Zur Bäderdiskussion der Stadt Siegen: Stellungnahme des KSB Siegen-Wittgenstein

(wS/ksb) Siegen 15.03.2023 | Der Kreissportbund Siegen-Wittgenstein als Dachverband aller heimischen Vereine und als starker Partner von städtischen Schulen und Kitas, verfolgt die Diskussion rund um die Entscheidung, wie viele Bäder es in Zukunft im Stadtgebiet geben soll mit großer Aufmerksamkeit aber auch mit großer Sorge.

Gerade dem Vorstand des Kreissportbundes, der aus vielen in der regionalen Politik engagierten Personen besteht, ist der Finanzdruck, der auf Kommunen lastet, sehr wohl bewusst. Man sollte bei einigen Themen, und hier geht es vor allem um die Entwicklung von Kindern und deren Sicherheit, jedoch andere Argumente in den Vordergrund stellen. „Die generelle Minimierung von Schwimmflächen bei den in den nächsten Jahren zu erwartenden stark steigenden Schülerzahlen stellt ein Verhältnis
dar, das nicht zueinander passt. Sieht man sich außerdem die Zahlen von nicht schwimmfähigen Kindern in NRW an, ist auch hier eine besorgniserregende Entwicklung zu erkennen“, so Falk Heinrichs, stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbundes Siegen-Wittgenstein. Laut einer Forsa-Umfrage, die 2022 von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Auftrag gegeben worden war, können 20 Prozent der Kinder von sechs bis zehn Jahren nicht schwimmen. Das ist eine Verdopplung innerhalb von fünf Jahren.

Die stellvertretende Vorsitzende und ehemalige Lehrerin Ulla Belz ergänzt: „Selbst wenn ein Zentralbad hervorragende Möglichkeiten bieten würde, so ist doch zu erwarten, dass die Schwimmzeiten bei weiter entfernt liegenden Schulen stark reduziert, wenn nicht sogar ganz verschwinden werden. Das ist rein logistisch für die Schulen nicht nur schwer, sondern schlichtweg unmöglich zu organisieren. Dies wird deutlicher, wenn man sich die aktuelle Situation anschaut und sieht, dass in vielen Fällen die erforderlichen Schwimmzeiten aufgrund von langen Anfahrtswegen, fehlenden Bussen etc. schon nicht erreicht werden. Nicht umsonst gibt es seit Jahren Bemühungen vom Land anhand von Förderprogrammen, wie „NRW kann schwimmen“, Defizite in diesem Bereich aufzufangen.“

Darüber hinaus wird in den bisherigen Berichten zu diesem Thema bereits angedeutet, dass durch die Reduzierung auf ein einzelnes Bad die Schwimmzeitenn für Vereine und die allgemeine Öffentlichkeit ebenfalls eingeschränkt sein könnten. Auch dies wäre eine Entwicklung, die niemanden wirklich zufrieden stellen kann.

Aus den genannten und vielen weiteren Gründen appellieren wir daher für den Erhalt der bisherigen Schwimmbäder und halten langfristig eher die Schaffung von weiteren Schwimmflächen z.B. anhand von Lehrschwimmbecken für notwendig, um adäquate Möglichkeiten zu schaffen, erwähnten Problemen entgegenzuwirken.

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