Jahr fortgesetzt werden, 540.000 Euro sind dafür einkalkuliert. Mit
840.000 Euro schlägt die Neugestaltung des historischen Marktplatzes 2023 zu
Buche (1. und 2. Bauabschnitt). Neben dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses
in Grund wird für die Löschgruppe auch ein neues Feuerwehrfahrzeug für 410.000
Euro bestellt. Für die Deckschichterneuerung von Straßen sind 800.000 Euro
angesetzt. Nicht eingerechnet sind bei dieser Aufzählung die Zuschüsse, die der
Stadt Hilchenbach für einige Projekte zur Verfügung stehen.

All diese und weitere Investitionen kommen am Ende den Hilchenbacher
Bürgerinnen und Bürgern zugute und sind wichtige Bausteine für die positive
Entwicklung der Stadt.
Die Personalkosten werden 2023 spürbar auf fast 9 Millionen Euro ansteigen,
obwohl nur 0,3 zusätzliche Stellen vorgesehen sind. Christoph Ermert erklärt, dass
im nächsten und übernächsten Jahr mit Tarifsteigerungen zu rechnen ist, die er in
seiner Planung bereits berücksichtigt hat. Auch für Sach- und Dienstleistungen wird
die Stadt Hilchenbach erheblich mehr Geld ausgeben müssen. Das ist auf die
erhöhten Betriebskosten für Heizung, Strom und Kraftstoff zurückzuführen.
Kalkuliert wird mit 1,2 Millionen Euro mehr, das sind 2023 also insgesamt rund 7,5
Millionen Euro.
Von Mehreinnahmen geht der Kämmerer dafür im Bereich der Gewerbesteuer aus.
Der Grund: Einige Unternehmen haben größere Aufträge erhalten.
Am 22. Februar 2023 wird der Rat über den Haushalt entscheiden. Bis dahin
befassen sich die Fachausschüsse mit dem Entwurf.


Kämmerer Christoph Ermert (l.) und Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis stellen
den Hilchenbacher Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 vor. Foto: Stadt Hilchenbach

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