Mit „Tag des Bevölkerungsschutzes“ für krisenhafte Szenarien sensibilisieren – Kreis möchte sich zudem um Ausrichtung des landesweiten Katastrophenschutztages bewerben

(wS/Si) Siegen 19.09.2023 | Die Zahl der krisenhaften Szenarien hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Der Klimawandel führt vermehrt zu Extremwetterlagen, die von Dürre über Starkregenereignissen mit Überflutungen bis hin zu Orkanen mit einzelnen Tornados reichen. Auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat spürbare Auswirkungen auf Sicherheit und Versorgung. Deshalb möchte Landrat Andreas Müller einen „Tag des Bevölkerungsschutzes“ ausrichten und diesen als Ankerveranstaltung nutzen, um die Menschen in Siegen-Wittgenstein für mögliche krisenhafte Szenarien weiter zu sensibilisieren und zur ganz persönlichen Vorsorge zu motivieren.

„Nicht zuletzt die Ereignisse im Juli 2021 haben nachhaltig gezeigt, welche Gefahrenlagen entstehen können“, betont auch Thiemo Rosenthal, Dezernent für Bevölkerungsschutz des Kreises: „Nach Starkregen liefen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz manche Flüsse in kurzer Zeit so voll, dass es Hochwasser und heftige Überflutungen gab. Über 180 Toten waren zu beklagen“, ruft er in Erinnerung: „Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Extremwetterereignisse weiter zunehmen wird.“

Der „Tag des Bevölkerungsschutzes“ soll nach den Vorstellungen der Kreisverwaltung gemeinsam mit den Brand-, Zivil- und Katastrophenschutzorganisationen vorbereitet und durchgeführt werden, in Kooperation mit den Städten und Gemeinden. Andreas Müller: „Es sind Vorführungen und Informationen über die Arbeit der Hilfs- und Rettungsorganisationen vorgesehen. Die Vielfalt der Akteure ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern, einen umfassenden Einblick in die Arbeit der verschiedenen Institutionen zu erhalten und mögliche Gefahrensituationen besser zu verstehen.“

In kurzen Vorträgen soll zudem der Öffentlichkeit vermittelt werden, welche Möglichkeiten es gibt, Eigenvorsorge zu betreiben. Dafür möchte die Kreisverwaltung auch überregionale Fachleute und Experten des Katastrophenschutzes als Referenten gewinnen.

Mit dem „Tag des Bevölkerungsschutzes“ soll zudem auch noch einmal auf das hervorragende Informationsangebot hingewiesen werden, dass z.B. das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe anbietet und für jedermann rund um die Uhr online abrufbar ist.

„Wir wollen mit dem ‚Tag des Bevölkerungsschutzes‘ ein unterhaltsames und zugleich informatives Programm anbieten – von Höhenrettungsvorführungen bis zum Vortrag ‚Kochen ohne Strom‘‘“, so Andreas Müller und Thiemo Rosenthal.

Der „Tag des Bevölkerungsschutzes“ soll nach einer Terminfindung mit den unverzichtbaren Partnern 2024 oder spätestens 2025 ausgerichtet werden.

Bewerbung um landesweiten Katastrophenschutztag

Zugleich schlägt die Kreisverwaltung vor, sich um die Ausrichtung eines „Tages des Katastrophenschutzes“ auf Landesebene zu bewerben. Die Landesregierung hatte 2021 zum ersten Mal solch eine Veranstaltung ausgerichtet. Die fand in Bonn statt. Unter dem Motto „Blackout – Was geht, wenn nichts mehr geht?“ informierten sich tausende Besucherinnen und Besucher darüber, wie man sich bestmöglich für den Ernstfall wappnen kann.

2022 fand der Katastrophenschutztag in Krefeld statt, 2023 in Paderborn. „Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass Siegen-Wittgenstein den Zuschlag für die kurzfristige Ausrichtung eines Katastrophenschutztages erhalten wird, hält die Kreisverwaltung einen entsprechenden Antrag für sinnvoll. Selbst wenn der Kreis erst in ein paar Jahren Ausrichter werden würde, wäre dies zielführend, weil die Vorsorge für und die Vorbereitung auf außergewöhnliche Lagen eine Daueraufgabe bleibt“, heißt es in der entsprechenden Vorlage der Kreisverwaltung. Eine Bewerbung um die Ausrichtung des landesweiten Katastrophenschutztages würde der Kreis mit der Universitätsstadt Siegen abstimmen und ggf. als gemeinsame Bewerbung einreichen.

Der Kreisausschuss wird am 22. September erstmals über diese Vorschläge der Kreisverwaltung diskutieren.

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