EJOT Team TV Buschhütten gut vorbereitet auf den Saisonauftakt im Kraichgau

Sieger werden im Paarformat gekürt – Olympia-Dritter Henri Schoemann (RSA) bestreitet zweites Rennen für die „Roten“

(wS/red) Buschhütten 17.05.2023 | Mit ohrenbetäubenden Kanonenschüssen wird am Samstag, 20. Mai, am Hardtsee in der Weinanbauregion Kraichgau die neue 1. Triathlon-Bundesliga-Saison lautstark eingeläutet. Mittendrin statt nur dabei ist natürlich auch wieder der deutsche Rekordmeister EJOT Team TV Buschhütten, der bei den Männern den Titel aus dem Vorjahr verteidigen und bei den Frauen die Krone von Triathlon Potsdam zurückerobern will.

Triathlon in Nürnberg Zsanette Bragmayer vor dem Schwimmen

In Ubstadt-Weiher absolvieren die 32 Bundesliga-Teams (jeweils 16 Männer- und Frauen-Teams) wie schon zum Saisonabschluss 2022 in Hannover einen 2×2 Paartriathlon. Zwei Athlet*innen eines Teams müssen zunächst je 375 Meter im Hardtsee schwimmen, dann 10 Kilometer (eine Runde 5 Kilometer) auf einer flachen Wendepunktsrecke radfahren und zum Abschluss 2,5 Kilometer (eine Runde ist 1,25 km lang) entlang des Hartdsees laufen, bevor auf das nächste Duo des Teams gewechselt wird. Im Ziel müssen mindestens drei Athlet*innen sein, um in die Wertung zu gelangen.

Beim achten Gastspiel der 1. Bundesliga im Kraichgau gibt es nicht nur erstmals das Paarformat zu bestaunen, sondern werden auch die Startzeiten nach vorne gelegt, da die Organisatoren zuletzt einige Kritik aufgrund der misslungenen Siegerehrungen zu späterer Abendstunde ernteten und die Abbauarbeiten in der Dunkelheit ausgeführt werden mussten.

Triathlon in Hannover, Tanja Neubert

So böllert es bereits um 17 Uhr anlässlich des Frauen-Starts, die Männer werden um 18.30 Uhr auf die weniger als eine Stunde dauernde dreiteilige „Reise“ geschickt. Für 19.30 Uhr ist die Siegerehrung vorgesehen. Anschließend geht das EJOT Team wie in den Vorjahren gemeinsam essen in einem nahe der Strecke gelegenen italienischen Restaurant.

Doch bevor die acht EJOT-Athlet*innen Pizza oder Nudeln genießen dürfen, müssen sie zunächst Höchstleistungen erbringen.

Bei den Frauen starten im ersten Paar Zsanett Bragmayer (HUN), die am letzten Wochenende 20. im WTS-Rennen im japanischen Yokohama wurde, und Annika Koch (GER). Als zweites Paar sind dann Neuzugang Solveig Løvseth (NOR) und Tanja Neubert (GER) gefordert.

„Ich habe Kraichgau als schönen Wettkampf in Erinnerung und freue mich, dort dieses Jahr mit dem EJOT Team an der Startlinie zu stehen. Durch das Format steht natürlich das Teamergebnis noch mehr im Vordergrund. Ich bin fit und möchte dazu beitragen, dass wir ganz oben auf dem Podium stehen. Da wir außerhalb der Bundesliga sonst fast nur normale Einzelrennen im Wettkampfkalender haben, sehe ich das Paarformat als willkommene Abwechslung und freue mich darauf“, so Neubert, die 2022 zum Team stieß.

„Das Team aus Potsdam darf man natürlich nie unterschätzen und auch das Team aus Witten ist mit Anabel Knoll und Marlene Gomez-Göggel mit Sicherheit gut aufgestellt“, geht die 22-Jährige auf den Kampf um den Tagessieg ein.

Die Männer beginnen mit der Kombo Henri Schoeman (RSA), der in Yokohama Platz zehn erzielte und Olympionike Jonas Schomburg (GER), 17. in Yokohama. Es folgen die norwegische Neuverpflichtung Vetle Bergsvik Thorn und und der Buschhüttener Prinz von 2023, Maximilian Sperl (GER).

