(wS/cdu) Bad Laasphe 28.07.2023 | Zwei Stationen hatte sich die CDU-Kreistagsfraktion für ihren Sommerbesuch in Bad Laasphe ausgesucht. Den Auftakt bildete ein Informationsgespräch beim Sozialwerk St. Georg, das Regionalleiter Tino Strackbein im „Pluspunkt Kö“ vorstellte. „Wir orientieren uns am christlichen Menschenbild. Wenn wir einen Menschen auf seinem Weg begleiten, achten wir stets seine Besonderheit, Einmaligkeit und Würde,“ erklärte er die Grundsätze seiner Organisation.
Bereits seit 1977 ist sie im Wittgensteiner Land präsent, arbeitet an sechs Standorten mit rund 90 Mitarbeitenden und betreut gut 150 Klienten. Die ausreichende Anzahl an Fachkräften stellt sich in vielen Bereichen als Problem dar. „Um so mehr freuen wir uns, dass bei uns ab August wieder sechs Auszubildende am Start sind und wir damit etwa für die Nachwuchssicherung tun können,“ so Strackbein.
Im Siegerländer Kreisteil wirkt St. Georg seit dem Jahr 2000. An vier Standorten sorgen sich rund 100 Mitarbeitende um den umfangreichen Aufgabenkatalog. Besondere Wohnformen, ambulant betreutes Wohnen und eine Kontaktstelle in Kreuztal gehören zum Angebot. Betreut werden derzeit 296 psychisch Erkrankte.
Tino Strackbein erläuterte die rechtliche und organisatorische Einbindung seines Ver-eins, zu dem spezifische Tochterunternehmen für bestimmte Aufgaben gehören. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. CDU-Kreistagsmitglied Thomas Helmkampf, der den Kreis in der dortigen Landschaftsversammlung vertritt, konnte so auch interessante Eindrücke für seine Arbeit im „Westfalenparlament“ mitnehmen.
„Wir sind von dem Umfang und der Vielfältigkeit ihrer Tätigkeit sehr beindruckt,“ dankte CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann-Josef Droege dem St-Georg-Regional-leiter. Das sei wirklich ein Pluspunkt für die Region. Stellvertretende Landrätin Ursula Belz zeigte sich erfreut, wie gut St. Georg mit seinen Einrichtungen in der Gesellschaft eingebunden sei.
Der weitere Besuchsteil galt dem Bad Laaspher Freundeskreis für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu seinem Projekt „Alte Synagoge“. Nach dem das Vorhaben bereits im Kreiskulturausschuss vorgestellt worden war, wollten sich die Fraktionsmit-glieder in der Mauerstraße ein Bild vor Ort über den weiteren Fortschritt machen. Vorsitzender Jochen Menn erläuterte, wie hier die Gedenkstätte und das Kulturzent-rum entstehen soll. Mittel aus dem NRW-Heimatministerium, der NRW-Stiftung und von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien würden sehr stark helfen, das 1,5-Millionen-Projekt zu verwirklichen. „Allerdings fehlt noch ein Restbetrag, den wir für die Finanzierung benötigen“, so Menn.
Die Synagoge war dem Novemberpogrom zum Opfer gefallen, die Inneneinrichtung wurde mitsamt den Kulturgegenständen auf offener Straße verbrannt. Das Gebäude selbst blieb offensichtlich wegen der Gefahr eines übergreifenden Feuers auf die Alt-stadt von der Zerstörung verschont. In ihm nahm wenig später eine Schlosserei den Betrieb auf.
„Ich halte den Entwurf der Südfront, der die drei Rundbogenfenster-Paare gestalterisch aufgreift und in Verbindung setzt mit den späteren Schlosser-Fenstern für eine sehr gelungene Interpretation der wechselvollen Gebäudegeschichte,“ zeigte sich
Hermann-Josef Droege beeindruckt. Die gewählte Architektursprache mit den sakralen Fensterelementen weise in sehr moderner Form auf die ursprüngliche Nutzung hin und setze damit ein wirklich starkes Zeichen mit konkretem historischen Bezug.
„Das Synagoge-Denkmal wird einen wichtigen kulturellen Anker bilden, der eine deutliche Aufwertung der Altstadt insgesamt sein wird,“ unterstrich Martin Achatzi die Be-deutung des Projektes.
„Hier wird mit größtem ehrenamtlichem Engagement auch ein bauliches Zeichen für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Völkerverständigung gesetzt,“ lobte Droege die Initiative. Diese sei wirklich aller Unterstützung wert – heute mehr denn je“.
Ausführlich informiert Tino Strackbein über das umfangreiche Aufgaben- u. Leistungsspektrum von St. Georg.