„Angebote, die ankommen“ – Fachtag zur Vernetzung in der regionalen Gesundheitsversorgung

(wS/si) Siegen 17.10.2023 | „Je größer die Herausforderungen im Gesundheitswesen, in der Alten- oder der Behindertenpflege, umso wichtiger ist es, dass alle, die in diesem Bereich aktiv sind, voneinander wissen und sich miteinander vernetzen. Das kommt den Patientinnen und Patienten zugute und macht den Fachkräften die Arbeit einfacher!“ Davon ist Landrat Andreas Müller überzeugt. Und deshalb lädt er alle, die im Gesundheitsbereich tätig sind, zu der Veranstaltung „Angebote, die ankommen“ ein. Dieser „Fachtag zur Vernetzung in der Regionalen Gesundheitsversorgung“ findet am 8. November ab 9:00 Uhr im Kulturhaus Lÿz statt.

„Neben Workshops und Vorträgen ist ein ‚Markt der Möglichkeiten‘ der besondere Clou der Veranstaltung. Auf diesem stellen sich verschiedene Netzwerke vor und laden dazu ein, ins Gespräch zu kommen“, erläutert Lars Stremmel, Sozialplaner beim Kreis Siegen-Wittgenstein. Gemeinsam mit der Psychiatriekoordinatorin Katharina Stocks-Katz organisiert er den Fachtag.

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ sind z.B. das Palliativnetzwerk, das Netzwerk Ess-Störungen, das Bündnis gegen Depression Olpe-Siegen-Wittgenstein, der Gemeindepsychiatrische Verbund, der Verbund Atempause oder der Runde Tisch Demenz vertreten. „Auf dem Markt der Möglichkeiten im Schauplatz des Kulturhauses Lÿz kann man vielfältige Netzwerke näher kennen lernen, über den eigenen fachlichen Tellerrand blicken und bei einem Imbiss an den Essensinseln Kontakte knüpfen“, erklärt Lars Stremmel.

„Dieser Fachtag ist insofern einzigartig, weil es bisher das erste Mal ist, dass ein fach- und anbieterübergreifender Zusammenschluss verschiedener Organisationen aus der Region ein solches Angebot gemeinsam auf die Beine stellt“, betont Katharina Stocks-Katz. Denn Veranstalter sind neben dem Kreis Siegen-Wittgenstein das Netzwerk Dementia Care Management, die Alzheimer Gesellschaft, der Caritasverband, die Gesundheitsregion Siegerland und das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Südwestfalen.

Anlass für die Ausrichtung des Fachtages ist die immer schwieriger werdende Versorgungslage im Gesundheitswesen, sowie eine immer älterwerdende Bevölkerung, in der immer mehr Menschen medizinische Betreuung, Pflege und Unterstützung brauchen. Auf der anderen Seite trifft der Fachkräftemangel auch die Gesundheitsberufe. „Hier müssen neue Lösungen gefunden werden, um die Menschen in der Region zukünftig gut versorgen zu können. Einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme kann der Aufbau von Verbünden und Netzwerken sein, die dem Leitgedanken folgen, dass es bessergeht, wenn Synergien genutzt und Kompetenzen gebündelt werden, anstatt dass jeder als Einzelkämpfer unterwegs ist“, sagt Lars Stremmel.

Am Vormittag des Fachtages stehen zwei Vorträge auf dem Programm: „Warum (manche) Angebote nicht ankommen: Erkenntnisse und Einsichten aus der Forschung“, stellt Prof. Dr. Christoph Strünck von der Universität Siegen vor.

Prof. Dr. René Thyrian vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Greifswald referiert zum Thema „Routine DeCM – Casemanagement als Konzept für die Versorgung von Menschen mit Demenz“.

In der anschließenden Mittagspause gibt es dann die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Netzwerke auf dem „Markt der Möglichkeiten“ kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Zweimal je sechs Workshops

Nach der Mittagspause werden im Plenum Best-Practice-Beispiele aus der Netzwerkarbeit in Siegen-Wittgenstein vorgestellt: die Konferenz für individuelle Hilfebedarfe als Chance der individuellen Lösungsfindung, Demenzlotsen in der Modellregion Siegen-Wittgenstein und die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung.

Der Nachmittag steht dann im Zeichen von sechs Workshops. Jeder Teilnehmer kann zwei besuchen: Themen sind „Lotsen im Demenzdschungel“, „Intersektorale Zusammenarbeit praktisch am Beispiel des pflegerischen Wundzentrums“, die „Konferenz für individuelle Hilfebedarfe“, „Schnittstellenmanagement“, „Neuerungen aus dem Betreuungsgesetz“ und „Digitale Möglichkeiten in der Netzwerkarbeit“.

Ab 17:00 Uhr werden dann die Ergebnisse der Tagung in großer Runde zusammengefasst und ein Ausblick auf die regionale Netzwerkarbeit gegeben.

„Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Psychiatrie, der Pflege, und der Alten- und Behindertenhilfe an diesem Fachtag teilnehmen würden“ so Katharina Stocks-Katz und Lars Stremmel: „Es geht darum, über den eigenen fachlichen Tellerrand zu blicken, von Knowhow und Erfahrungen aus anderen Bereichen zu profitieren sowie Vernetzung unterschiedlicher Angebote zu fördern und Kooperationen aufzubauen.“

Derzeit liegen schon knapp 90 Anmeldungen vor, weitere Teilnehmer sind herzlich willkommen. Alle Informationen und den Link zur Anmeldung finden Interessierte unter www.netzwerk-decm.de im Bereich „Aktuelles“.

 

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