„Ich gehe ganz klar mit der Erwartung ins Rennen, ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen zu können. Im Vorjahr waren andere Teams am Renntag im Kraichgau sehr stark und im Sport ist nicht immer alles kalkulierbar. Manchmal braucht es auch einen Wachrüttler“, sagt Maximilian Sperl, der als Zweiter beim EJOT Triathlon in Buschhütten erst kürzlich überzeugte.

Maximilian Sperl im Zieleinlauf

Zum Austragungsmodus und zu den Konkurrenten um den Tagessieg merkt Sperl an: „Wenn’s natürlich so läuft wie in Hannover letztes Jahr, finde ich das Paarformat top. Generell finde ich es gut, dass die Bundesliga andere Formate mit rein bringt, um die Saison spannender zu gestalten. Ich denke wie immer das Team Saar, sowie hep aus Neckarsulm und eventuell das Team aus Darmstadt werden sicher alle vorne dabei sein und motiviert sein, das EJOT Team zu schlagen.“

Der Olympia-Dritte von Rio 2016, Schoemann, bestreitet im Kraichgau sein zweites Rennen für das EJOT Team. Erstmals im roten Dress lief er 2017 in Münster auf. Nach dem Weltcup-Rennen auf dem asiatischen Kontinent, ging es für den Südafrikaner nach Frankfurt. Die Tage vor dem Bundeliga-Rennen verbringt er mit Training im Buschhüttener Schwimmbad und einigen Tempoläufen im Stadion Stählerwiese in Kreuztal. Untergebracht ist der 31-jährige Weltklasseathlet in einem Geisweider Hotel.

Sportdirektor Rainer Jung, der in seinem letzten Jahr für die EJOT Teams auch die sportliche Leitung der Bundesliga-Teams innehat, äußert sich wie folgt: „Die Zielsetzung wurde bei der Team-Präsentation formuliert. Sie ist seit zehn Jahre identisch. Beide Teams sollen wieder versuchen, die Deutsche Team-Meisterschaft zu gewinnen“, macht der 64-Jährige keinen Hehl daraus, dass die Nordsiegerländer in seiner Abschlusssaison als Verantwortungsträger der Bundesliga-Teams möglichst die Team-Meisterschaften 21 und 22 eintüten möchten.

Die härtesten Mitstreiter bei diesem ehrgeizigen Vorhaben sind laut Jung „bei den Frauen Triathlon Potsdam und triathlon.one Witten. Bei den Männern wird sicher wieder das Hylo Team Saar ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitreden.“

Stolze elf neue männliche Kadermitglieder wie auch elf neue Frauen haben die Siegerländer in der „Winterpause“ verpflichtet.

„Der Fokus bei den Neuverpflichtungen war möglichst eine große Kaderbreite zu haben. Im Vor-Olympia-Jahr mit vielen internationalen Rennen ist dies erforderlich, da viele Team-Mitglieder viele Rennen haben werden. Wir konnten sogar im April noch einmal bei den Frauen nachlegen, um den Kader nochmals zu erweitern“, freut sich Jung über die zahlreichen Verstärkungen.

Henri Schoemann Foto: Sabine Jung

„Im Kraichgau sollten zwei ausgeglichen gute Paare starten. Möglichst mit einem ersten Paar, welches das zweite Paar in eine gute Ausgangsosition bringt, wie hoffentlich die in Führung liegenden Henri und Jonas.“ Die Führung nach dem Laufen wäre ohnehin wünschenswert. „Das Überholen auf dem Rad ist schwierig, da die Strecke eng ist“, berichtet Jung von gemachten Erfahrungen aus den Vorjahren.

Auch das Support-Team baut auf seinen großen Erfahrungsschatz. „Wie immer ist es die Herausforderung, die Aktiven zur rechten Zeit an den rechten Platz zu bekommen. Und da es am Hardtsee kaum Unterstellmöglichkeiten gibt, benötigen wir genügend Equipment wie Zelt, Tische, Stühle, Isomatten, etc., um die Zeit bis zum Start so optimal wie möglich, auch bei allen Wetterbedingungen, zu gestalten. Die Vorverlegung der Startzeiten ist gut. Das erleichtert die Logistik, z.B. bei den Siegerehrungen und dem gemeinsamen Abendessen nach dem Rennen. Unser Motto lautet have fun, auch für uns, and win.“

Im September werden sich Rainer Jung und Team-Koordinatorin Sabine Jung, die beide 2002 das EJOT Team aufbauten, dann nach insgesamt über 400 Liga-Rennen aus den Aufgaben und der Verantwortung komplett verabschieden.

Fotos: EJOT Team TV Buschhütten

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