Mit Prof. Dr. Holger Schönherr hat die Fakultät IV der Universität Siegen einen neuen Dekan gewählt. Vorgänger Prof. Dr. Dr. h.c. Ullrich Pietsch bleibt als Prodekan an Bord.
(wS/red) Siegen 22.02.2018 | Per Handschlag wurde der Wechsel besiegelt. Prof. Dr. Holger Schönherr und Prof. Dr. Dr. h.c. Ullrich Pietsch lächelten, nachdem der Fakultätsrat der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen seine Wahl getroffen hatte. Holger Schönherr, Professor für Physikalische Chemie und seit 2008 an der Uni Siegen, ist seit Februar 2018 neuer Dekan der Fakultät. Er übernimmt das Amt von Ullrich Pietsch, der die Fakultät seit 2011 geführt hatte. Prof. Pietsch bleibt der Fakultät als Prodekan für strategische Entwicklung erhalten. „Ich freue mich sehr über die Wahl und das mir entgegengebrachte Vertrauen,“ sagte Prof. Schönherr. „Die Fakultät IV hat als echte MINT-Fakultät eine Vorreiterrolle übernommen und insgesamt eine tolle Entwicklung genommen. In den kommenden Jahren möchte ich als Dekan mit aller Kraft verantwortlich dazu beitragen, die strategische Fort- und Weiterentwicklung der Fakultät sowie ihre Profilierung in Forschung und Lehre weiter so positiv zu gestalten.“ „Es war uns wichtig, dass wir einen nahtlosen Übergang gewährleisten“, sagte Prof. Pietsch. Bereits seit Anfang 2017 wirkte Prof. Schönherr daher als Prodekan und erhielt Einblicke in Prozesse, Abläufe und inhaltliche Fragen der Arbeit im Dekanat. Als neuer Dekan führt der Chemiker nun die Geschäfte. „Ich bleibe als Ansprechpartner und Gedächtnis an Bord“, sagte Vorgänger Pietsch, der die ersten Auswirkungen des Wechsels lachend kommentierte: „Mein
Terminkalender ist plötzlich leer.“
Sieben Jahre lang war Prof. Pietsch Dekan, besonders die Gründungsphase prägte seine Amtszeit. „Es war eine große Herausforderung, Naturwissenschaftler, Mathematiker, Techniker und Ingenieure zusammenzubringen. Jede Fachdisziplin hat eigene Prioritäten, eigene Ziele, eine eigene Kultur. Es hat drei bis vier Jahre und einige Kontroversen angedauert, bis wir zusammengewachsen sind und jeder die Struktur akzeptiert hat“, blickte Pietsch zurück. Das Dekanat verfolgte vor allem das Ziel, das gemeinsame Wissen zu nutzen und etablierte eine Anschub-Finanzierung für gemeinsame Forschungsvorhaben. Mit Erfolg, wie beispielsweise die wissenschaftlichen Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen dem Bauingenieurwesen (Prof. Jensen) und der Mathematik (Prof. Müller) zeigen. Parallel wurde eine schlagkräftige Verwaltung implementiert, um die Abstimmung zwischen dem Dekanat und den sechs Departments (Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Chemie – Biologie, Mathematik, Elektrotechnik – Informatik und Physik) herzustellen. Besonders erfolgreich läuft nun beispielsweise das Projekt „MINT on Tour“, das Schülerinnen und Schüler für ein Studium in den Fächern der Fakultät begeistert.
Mit rund 100 Professuren und mehr als 400 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Fakultät eher ein „Supertanker“ als ein „Schnellboot“. Genau darin sieht Prof. Schönherr großes Potenzial für die Zukunft. „Wir sind in den Disziplinen stark aufgestellt, wir müssen unsere Stärken aber noch besser ausspielen und sichtbar machen – eine davon ist die interdisziplinäre Forschung. Dafür möchten wir die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen“, erklärte Dekan Prof. Schönherr. Bereits jetzt verfügt die Fakultät über starke Forschungszweige. „Wir möchten zielgerichtet die bereits bestehende Zusammenarbeit weiter fokussieren, um größere Projekte angehen zu können. Außerdem möchten wir gemeinsam mit den Departments eine nachhaltige Schwerpunktsetzung erreichen und so belastbare zukunftsorientierte Schwerpunkte entwickeln“, richtete Prof. Schönherr den Blick nach vorn. Als große Herausforderung sehen sowohl der neue, als auch der alte Dekan die baulichen Veränderungen der Universität. Ein möglicher Umzug zweier weiterer Fakultäten in die Innenstadt würde auch den Umzug der Fakultät IV nach sich ziehen – vermutlich auf den Campus Adolf-Reichwein-Straße. „Das ist ein gigantisches Projekt, das unsere Fakultät und die Forschungsbauten sehr stark betrifft. Planung und Umzug erfolgen schließlich im laufenden Betrieb, es könnte kein Stein auf dem anderen bleiben. Für unsere Zukunft ist das ganz wichtig“, sagte Schönherr.
Fotos: Uni Siegen